Samsung hat eine riesige Auswahl an Fernsehern in 2018 auf den Markt gebracht. Häufig fragt man sich, was denn die genauen Unterschiede zwischen zwei Fernsehern sind, obwohl sie sich stark ähneln, wie es beim Samsung NU8009 und dem Samsung Q7FN der Fall ist. So erhalten wir häufiger Zuschriften und Fragen wie
- „Was sind die Unterschiede zwischen dem Samsung UE55NU8009 und dem GQ55Q7FN?“
- „Lohnt sich der Aufpreis für einen QLED TV Q7FN?“
- „Die Fernseher NU8009 und Q7FN sind fast identisch, aber wieso ist der QLED TV teurer?“
In unserem Artikel behandeln wir genau diese Fragen und erläutern Dir die Unterschiede zwischen den beiden Fernsehern NU8009 und Q7FN. Danach entscheidest Du selber, ob Dir das Mehr an Features beim Q7FN den Aufpreis wert sind oder ob Dir der günstigere NU8009 nicht ausreicht.
Einen detaillierten Test zum Samsung NU8009 findest Du ebenfalls bei uns. Einen Vergleich des NU8009 mit dem ebenfalls beliebten Modell Q6FN als Einsteiger-TV in die QLED-Serie findest Du ebenfalls bei uns.
Das neue Samsung TV-Lineup 2019 findest Du in unserem Artikel Samsung TV Serie QLED 2019: Unterschiede und Vergleich der QLED Fernseher 2019 (Q60R, Q70R, Q80R, Q85R, Q90R, Q950).
Kurzüberblick der Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Für einen schnellen Überblick sind hier einige wesentliche Merkmale aufgeführt und die Unterschiede auf einen Blick dargestellt.
Eigenschaft | Q7FN | NU8009 | |
Design | |||
Bild | 100/120 Hz Panel
Edge LED VA-LCD 10 Bit QLED-Farben (100% Abdeckung DCI-P3)
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100/120 Hz Panel (49 Zoll mit 50 Hz)
Edge LED VA-LCD 8 Bit FRC (86% Abdeckung DCI-P3) |
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Ton | 4.1 Kanal System mit 40 Watt Ausgangsleistung | 2.1 Kanal System mit 40 Watt Ausgangsleistung | |
HDR | HDR10, HDR10+, HLG (kein Dolby Vision) | HDR10, HDR10+, HLG (kein Dolby Vision) | |
Ausstattung | Tizen 2018
2 x DVB-T2/C/S2 PVR Ambient Mode One Connect Box mit Invisible Cable No Gap Wandhalterung |
Tizen 2018
2 x DVB-T2/C/S2 PVR
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Input Lag | 20 ms (Full HD)
16 ms (4K) |
18 ms (Full HD)
18 ms (4K) |
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Einschränkungen | keine DTS- und DivX-Unterstützung | Keine One Connect Box, keine DTS- und DivX-Unterstützung |
Einordnung der beiden Modelle Q7FN und NU8009
Der Samsung Q7FN Fernseher ist im Premium-Segment der QLED-Serie aus 2018 angesiedelt. Der Samsung NU8009 ist das beste Modell der Mittelklasse-Serie NU aus 2018. Beide TVs gehören zum TV-Lineup von Samsung in 2018.
Beide Modelle sind Edge LED Geräte mit einem Vertical Alignment LCD Display. Den QLED Marketing-Begriff von Samsung darf man also nicht mit den selbst-leuchtenden OLEDs von LG Display verwechseln (ein Schelm, wer Böses bei dem gewählten Begriff QLED denkt).
Der Q7FN ist im Gegensatz zum NU8009 ein Modell mit QLED-Filterschicht. Diese Filterschicht sorgt dafür, dass der Fernseher sehr viel mehr Farben darstellen kann als der NU8009. Ergebnis ist die natürlichere Darstellung von Farben, wenn der Film entsprechende Farben mitbringt. Der erweiterte Farbraum ist beispielsweise bei HDR-Filmen (z.B. UHD Blu-rays) zu finden.
Wie funktioniert diese QLED-Filterschicht beim Q7FN?
Ein LCD-Fernseher ist vereinfacht wie folgt aufgebaut: im Gehäuse befindet sich eine Hintergrundbeleuchtung, die ein Liquid Crystal Display (LCD) anstrahlt. Das LCD hat die einzelnen Pixel und kann über RGB-Subpixel und Farbfilter die passenden Farben darstellen.
Fügt man nun eine weitere Filterschicht vor die Hintergrundbeleuchtung ein und dotiert diese mit Quantum Dots, kommt sehr viel reineres Licht am LCD-Display an. Quantum Dots konvertieren das blaue Licht der LED-Hintergrundbeleuchtung in gut abgegrenzte Lichtwellen in rot und grün. Durch das reinere Licht kann der Fernseher die Farben sehr viel besser „zusammenmischen“ und natürlicher darstellen. Seit einigen Jahren sind Quantum Dots unter vielen Namen im Einsatz (Nano Crystal, Quantum Dots, QLED).
Der NU8009 hat wie der Q7FN ebenfalls eine Edge LED Hintergrundbeleuchtung, hat jedoch keine QLED-Filterschicht. Dem Fernseher fehlt also die Fähigkeit, das Licht der Hintergrund besser zu filtern und damit eine höhere Abdeckung des darzustellenden Farbraums zu erreichen.
Man darf sich jedoch nicht täuschen lassen: der NU8009 stellt die Farben toll dar. Der Q7FN kann es aber noch besser.
Mehr Details zu den jeweiligen Modellserien NU und QLED und den Eigenschaften findest Du in unseren Artikeln:
Im weiteren Verlauf der Seite erfährst Du detailliert die Unterschiede zwischen den beiden Modellen Q7FN und NU8009. Einige der unten dargestellten Werte wurden durch die Tester von rtings.com in ihren sehr guten Tests zu den einzelnen TVs gemessen. Für den amerikanischen Markt wurden von Samsung die Modellbezeichnungen NU8000 und Q7FN gewählt.
Design: Q7FN mit besseren Details
Vorneweg: beide Fernseher sehen im eingeschalteten und ausgeschalteten Zustand sehr edel aus! Und: Geschmäcker sind verschieden. Der Q7FN hat jedoch einige Details, die uns besser gefallen.
Der Samsung Q7FN hat mit 9 mm einen sehr dünnen Gehäuserand (von vorne betrachtet) und einen silbernen Rahmen. Der Standfuß ist in derselben silbernen Farbe und aus Metall. Er hat die Form eines „T“ und ist vorne röhrenförmig. Der Standfuß aus Metall wirkt sich auf das Gewicht des Fernsehers aus. In der 55 Zoll Version wiegt der GQ55Q7FN mit Standfuß 21 kg und ohne 18 kg. Zum Vergleich: der Samsung UE55NU8009 wiegt ohne Standfuß ebenfalls ca. 18 kg, mit Standfuß jedoch nur 19 kg.
Die Rückseite des Samsung Q7FN ist aus dunklem Kunststoff und hat horizontale angedeutete Riefen. Eine Aufstellung im Raum mit offenem Blick auf die Rückseite ist beim Q7FN kein Problem, da man keinen Kabelsalat sieht. Samsung hat mit der One Connect Box (mehr dazu später) für eine sehr gute Design-Lösung gesorgt. Insgesamt ein sehr edles Design beim Q7FN, was auch dem Premium-Versprechen von Samsung entspricht.
Der Samsung NU8009 hat etwas mehr Kunststoff verbaut. Der Standfuß ist schwarz und silber und besteht größtenteils aus Kunststoff. Auf der Unterseite befindet sich für die Stabilität eine Metallplatte. Der NU8009 hat einen dunklen Metallrand um das Panel. Der Gehäuserand bis zum Panel ist 9mm ebenso extrem dünn. Der Standfuß ist ebenfalls als „T“ ausgeprägt, ist jedoch nicht rund sondern eckig und lädt für die Stabilisierung nach vorne etwas aus.
Die Rückseite des NU8009 ist wie beim Q7FN in dunklem Kunststoff gehalten. Ein Design-Unterschied zwischen dem NU8009 und dem Q7FN ist jedoch, dass alle Anschlüsse zur Rückseite des NU8009 führen. Die freie Aufstellung im Raum klappt daher nur bedingt, da man alle Kabel gut sichtbar auf der Rückseite hat. Samsung hat sich etwas für die Kabelführung überlegt, so dass die Kabel alle im Standfuß und dann nach hinten verschwinden können. Eine Lösung mit der One Connect Box (unseretwegen auch ohne dem neuen Invisible Cable) wäre für das gute Modell der NU-Serie besser gewesen.
Insgesamt sind beide TVs im Design sehr gut gelungen und wirken sehr edel. Der Q7FN hat durch die One Connect Box und den besseren Standfuß die Nase hier vorne, aber das ist Geschmackssache. Bei der Wandmontage wird nur der andersfarbige Gehäuserand sichtbar. Beide Modelle Q7FN und NU8009 sind mit ca. 58mm sehr dünn und fallen seitlich betrachtet wenig auf.
Bild: Unterschiede beim Panel
Kommen wir nun zu einem der entscheidenden Punkten bei einem Fernseher: dem angezeigten Bild. Dazu gehen wir zunächst auf die verbaute Technik und die Unterschiede zwischen den Techniken ein.
Farben
Oben angedeutet wurde eines der wesentlichen Unterschiede, die sich auf die Bildqualität auswirkt: die QLED-Technik beim Q7FN. Beide Modelle haben eine Edge-LED Hintergrundbeleuchtung, die in der unteren Kante des Bildschirms sitzt. Über eine Lichtleiter- und Diffusor-Platte wird das Licht dann über den gesamten Bildschirm verteilt. Der Q7FN hat dabei noch eine Filterschicht mit Quantum Dots zwischen Hintergrundbeleuchtung und LCD-Schicht eingefügt.
Die Quantum Dots wandeln das energiereichere blaue Licht in rotes und grünes um und schaffen damit reines Licht in rot, grün und blau. Das wirkt sich in einer besseren Farbdarstellung aus. Der Samsung Q7FN kommt im DCI-P3 Farbraum auf 100% Abdeckung, was in 2018 eines der höchsten Werte verglichen mit allen Herstellern ist. Der NU8009 kommt auf etwa 86% DCI-P3 Farbraumabdeckung. Im deutlich weiter gefassten Rec.2020 Farbraum erreicht der Q7FN immer noch sehr gute 77%, der NU8009 insgesamt 63%.
Der Q7FN hat bei der Darstellung der Farben also eindeutig die bessere Technik im Einsatz. Samsung zieht immer den schönen Vergleich, dass der Blick auf einen QLED-Fernseher (mit der richtigen Quelle) dem Blick aus einem Fenster in der Realität entspricht. Das finden wir übertrieben, dennoch ist die Darstellung verglichen zu der Technik vor ein paar Jahren sehr gut. Ein technisches Detail und Unterschied ist die Bildengine, die Samsung bei den Fernsehern einsetzt. Damit der größere Farbraum abgedeckt werden kann, setzt Samsung beim Q7FN die Q-Mastering Engine ein. Der NU8009 hat die UHD-Engine.
10 Bit Panel?
Bei der Darstellung von Farben bzw. deren Abstufungen hat sich eine Technik etabliert, die bei günstigen und Mittelklasse Fernsehern eingesetzt wird, das sogenannte Frame Rate Control (FRC). Ein Panel mit 8 Bit Farbdarstellung kann dabei in sich nur 256 Abstufungen (2^8) gleichzeitig je Farbkanal anzeigen. Durch FRC kann das auf 1024 Abstufungen (2^10) erweitert werden, in dem ein Pixel seine Farbe sehr schnell wechselt. Ein Flimmern sieht man dabei nicht. Das ist eine Möglichkeit, wie man ein 8 Bit Panel mit entsprechender zeitlicher Auflösung zu einem 10 Bit Panel bekommt.
Der NU8009 hat ein solches 8 Bit Panel mit FRC Technik und kann damit 10 Bit Farbabstufungen darstellen. Der Q7FN hat ein Panel mit nativen 10 Bit. In der Praxis sieht man kaum Unterschiede zwischen diesen beiden Techniken, wenn man einen normalen Film schaut. Bei entsprechendem Testmaterial in einem Teststudio kann es zu leichten Unterschieden kommen. Wir sind jedoch der Ansicht, dass der normale Käufer keinen Unterschied in der Bildqualität zwischen einem 10 Bit und einem 8 Bit Panel mit FRC sehen wird.
Kontrast und Helligkeit
Die von Samsung eingesetzte Vertical Alignment LCD Technik ist in sich bereits kontraststark. Eine vielfach durch LG eingesetzt andere Bildschirmtechnik ist IPS, welches eher kontrastarm ist und schwarz nicht gut darstellen kann.
Das Kontrastverhältnis beträgt beim NU8009 ca. 5500:1, beim Q7FN 5600:1. Das ist ein sehr guter Wert und kann nur durch die FALD-Modelle Samsung Q8DN und Q9FN getoppt werden. Darstellung von Schwarz ist damit sehr gut möglich und die Modelle können problemlos in abgedunkelten Räumen eingesetzt werden. Für absolute Kinoverhältnisse bietet sich jedoch ein OLED-Bildschirm an.
Beide Modelle haben eine hohe Spitzenhelligkeit. Der Q7FN kommt bei einem 10% großen Weißfenster auf insgesamt fast 2300 cd/m². Der NU8009 im selben Testsetup auf 850 cd/m². Die Spitzenhelligkeit ist insbesondere bei HDR-Content wichtig. Edge-LED-Geräte können diese Spitzenhelligkeit meist nur kurzzeitig wiedergeben. rtings.com hat in ihren Tests auch die Kategorie für das dauerhafte Halten der Spitzenhelligkeit eingeführt. Dabei wird geprüft, wie hell der Fernseher das Bild auf längere Dauer halten kann. Der Q7FN erreicht im Test dabei 750 cd/m² und der NU8009 580 cd/m². Für HDR-Inhalte ist der Q7FN besser geeignet, wobei natürlich der NU8009 nicht schlecht ist. Samsung hat die eingesetzten Techniken am Q7FN QHDR 1500 genannt. Beim NU8009 heißt dieser Punkt im Datenblatt HDR 1000.
Der durch Samsung vor einigen Jahren eingeführte Picture Quality Index (PQI) gibt für ein TV-Lineup an, wie der Hersteller die Bildqualität im Vergleich zu anderen Fernsehern einschätzt. Der PQI des NU8009 hat einen Wert von 2500. Das Modell Q7FN hat einen Wert von 3200, liegt also deutlich höher. Das liegt zum großen Teil an der QLED-Technik.
Beide Modelle haben ein 100 Hz Panel (native Bildwiederholrate) und sorgen damit für scharfe Bilder auch bei schnellen Bewegungen. Eine Einschränkung gibt es jedoch bei dem 49 Zoll Modell UE49NU8009: dieses wird lediglich mit einem 50 Hz Panel ausgeliefert.
Insbesondere bei der Darstellung der Farben gewinnt der Q7FN gegenüber dem NU8009. Wenn man die besten Farben haben will (und man entsprechenden HDR-Content als Stream oder UHD Blu-ray hat), dann sollte man zum Q7FN greifen. Der NU8009 stellt das Bild ebenfalls sehr gut dar, kommt aber eben nicht an die Farbraumabdeckung des Q7FN heran. Wer etwas Preissensitiver ist bzw. wem das egal ist, wird auch mit den NU8009 glücklich.
Ton: 4.1 Kanal System beim Q7FN
Viele Käufer nutzen laut unserer Umfrage häufig die integrierten Lautsprecher des Fernsehers. Beim NU8009 ist ein 2.1 Kanal System verbaut. Das bedeutet, dass zwei Stereolautsprecher mit einem separaten Subwoofer im TV sitzen. Das sorgt für deutlich besseres Volumen verglichen zum Setup ohne integrierten Subwoofer.
Der Q7FN hat zwei weitere Stereolautsprecher verbaut, so dass Samsung hier von einem 4.1 Kanal System spricht. Bei einem 4.1 System sind in der Regel zwei zusätzliche hintere Lautsprecher vorhanden, die Samsung hier aber nur simulieren kann. Es sind also keine Rear-Lautsprecher im Lieferumfang enthalten.
Grundsätzlich kann man schon dem NU8009 einen sehr guten Sound für die flache Bauweise attestieren. Wer Wert auf ein besseres Lautsprechersystem legt, sollte dann direkt zu einer passenden Samsung Soundbar oder einem AV-Receiversetup mit entsprechenden Lautsprechern greifen.
Ausstattung: Q7FN besser
Beide Modelle bringen eine sehr vielfältige Ausstattung mit: integrierter PVR, Doppel-Tuner mit DVB-T2/C/S2, HbbTV und dem Smart TV Betriebssystem Tizen 2018. Weitere Details kannst Du weiter unten bei den Gemeinsamkeiten der beiden TVs nachlesen. Hier erfährst Du jetzt, wie sich die beiden Modelle Q7FN und NU8009 in der Ausstattung unterscheiden.
One Connect Box mit Invisible Cable
Ein wichtiges Ausstattungsmerkmal des Samsung Q7FN ist die One Connect Box mit Invisible Cable. Samsung hat die One Connect Box vor einigen Jahren in die Ausstattungsliste der Premium-TVs aufgenommen und damit das Problem des Kabelsalats hinter dem Fernseher gelöst. Die One Connect Box ist eine separate Gerätschaft und enthält alle Anschlüsse des Fernsehers. Sie führt das Bildsignal und den Ton dann über ein einziges Kabel zur Displayeinheit des Fernsehers. Samsung hat es so geschafft, die Displayeinheit von den Anschlüssen zu trennen. Beispielsweise ist LG diesen Weg ebenfalls bei dem OLED-Modell W7 gegangen, um die Kabelproblematik am Flaggschiff-OLED zu lösen.
Neuerung in 2018 ist die Verbesserung, dass jetzt nur noch ein einziges Kabel an der Displayeinheit angeschlossen wird. Es ist ein dünnes, fast unsichtbares Kabel, welches Daten UND Strom zum Display führt. In der Vorjahresserie war noch ein separates Stromkabel am Display notwendig. Dieses Kabel ist optional bis zu einer Länge von 15m verfügbar, so dass man die Displayeinheit mit ordentlichem Abstand zur One Connect Box aufstellen kann und so ganz neue Aufstellmöglichkeiten im TV-Raum geschaffen werden können. Samsung ist damit über die letzten Jahre den Weg der kontinuierlichen Verbesserung gegangen, hat sich ein Problem seiner Kundschaft angeschaut und eine inzwischen sehr gute Lösung dafür geschaffen.
Ambient Mode: kein schwarzes Loch
Eine weitere Verbesserung gegenüber dem NU8009 bringt der Q7FN mit dem Ambient Mode mit. Beim Ambient Mode stellt der Fernseher im ausgeschalteten Zustand Fotos, Informationen oder beides dar. Damit dient der Fernseher als großer Bilderrahmen und ist kein schwarzes Loch mehr im Wohnzimmer. Mit der passenden Samsung App kann man sogar den TV so einrichten, dass er die dahinterliegende Wand darstellt, so dass das Panel transparent aussieht.
Eine gute Idee, die aber natürlich auch Nachteile mit sich bringt: der TV ist dann natürlich nicht mehr im Standby, sondern eingeschaltet. Samsung hat für die dauerhafte Leistungsaufnahme die Möglichkeit geschaffen, dass der Fernseher auf Bewegungen reagiert und wenn er diese nicht mehr im Raum feststellen kann, sich abschaltet. Rechnet man beispielsweise 2h pro Tag im Ambient Mode auf den Jahresverbrauch hoch, kommt man auf ca. 100kWh pro Jahr. Bei ca. 30 Cent pro kWh sind das 30 Euro zusätzliche Kosten. Ob man sich die leisten möchte, muss jeder für sich entscheiden. Unabhängig vom Umweltaspekt ist es in jedem Fall etwas anderes, nicht auf einen schwarze Bildfläche sondern beispielsweise ein Gemälde zu schauen.
No Gap Wandhalterung
Ein weiteres Ausstattungsmerkmal ist die No Gap Wandhalterung (Wall Mount), die bei den besseren TVs der QLED-Serie verbaut ist. Diese Technik ermöglicht eine einfache Installation des Fernsehers an der Wand. Insbesondere lässt sich so der Fernseher komplett bündig an die Wand hängen, so dass keine Luft mehr dazwischen ist. Samsung hat für die verschiedenen Diagonalen unterschiedliche Modelle:
Wer den Preis nicht scheut und eine absolut perfekte Wandmontage sucht, der wird mit der Samsung No Gap Wandhalterung beim Q7FN sehr glücklich werden.
Spieletauglichkeit und Input Lag
Beim Input Lag sind die beiden Modelle Q7FN und NU8009 fast gleichauf. Der Input Lag beschreibt die Verzögerung, die der Bildprozessor zwischen Signaleingang am Fernseher und Darstellung auf dem TV, einbringt. Ist die Verzögerung zu lange, wirkt das Spiel nicht sehr reaktionsfreudig. Ist der Input Lag zu groß, kann das Spiel außerdem unspielbar werden. Verschiedene Faktoren wie z.B. das Upscaling und die Bildverbesserungen wirken sich auf den Input Lag aus. Samsung hat es über die letzten Jahre geschafft, diese Verzögerung immer weiter zu reduzieren.
Der Input Lag des Q7FN beträgt wie beim NU8009 unter 20 ms (in Full HD 20 ms, in 4K ca. 16 ms). Der NU8009 kommt mit 18 ms auf ähnliche Werte. Außerdem ist bei beiden Modellen der geringe Input Lag im VRR-Modus mit Freesync hervorzuheben. Unterstützt der PC oder die Spielekonsole Freesync, dann kann der Input Lag im Gaming Modus auf unter 10 ms gesenkt werden. Das gilt sowohl für den NU8009 als auch für den Q7FN.
Beide Modelle sind also voll Spieletauglich, so dass man auch schnelle Action-Spiele problemlos auf dem Fernseher zocken kann.
Bildschirmdiagonalen: NU8009 in 49 und 82 Zoll verfügbar
Wer einen kleineren Fernseher als die in 2018 sehr beliebten 55 oder 65 Zoll Diagonalen sucht, der wird zur Standardgröße mit 49 Zoll schauen. Leider ist der Q7FN im Gegensatz zum Vorgängermodell QE49Q7F aus 2017 nicht mehr als 49 Zoll Version verfügbar. Samsung bietet für die 2018er QLED-Serie den Q7FN erst ab 55 Zoll an.
Der NU8009 hingegen ist in 49 Zoll verfügbar, hat jedoch die Einschränkung, dass ein 50 Hz Panel verbaut ist. Die Modellbezeichnung der 49 Zoll Version lautet UE49NU8009.
Wer einen größeren Bildschirm als 75 Zoll sucht, wird beim Q7FN nicht fündig, aber beim NU8009 fündig. Hier ist ein Modell mit 82 Zoll mit der Bezeichnung UE82NU8009 vorhanden. Das Design ist beim 82 Zoll Modell etwas anders, da der mittige Standfuß durch zwei seitlich angebrachte Standfüße ersetzt wurde. Vermutlich war dies notwendig, um das große Gewicht des Panels besser zu verteilen und den Fernseher stabiler zu machen. Der UE82NU8009 wiegt insgesamt 45 kg!
Alle Bildschirmdiagonalen im Überblick:
- NU8009: UE49NU8009 , UE55NU8009 , UE65NU8009 , UE75NU8009 , UE82NU8009
- Q7FN: GQ55Q7FNG , GQ65Q7FNG , GQ75Q7FNG
Wer also einen 49 Zoll Fernseher oder einen 82 Zoll Fernseher benötigt, findet diesen beim Modell NU8009. Wenn Du einen TV mit 49 Zoll Bildschirmdiagonale und 100 Hz Panel suchst, wirst Du in unserem Artikel zu den 100 Hz TVs fündig.
Vergleich der Datenblätter des Q7FN und NU8009
Die technischen Unterschiede findest Du über unsere Funktion Vergleich der Datenblätter des Q7FN und des NU8009:
GQ75Q7FNG | UE82NU8009 | |
Bildschirmauflösung | UHD (3840 x 2160 Pixel) | UHD (3840 x 2160 Pixel) |
Bildschirmdiagonale | 75 Zoll | 82 Zoll |
Bildschirmform | Flat | Flat |
PQI (Picture Quality Index) | 3200 | 2500 |
Gemeinsamkeiten von Q7FN und NU8009
Die Gemeinsamkeiten der beiden Fernseher werden für den schnellen Überblick hier auch noch einmal aufgeführt, nachdem in den vorherigen Kapiteln die Unterschiede zwischen dem Q7FN und dem NU8009 erläutert wurden.
Das Panel ist wie oben erläutert ein Vertical Alignment (VA) LCD-Panel mit Edge-LED-Hintergrundbeleuchtung, welches für ordentlichen Kontrast sorgt. Im Q7FN und NU8009 ist ein RGB-Panel verbaut, so dass man diese Fernseher gut als Monitore einsetzen kann. Beide Modelle verfügen über eine local dimming Funktion, so dass die Edge LED Hintergrundbeleuchtung spaltenweise gedimmt wird. Bei den 55 Zoll Versionen des NU8009 und des Q7FN verrät ein Blick ins Servicemenü, dass insgesamt 6 Dimming-Zonen (also dimmbare Spalten) vorhanden sind. Das klingt nicht viel, reicht für ein gutes Bild dennoch aus.
Die Smart OS Plattform ist Tizen 2018 (auch Version 4.0 genannt), welche alle wesentlichen Features für das smarte Schauen mitbringt: so sind diverse Apps vorinstalliert und aus dem Samsung App Store nachladbar. Alle relevanten Streaming-Anbieter können über die TV-internen Apps geschaut werden. Ebenso ist HbbTV für die Mediatheken der TV-Sender problemlos verfügbar und funktioniert sehr gut.
Die bei beiden Modellen vorhandene Samsung Smart Remote mit wenigen Tasten ist nach kurzer Eingewöhnungszeit gut benutzbar und reduziert tatsächlich die Knöpfe auf ein Minimum. Hin und wieder wünscht man sich bei der Smart Remote einen zusätzlichen Knopf, jedoch kann man dies durch die integrierten Sprachkommandos eventuell wieder wett machen. Das Mikrofon sitzt dabei in der Smart Remote selber.
Folgende Anschlüsse sind bei beiden Modellen vorhanden:
- 4 x HDMI
- 3 x USB (Q7FN), 2 x USB (NU8009)
- 1 x optischer digitaler Audioausgang
- 1 x CI+-Slot
- 1 x Ethernet
- WLAN
- Bluetooth
Mit dem Bluetooth-Modul kann man drahtlos eine passende Soundbar von Samsung koppeln.
Als HDR-Formate unterstützen beide Modell HDR10, HDR10+ und HLG. Dolby Vision wird (vermutlich aufgrund von Lizenzkosten) nicht unterstützt. Samsung hat in einer Allianz mit weiteren Partnern dafür das dynamische Format HDR10+ auf den Markt gebracht. Wir werden in den nächsten Jahren sehen, welches Format sich durchsetzt oder ob es eine Co-Existenz verschiedener Formate geben wird.
Eine wichtige Einschränkung, die für alle 2018er Samsung TVs gilt: das DTS-Soundformat wird nicht mehr durch den internen Mediaplayer oder Apps dekodiert. Hat man also Streams oder Filme mit DTS-Soundtrack, spielt der Fernseher den Ton nicht mehr ab. Wer also eine große Filmesammlung hat, muss den Ton in Dolby Digital konvertieren, bevor der Samsung TV die Tonspur abspielt. Eine ärgerliche Einschränkung, die auch den teureren QLED-TV Q7FN gilt. Wie man trotzdem den Ton zum Video wiedergeben kann, erfährst Du in unserem Artikel Fehlende DTS-Unterstützung bei Fernsehern aus 2018 von Samsung: Was tun und wie umgehen?.
Die integrierte PVR-Funktion ist ebenfalls erwähnenswert, da sie noch durch einen doppelten DVB-T2/C/S2 Tuner unterstützt wird. So kann man mit einer kompatiblen Festplatte oder passenden USB-Stick laufende Sendungen aufnehmen und gleichzeitig ein anderes TV-Programm schauen.
Fazit
Beide Modelle Samsung NU8009 und Samsung Q7FN bieten ein gutes Rundum-Paket für einen Fernseher an.
Der NU8009 ist mit diversen Funktionen (z.B. ein doppelter DVB-T2/C/S2 Tuner) gut ausgestattet. Beim Q7FN kommen noch Details wie die One Connect Box, der Ambient Mode und natürlich das bessere Bild durch die QLED-Farbtechnik hinzu.
Der NU8009 bringt eine größere Auswahl bei den Bildschirmdiagonalen mit. Suchst Du einen TV mit 49 Zoll oder mit riesigen 82 Zoll, wirst Du beim Q7FN nicht fündig, sondern solltest beim NU8009 schauen.
Der Q7FN hebt sich deutlich vom NU8009 ab, was sich natürlich auch in der Einordnung der beiden Modelle in Premium- und Mitteklasse widerspiegelt. Das wiederum wirkt sich auch auf den Preis bei gleicher Bildschirmdiagonale aus.
Für ein paar Hundert Euro mehr kannst Du die oben erläuterten Unterschiede beim Q7FN nun einpreisen und für Dich entscheiden, ob sie den Aufpreis wert sind. Für beide TVs Q7FN und NU8009 kann man sagen, dass Du mit einem Kauf nichts falsch machen kannst.
Angebote
Für einen Preisvergleich zwischen dem Q7FN und dem NU8009 findest Du unten eine Abfrage der Modelle der Q7FN und NU8009 Serie bei Amazon.
Serie | Modelle |
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Q7FN | GQ55Q7FNG GQ65Q7FNG GQ75Q7FNG |
NU8009 | UE49NU8009 UE55NU8009 UE65NU8009 UE75NU8009 UE82NU8009 |