Stell Dir vor, Du sitzt in Deinem Büro, neben Dir ein Arbeitskollege, beide konzentriert bei der Arbeit. Ein kurzer Blick genügt, um einen deutlichen Unterschied festzustellen: Während Dein Kollege sich mit einem kleinen Monitor mit 22 Zoll abmüht, auf dem kaum zwei Fenster gleichzeitig Platz finden, genießt Du den Luxus eines riesigen Bildschirms, auf dem Du problemlos mehrere Anwendungen nebeneinander öffnen kannst.
Die Vorteile scheinen auf der Hand zu liegen: Mehr Fenster, mehr Übersicht, effizienteres Arbeiten. Doch hat die Sache wirklich nur Vorteile? Dieser Artikel beleuchtet die Nutzung eines LG OLED TVs als Monitor – eine Wahl, die genau dieses Szenario ermöglicht. Wir werden untersuchen, ob ein größerer Bildschirm tatsächlich immer gleichbedeutend mit besserer Arbeit ist, oder ob es nicht doch Aspekte gibt, die gegen eine solche Aufrüstung sprechen. Begleite uns auf dieser Erkundungstour durch die Welt der großen Bildschirme, während wir Vor- und Nachteile abwägen und herausfinden, ob ein LG OLED TV als Monitor das ultimative Upgrade für Deinen Arbeitsplatz ist oder ob es Situationen gibt, in denen weniger vielleicht mehr ist.
Wir haben einen LG OLED C3 mit 42 Zoll mehrere Monate als Monitor genutzt und schildern Dir unsere Erfahrungen dazu!
Wieso überhaupt einen LG OLED TV als Monitor verwenden?
Es klingt erst einmal merkwürdig, wenn man einen TV als Monitor verwenden möchte. Aber es kann gute Gründe dafür geben. Beginnen wir mit der Größe und dem Preis. OLED TVs in Größen von 42 und 48 Zoll sind oft günstiger als spezielle OLED-Monitore in der gleichen Größenordnung (wenn man sie überhaupt in dieser Größe findet). Wenn Du auf der Suche nach noch größeren Bildschirmen bist, zum Beispiel 55 Zoll, dann kommst Du um einen TV fast gar nicht herum. Aber was bedeutet das genau für Dich?
Größere Bildschirme, wie die von LG OLED TVs, bieten Dir viel „screen real estate“. Das ist ein Begriff, der oft verwendet wird, um zu beschreiben, wie viel Platz Du auf Deinem Bildschirm hast. Letztendlich ist es immer die Kombination aus der zur Verfügung stehenden Fläche und der Pixeldichte, also letztendlich der Auflösung, die das Display mitbringt. Mit einem 4K-TV hast Du eine riesige digitale Arbeitsfläche. Stell Dir vor, Du könntest mehrere Fenster nebeneinander öffnen, ohne dass sie überlappen oder zu klein zum Lesen sind. Das verbessert nicht nur Deine Produktivität, sondern macht auch Spaß, sei es beim Arbeiten, Spielen oder Videos schauen.
Die Kombination aus Größe, Qualität und Preis macht also den Einsatz eines LG OLED TVs als Monitor attraktiv. Du bekommst nicht nur mehr Bildschirm für Dein Geld, sondern profitierst auch von der hervorragenden Bildqualität, die OLED-Technologie bietet.
Vorteile eines LG OLED TVs als Monitor
Wenn Du überlegst, Deinen Monitor durch einen LG OLED TV zu ersetzen, wirst Du Dich freuen zu hören, dass es eine Menge Vorteile gibt, die diese Entscheidung unterstützen. Hier sind einige der wichtigsten Punkte, die für einen LG OLED TV als Monitor sprechen:
Hervorragende Bildqualität und Kontrast
Einer der größten Vorteile eines OLED TVs ist die außergewöhnliche Bildqualität. OLED steht für „Organic Light Emitting Diode“, was bedeutet, dass jeder Pixel sein eigenes Licht erzeugt. Das führt zu tieferen Schwarztönen und beeindruckendem Kontrast, weil schwarze Bereiche des Bildschirms tatsächlich komplett dunkel sind, anstatt nur abgedunkelt.
Die Fähigkeit, einzelne Pixel komplett abzuschalten, ist das Geheimnis hinter dem „tiefen Schwarz“, das OLED-Displays produzieren können. Wenn ein Pixel ausgeschaltet ist, emittiert er kein Licht und erzeugt somit ein perfektes Schwarz. Dies hat einen enormen Einfluss auf die Bildqualität, da es ermöglicht, sehr hohe Kontrastverhältnisse zu erreichen. Kontrastverhältnisse beschreiben den Helligkeitsunterschied zwischen dem hellsten Weiß und dem tiefsten Schwarz, das ein Bildschirm darstellen kann. Bei OLEDs ist dieser Wert praktisch unendlich, da das Schwarz keine Helligkeit (Licht) emittiert.
Diese Eigenschaft verbessert nicht nur die Bildqualität bei der Betrachtung von Filmen und Videos, sondern beeinflusst auch die allgemeine Seherfahrung, indem sie für schärfere und lebendigere Bilder sorgt. Tiefes Schwarz sorgt für bessere Farbabgrenzungen und lässt Farben lebendiger erscheinen, da es keinen „Lichthof“ gibt, der die Farbreinheit beeinträchtigen könnte.
4K Auflösung im Standard
Was im TV-Bereich Standard ist, findest Du bei Monitoren noch nicht so häufig: die 4K-Auflösung. Mit einer solchen Auflösung bietet ein LG OLED TV eine unglaublich scharfe und klare Bildqualität. Und das im Standard. Das ist besonders nützlich, wenn Du feine Details in Deiner Arbeit oder während des Spielens sehen möchtest. Es macht auch das Anschauen von Videos und Filmen zu einem viel immersiveren Erlebnis.
Sollte Dir das angezeigte Bild, die Schrift oder Symbole doch zu klein sein, kannst Du natürlich über den Desktop-Manager (z.B. in Windows und Linux verfügbar) das Bild entsprechend hochskalieren.
Anschlüsse: 4 HDMI-Eingänge mit HDMI 2.1, bis zu 120 Hz mit 4K möglich
Mehrere HDMI-Eingänge bedeuten, dass Du mehrere Geräte gleichzeitig anschließen kannst, ohne ständig Kabel umstecken zu müssen. HDMI 2.1 unterstützt zudem höhere Bildraten und Auflösungen, was besonders für Gaming und hochauflösende Videoinhalte wichtig ist.
HDMI 2.1 ist die neueste Version des High-Definition Multimedia Interface (HDMI) Standards, der für die Übertragung von Audio- und Videosignalen zwischen Geräten wie Fernsehern, Monitoren, Computern, Spielkonsolen und mehr verwendet wird. Diese aktuelle Version brachte eine erhebliche Verbesserung gegenüber ihren Vorgängern, insbesondere in Bezug auf Bandbreite und Unterstützung von höheren Auflösungen und Bildwiederholraten.
Ein herausragendes Merkmal von HDMI 2.1 ist seine Fähigkeit, Videosignale bis zu 4K Auflösung bei 120 Hz Bildwiederholrate ohne Farbunterabtastung zu übertragen. Aber was bedeutet das eigentlich?
4K, auch bekannt als Ultra HD, bietet eine Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln, was einer erheblichen Verbesserung der Bildschärfe und Detailtreue gegenüber der vorherigen 1080p Full HD-Auflösung entspricht. Eine Bildwiederholrate von 120 Hz bedeutet, dass das Bild 120 Mal pro Sekunde aktualisiert wird, was zu einer deutlich glatteren Bewegungsdarstellung führt. Dies ist besonders bei schnellen Videospielen und hochwertigen Videoinhalten spürbar.
Farbunterabtastung (Chroma Subsampling) ist eine Technik, die verwendet wird, um die Menge der übertragenen Videoinformationen zu reduzieren, indem Farbinformationen über mehrere Pixel hinweg geteilt werden. Dies kann zu einer Verringerung der Bildqualität führen, insbesondere in Bereichen mit feinen Farbübergängen. HDMI 2.1 ermöglicht die Übertragung von Videosignalen ohne Farbunterabtastung, was bedeutet, dass jedes Pixel seine eigenen, vollständigen Farbinformationen behält. Das Ergebnis sind klarere, lebendigere Bilder mit präziseren Farbübergängen und ohne die typischen Artefakte oder Unschärfen, die bei der Farbunterabtastung auftreten können.
Die Kombination dieser Eigenschaften macht HDMI 2.1 zu einer idealen Wahl für High-End-Heimkino-Setups, Gaming-PCs und Konsolen der nächsten Generation, die die bestmögliche Bildqualität und flüssigste Bewegungsdarstellung erfordern. Die erhöhte Bandbreite von HDMI 2.1 unterstützt nicht nur höhere Auflösungen und Bildraten, sondern ermöglicht auch Funktionen wie dynamisches HDR (High Dynamic Range) für verbesserten Kontrast und Farbtiefe sowie eARC (enhanced Audio Return Channel) für verbesserte Audioübertragung.
Wenn Deine Grafikkarte es unterstützt, kannst Du mit einem LG OLED TV Spiele in 4K-Auflösung bei bis zu 120 Bildern pro Sekunde genießen. Das sorgt für ein extrem flüssiges Spielerlebnis und gibt Dir einen Vorteil in schnellen Spielsituationen. Wenn Du dann mal an einem Monitor mit 50 oder 60 Hz Bildwiederholfrequenz sitzt, dann wirst Du sofort den Unterschied erkennen.
Anschluss einer Gaming-Konsole und Nutzung als TV
Wer den Monitor nicht nur als Arbeitstier verwenden will, sondern das Gerät beispielsweise im Home Office einsetzt, kann hier dann auch die Chance nutzen, um am OLED-TV zu zocken. Dank der vielseitigen Anschlussmöglichkeiten kannst Du Deine Gaming-Konsole direkt an den TV anschließen und genießt so Spiele in bestmöglicher Qualität, ohne zusätzliche Monitore oder TVs kaufen zu müssen. Und der Vorteil ist, dass eben die Spielekonsole die volle Fähigkeit von HDMI 2.1 mit Dolby Vision am LG OLED TV ausnutzen kann.
Ein LG OLED TV ist nicht nur ein Monitor, also nicht nur ein stupides Bildanzeigendes Gerät. Er kommt mit einem eingebauten Tuner und Apps für Streaming-Dienste, was bedeutet, dass Du ihn auch als herkömmlichen Fernseher nutzen kannst. Das spart Platz und Geld, da Du kein separates Gerät für das Fernsehen brauchst.
Kurz gesagt, die Nutzung eines LG OLED TVs als Monitor bietet eine Fülle von Vorteilen, von der Bildqualität über die Flexibilität bis hin zur Vielseitigkeit. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Schauen wir uns an, was für Nachteile der Einsatz eines OLED TVs als Monitor haben kann.
Nachteile eines LG OLED TVs als Monitor
Obwohl es viele Gründe gibt, warum Du einen LG OLED TV als Monitor in Betracht ziehen solltest, gibt es auch einige Nachteile, die Du bedenken musst. Hier sind einige der Hauptnachteile:
Kein DisplayPort, kein USB-C
Weiter oben haben wir die Vorteile der 4 HDMI-Anschlüsse aufgezählt. Im Gegensatz zu vielen Monitoren verfügen LG OLED TVs nicht über einen DisplayPort oder USB-C-Anschluss. Das bedeutet, Du kannst Dein Laptop nicht über den Monitor laden oder eine Ethernet-Verbindung über USB-C nutzen, was bei vielen hochwertigeren Monitoren möglich ist.
Monitore mit USB-C-Anschluss revolutionieren die Konnektivität am Arbeitsplatz und im Heimbüro durch ihre Vielseitigkeit und Einfachheit. Ein solcher Monitor dient nicht nur als Anzeigegerät, sondern auch als Dockingstation für Dein Laptop oder Dein Mobilgerät. Die USB-C-Technologie ermöglicht es, über ein einziges Kabel mehrere Funktionen gleichzeitig zu nutzen: Laden des angeschlossenen Geräts, Übertragung von Daten, einschließlich Ethernet für eine Internetverbindung, und natürlich die Bildübertragung für den Monitor selbst. Aber wie funktioniert das genau?
USB-C Monitore können Dein Laptop aufladen, während Du sie benutzt. Das bedeutet, dass Du nicht mehrere Kabel und Ladegeräte für verschiedene Geräte benötigst. Ein einziges USB-C-Kabel versorgt Dein Gerät mit Strom, während es mit dem Monitor verbunden ist. Diese Funktion ist besonders nützlich für Laptops, die oft über begrenzte Anzahl von Anschlüssen verfügen, und ermöglicht einen aufgeräumten Arbeitsplatz ohne Kabelsalat.
Obwohl USB-C in erster Linie für die Übertragung von Daten und Strom gedacht ist, ermöglichen es einige Monitore mit USB-C und entsprechenden Hubs oder Dockingstationen, eine Ethernet-Verbindung über das USB-C-Kabel herzustellen (dafür muss Dein Ethernet-Kabel am Monitor hängen). Das ist besonders vorteilhaft, wenn Dein Laptop keinen dedizierten Ethernet-Anschluss hat oder Du eine stabilere und schnellere Internetverbindung als WLAN bevorzugst. Durch die Verbindung mit einem Monitor mit USB-C kannst Du also Dein Gerät nicht nur als Bildschirm nutzen, sondern es auch direkt mit dem kabelgebundenen Netzwerk verbinden.
Neben Stromversorgung und Datenübertragung unterstützt USB-C auch die Übertragung von Video- und Audiosignalen. Das bedeutet, Du kannst Deinen Monitor über das gleiche Kabel mit Bildinhalten versorgen, über das auch Dein Gerät geladen und mit dem Internet verbunden wird. Diese Funktion unterstützt hohe Auflösungen und Bildwiederholraten, was USB-C zu einer hervorragenden Option für alle macht, die Wert auf eine hohe Bildqualität und flüssige Videoübertragung legen.
Autodimming und Burn-in (vielleicht)
Eine Besonderheit von OLED TVs ist, dass sie dazu neigen, automatisch abzudunkeln, wenn auf dem Bildschirm wenig Bewegung zu sehen ist.
Ein OLED TV dimmt bei statischen Inhalten herunter, um das Risiko des Einbrennens zu minimieren. Das Einbrennen, auch bekannt als „Burn-In“, ist ein Phänomen, bei dem ein längerfristig unverändertes Bild (statische Inhalte wie Senderlogos, Benutzeroberflächen oder andere feste Elemente) dauerhafte Schatten oder Geisterbilder auf dem Bildschirm hinterlässt. Dies tritt auf, weil die organischen Leuchtdioden (OLEDs) bei langer, gleichbleibender Beanspruchung an Leuchtkraft verlieren können, wodurch die betroffenen Bereiche des Bildschirms schwächer leuchten als solche, die variierende Bilder anzeigen.
OLED-Panels sind für ihre hervorragende Bildqualität, einschließlich perfekter Schwarzwerte und lebendiger Farben, bekannt. Jeder Pixel erzeugt sein eigenes Licht, was bedeutet, dass sie individuell ein- und ausgeschaltet werden können, um echtes Schwarz zu erzeugen. Allerdings kann die kontinuierliche Nutzung bei hohen Helligkeitsstufen oder das Anzeigen von statischen Bildern über längere Zeiträume die Lebensdauer der Pixel beeinflussen und zu unterschiedlichen Degradationsraten führen. Im Laufe der Zeit kann dies dazu führen, dass diese Bereiche des Bildschirms weniger hell erscheinen.
Um dem entgegenzuwirken, verwenden Hersteller wie LG verschiedene Technologien und Softwarestrategien. Eine davon ist das automatische Herunterdimmen des Bildschirms, wenn das System erkennt, dass statische Bilder über eine bestimmte Zeit dargestellt werden. Dies reduziert die Intensität, mit der die Pixel beleuchtet werden, und verringert so die Belastung der Bildpunkte, was das Risiko des Einbrennens minimiert.
Zusätzlich zu dieser Vorsichtsmaßnahme implementieren OLED TVs auch andere Funktionen zur Vorbeugung von Burn-In, wie z.B. Pixel-Shift-Technologien, die das Bild in regelmäßigen Abständen um wenige Pixel verschieben, um zu verhindern, dass die gleichen Pixel ständig die gleiche Farbe und Helligkeit anzeigen.
Bis zur OLED Serie 2 konnte man diese Funktion im LG Servicemenü deaktivieren, doch ab der 2023er Serie (Serie 3) ist dies nicht mehr möglich. Das kann beim Arbeiten an statischen Dokumenten oder beim Lesen störend sein. Ein kurzes Bewegen eines großen Fensters lässt den OLED TV dann aber auf seine ursprüngliche Helligkeit zurückspringen. Uns hat dieses Verhalten im Langzeittest des LG OLED C3 als Monitor nicht gestört, von anderen Lesern haben wir aber gehört, dass es störend war.
OLED TV darf nicht vom Strom, zumindest nicht in der ersten Stunde nach Abschaltung
Nach der Nutzung sollte der OLED TV nicht sofort vom Strom getrennt werden. Er führt idealerweise innerhalb der ersten Stunde nach der Nicht-Nutzung ein kleines Pixel Refresh Programm durch, um die Lebensdauer des Displays zu verlängern. Oder eben auch das große, was bis zu einer Stunde laufen kann.
Der Pixel Refresh (auch bekannt als Pixel Refresher oder Bildschirm-Auffrischung) ist eine wichtige Funktion bei OLED TVs, die dazu beiträgt, die Bildqualität über die Lebensdauer des Fernsehers hinweg aufrechtzuerhalten. Bei OLED-Displays erzeugt jeder einzelne Pixel sein eigenes Licht, was für die hervorragenden Kontrastverhältnisse und tiefen Schwarzwerte verantwortlich ist, die diese Technologie auszeichnen. Allerdings kann die kontinuierliche Nutzung bei hohen Helligkeitsstufen oder das Anzeigen von statischen Bildern über längere Zeiträume zu einem ungleichmäßigen Verschleiß der Pixel führen, bekannt als Einbrennen oder Image Retention.
Der Pixel Refresh Mechanismus ist ein Vorgang, der auf OLED TVs angewendet wird, um genau diese Probleme zu adressieren. Hierbei werden die Pixel auf dem Bildschirm einer Kalibrierung unterzogen, die darauf abzielt, den Verschleiß der Pixel zu minimieren und die Gleichmäßigkeit der Bildschirmdarstellung zu verbessern. Der Vorgang hilft dabei, eventuell aufgetretene Einbrenneffekte oder Nachbilder zu reduzieren, indem die Pixel so angesteuert werden, dass sie ihre ursprüngliche Leistungsfähigkeit und Farbdarstellung wiedererlangen.
Der Pixel Refresh arbeitet, indem er alle Pixel des Displays zyklisch aktiviert oder ihnen einen kurzen „Stoß“ gibt, um sicherzustellen, dass alle Pixel gleichmäßig genutzt werden und so eine einheitliche Bildqualität gewährleistet wird. Dieser Vorgang kann automatisch erfolgen, beispielsweise nach einer bestimmten Anzahl von Betriebsstunden, oder manuell vom Benutzer über das Einstellungsmenü des TVs gestartet werden.
Bei den neuen OLED TVs ab der Serie 2023 von LG wird das kleine Auffrischungsprogramm nach 4h Betriebsdauer (wenn im Standby) und das große Auffrischungsprogramm nach 500h gestartet. Bis zur 2023er Serie wurde das große Programm nur alle 2000h gestartet. Das passiert direkt nach dem Abschalten, so dass Du immer rechnen solltest, den Fernseher für mindestens 1 Stunde nach dem Abschalten im Standby zu belassen.
Kein Aufwachen aus Standby, keine automatische Wahl des Eingangs bei mehreren Geräten
LG OLED TVs haben nicht die Funktion, automatisch aus dem Standby-Modus aufzuwachen, wenn sie ein Signal von Deinem Computer erhalten. Das bedeutet, Du musst den TV manuell einschalten, wenn Du mit der Arbeit beginnen möchtest.
Obwohl der aktive HDMI-Port angezeigt wird, wählt der TV nicht automatisch den Port aus, an den gerade ein Signal gesendet wird. Das kann umständlich sein, wenn Du zwischen verschiedenen Eingangsquellen wechseln möchtest. Du hast beispielsweise zwei Rechner an Deinem OLED-TV und musst dann aktiv umschalten. Monitore sind meist so eingestellt, dass sie automatisch auf den aktiven Eingang umschalten.
LG OLED Display spiegelt
Die Bildschirmoberfläche von LG OLED TVs ist oft glänzend, was zu Spiegelungen führen kann. In hell beleuchteten Räumen oder gegenüber von Fenstern kann dies die Sichtbarkeit beeinträchtigen.
Die Spiegelung bei LG OLED TVs ist ein Effekt, der auftritt, wenn Lichtquellen wie Lampen, Fenster oder sogar helles Tageslicht direkt auf den Bildschirm treffen und reflektiert werden. Dies kann dazu führen, dass auf dem Bildschirm Blendungen oder Reflexionen sichtbar werden, was die Sichtbarkeit des angezeigten Inhalts beeinträchtigen und das Seherlebnis stören kann. Die Spiegelung ist besonders bei dunklen Szenen oder in dunklen Räumen bemerkbar, wo solche Reflexionen deutlicher sichtbar sind.
Der Grund für die Spiegelung liegt in der Oberflächenbeschaffenheit des Bildschirms. Viele LG OLED TVs haben eine glänzende Bildschirmoberfläche, die dazu neigt, Licht stärker zu reflektieren als matte Bildschirmoberflächen. Glänzende Bildschirme werden oft wegen ihrer Fähigkeit, Farben lebendig und Kontraste stark darzustellen, geschätzt. Jedoch kann diese Eigenschaft in hell beleuchteten Umgebungen oder in Räumen mit vielen direkten Lichtquellen zu Spiegelungen führen.
Du kannst den Spiegelungen vorbeugen, indem Du den Monitor richtig platzierst (kein Fenster oder direkte Lichtquelle hinter Dir). Natürlich hilft es auch, wenn Du den Raum abdunkelst. Am besten ist natürlich Licht von oben, was aber sowieso bei einem ergonomischen Arbeitsplatz der Fall sein sollte.
Obwohl die Spiegelung bei LG OLED TVs für manche Nutzer ein Problem darstellen kann, ist sie in vielen Fällen durch geeignete Maßnahmen zur Lichtkontrolle und durchdachte Platzierung des TVs handhabbar. Die beeindruckende Bildqualität und die Vorteile der OLED-Technologie wie perfekte Schwarzwerte und lebendige Farben wiegen für viele Benutzer die Herausforderungen durch Spiegelungen auf.
Wenn der OLED TV sehr stark spiegelt oder das Bild etwas gräulich aussieht, hast Du vielleicht noch nicht die Displayschutzfolie entfernt.
Formfaktor: nur 16:9 Format verfügbar
LG OLED TVs bieten nur das 16:9-Format an, was für einige Anwendungen und Nutzer nicht ideal sein kann, besonders wenn Du eine breitere oder spezifischere Bildschirmformatierung bevorzugst.
Das 16:9 Format ist das am weitesten verbreitete Bildschirmformat für Fernseher, Computermonitore und die meisten digitalen Displays. Es beschreibt das Verhältnis zwischen Breite und Höhe des Bildschirms. In diesem Fall bedeutet 16:9, dass auf jede Einheit der Höhe 16 Einheiten der Breite kommen. Dieses Format ist zum Standard für High Definition Television (HDTV), viele digitale Videoplattformen, Online-Content und moderne Computerbildschirme geworden.
Wenn Du nach Bildschirmformaten suchst, die breiter sind als das klassische 16:9, wie zum Beispiel 21:9 (auch bekannt als Ultrawide-Format) oder sogar breitere Verhältnisse, wirst Du feststellen, dass diese speziellen Formate im Bereich der OLED TVs kaum bis gar nicht vertreten sind. Diese Ultrawide-Formate sind insbesondere bei Computermonitoren beliebt, da sie ein noch immersiveres Seherlebnis bieten und besonders vorteilhaft für bestimmte Anwendungen wie Videobearbeitung, Grafikdesign und Gaming sind. Sie ermöglichen eine erweiterte Darstellung von Inhalten ohne die Notwendigkeit, mehrere Monitore nebeneinander zu verwenden.
Das 21:9-Format bietet eine deutlich breitere Arbeitsfläche im Vergleich zum standardmäßigen 16:9, was es ideal für die Anzeige von breitformatigen Filmen ohne schwarze Balken macht und auch die Produktivität durch die Möglichkeit erhöht, mehrere Fenster oder Anwendungen gleichzeitig nebeneinander zu öffnen. Für Gamer kann ein Ultrawide-Monitor das Eintauchen in Spielewelten durch ein breiteres Sichtfeld (Field of View, FoV) deutlich steigern.
Ergonomie: Größe kann ein Problem sein
Selbst der kleinste verfügbare OLED TV mit 42 Zoll kann für einige Schreibtische zu groß sein. Du musst eventuell den Monitor weiter weg stellen, um eine angenehme Sicht zu haben, was die Vorteile der großen Bildschirmgröße zunichte macht.
Problem dabei ist die obere Kante, die bei einem 16:9 OLED TV eben sehr hoch liegt. Die Ergonomie am Arbeitsplatz, insbesondere bei Bildschirmarbeit, ist entscheidend für die Vorbeugung von körperlichen Beschwerden und langfristigen Gesundheitsschäden. Eine der grundlegenden ergonomischen Empfehlungen ist es, nicht den Kopf in den Nacken zu legen, also nach hinten zu beugen, während man auf den Bildschirm schaut. Dies hat mehrere wichtige Gründe:
Das Beugen des Kopfes nach hinten erhöht die Belastung auf die Nackenmuskulatur erheblich. Wenn der Kopf nach vorne oder hinten geneigt wird, muss die Nackenmuskulatur viel härter arbeiten, um den Kopf zu stützen. Dies kann zu Verspannungen, Schmerzen und im schlimmsten Fall zu chronischen Nackenproblemen führen.
Eine ergonomisch ungünstige Kopfhaltung kann auch die Augen belasten. Wenn der Kopf unnatürlich positioniert ist, können sich auch die Augen in einer ungünstigen Position befinden, was zu einer erhöhten Belastung führt. Dies kann die Augen schneller ermüden lassen und zu Symptomen wie Trockenheit, Reizung und verschwommenem Sehen führen.
Um diese Probleme zu vermeiden, wird empfohlen, den Bildschirm so zu positionieren, dass er sich auf Augenhöhe oder leicht darunter befindet. Dies ermöglicht eine natürliche Kopf- und Nackenposition, bei der der Blick leicht nach unten gerichtet ist, ohne dass der Kopf nach vorne oder hinten gebeugt werden muss.
Bei einem OLED TV mit 42 Zoll oder mehr als Monitor, kannst Du natürlich über den Sitzabstand arbeiten. Oder Du nutzt über Desktop-Manager die Bildfläche so, dass Du im unteren Bereich die regelmäßigen Arbeiten ausführst und den oberen Bereich nur als Statusleiste verwendest. So nimmst Du eine bessere Haltung bei der Bildschirmarbeit ein.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist folgender: Standardmäßig bieten LG OLED TVs keine höhenverstellbaren Halterungen wie bei einem Monitor, was zu einer weniger als idealen Ergonomie führen kann. Obwohl dies mit einer VESA-Halterung behoben werden kann, ist es eine zusätzliche Investition, die Du tätigen musst.
Diese Nachteile bedeuten nicht, dass Du einen LG OLED TV als Monitor komplett ausschließen solltest. Es ist jedoch wichtig, diese Punkte zu berücksichtigen, damit Du eine informierte Entscheidung treffen kannst, die Deinen Bedürfnissen und Deinem Arbeitsumfeld am besten entspricht.
Fazit: LG OLED TV als Monitor eine gute Idee?
Die Nutzung eines LG OLED TVs als Monitor kann eine attraktive Option für diejenigen sein, die auf der Suche nach überragender Bildqualität und einem immersiven Seherlebnis sind. Die Vorteile, die ein solches Setup mit sich bringt, sind beträchtlich. Von der exzellenten Bildqualität und den tiefen Schwarzwerten, die durch die Fähigkeit der OLED-Technologie, einzelne Pixel abzuschalten, ermöglicht werden, bis hin zur 4K-Auflösung und den vielseitigen Anschlussmöglichkeiten über HDMI 2.1, bietet ein LG OLED TV ein beeindruckendes Paket für sowohl professionelle Anwender als auch Unterhaltungssuchende. Die Möglichkeit, Inhalte mit bis zu 120 Hz in 4K ohne Farbunterabtastung darzustellen, macht ihn zu einem idealen Kandidaten für anspruchsvolles Gaming und hochauflösende Videoinhalte.
Trotz dieser Vorteile gibt es auch Nachteile, die nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Die Abwesenheit von DisplayPort und USB-C Anschlüssen kann für Nutzer, die Wert auf eine einfache Verbindung und das Laden über denselben Port legen, ein entscheidender Nachteil sein. Die Risiken des Autodimming bei statischen Inhalten und potenzielles Einbrennen erfordern Aufmerksamkeit und eine angepasste Nutzung, um die Lebensdauer des Displays zu maximieren. Auch die fehlende Ergonomie durch die Größe des Bildschirms und die fehlende Möglichkeit, automatisch zwischen verschiedenen Eingangsquellen zu wechseln, kann die tägliche Nutzung beeinträchtigen.
Unser persönliches Fazit nach mehrere Monaten Nutzung eines LG OLED C3 als Monitorersatz fällt insgesamt sehr positiv aus. Die Vorteile für die Bildschirmarbeiten überwiegen bei ergonomischer Positionierung und machen ein effizientes Arbeiten mit viel Screen Real Estate möglich.