Der LG UM75 ist das bessere Einsteiger-Modell der UM-Serie (LCD-TVs mit UHD-Auflösung) von LG aus dem Jahr 2019. Je nach Display-Diagonale hat LG die beiden Modellbezeichnungen LG UM7500 (für 43 und 50 Zoll) und LG UM7510 (für 55 und 65 Zoll) gewählt.
Die Ergebnisse aus unserem Review sind für die Modelle 43UM7500PLA, 55UM7510PLA und 65UM7510PLA gültig. Der 50UM7500PLA in 50 Zoll schlägt etwas aus der Reihe, da er ein VA LCD Panel mitbringt. Bei diesem Modell ist ein deutlich besserer Kontrast zu erwarten. In unserem Test haben wir das 43 Zoll Modell 43UM7500 begutachtet. Dabei haben wir ein Modell mit Pixelfehlern erwischt, Details dazu findest Du weiter unten. Die wesentlichen Parameter des TVs sind dadurch aber nicht beeinflusst worden.
Der UM7500/UM7510 bringt eine etwas bessere Ausstattung als die anderen Modell (UM71xx, UM73xx) mit. Für welche Einsatzzwecke der UM7500 und UM7510 von LG gut geeignet ist und wann Du vielleicht zu einem anderen Modell greifen solltest.
Update: Vergleichbar mit dem LG UM7500 ist das neuere Modell UN7400 aus der UN-Serie von LG aus 2020.
Um den Lesefluss nicht zu stören, kann in diesem Artikel auch nur die Modellnummer UM7500 erwähnt werden. Damit sind dann sowohl der UM7500 als auch der UM7510 gemeint.
Zusammenfassung Review LG UM7500 und UM7510
Für einen schnellen Überblick über die wesentlichen Parameter des LG UM7500 findest Du in der folgenden Tabelle:
Eigenschaft | LG UM7500, UM7510 | |
Design | ||
Bild | 50 Hz native Bildwiederholrate
Direct LED Hintergrundbeleuchtung (Back Light Unit, BLU) IPS LCD bei 43, 55, 65 Zoll, VA LCD bei 50 Zoll |
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Ton | 2.0 Kanal Audiosystem
20 Watt Ausgangsleistung ARC |
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HDR | HDR10
HLG (kein Dolby Vision, kein HDR10+) |
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Ausstattung | WebOS 4.5
1 x DVB-T2/C/S2 PVR Timeshift Magic Remote |
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Input Lag | 11 ms Full HD- und UHD-Auflösung
Automatic Low Latency Mode (ALLM) |
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Einschränkungen | keine Dolby Atmos Unterstützung, kein Dolby Vision | |
Aktuelle Preise | 43UM7500 50UM7500 |
Was macht der LG UM7500 und UM7510 gut?
- Sehr gute Blickwinkelunabhängigkeit (nicht beim 50UM7500)
- Gute Farbraumabdeckung durch IPS Panel (nicht beim 50UM7500)
- Sehr guter Gaming-TV: Input Lag mit 11 ms niedrig
- Einfach zu benutzendes Smart TV System WebOS 4.5 mit Magic Remote
- Homogenes Bild durch die Direct LED Hintergrundbeleuchtung
Wann ist der LG UM7500 und UM7510 nicht geeignet?
- Schauen bei dunklen Raumverhältnissen wegen des schlechten Schwarzwertes (nicht beim 50UM7500)
- Gehäuse mit 84 mm sehr tief; wirkt sehr klobig beim Blick von der Seite
- Einsteigermodell mit 50 Hz Bildwiederholrate
Design des LG UM7500 und UM7510
Das Design des LG UM7500 ist schlicht und der Gehäuserahmen ist schwarz. Die Standfüße sind seitlich angebracht und alle Teile sind aus Kunststoff. Die Standfüße bringen eine silbrigen Glanz mit, so dass der TV auch etwas edel aussieht.
Der Gehäuserahmen um das Display ist mit 20 mm sehr dick. Die bessere Fernseher sind hier deutlich dünner, so dass der TV auch einen wertigeren Eindruck macht. Beim Blick von der Seite waren wir etwas enttäuscht. Der Fernseher ist sehr dick, ca. 85 mm, und hat im unteren Bereich eine Ausbeulung. Montiert man den TV an die Wand, steht er also deutlich ab. Das kommt insbesondere durch die Direct LED Beleuchtung, die den Gehäuserahmen bauartbedingt leider sehr dick macht.
Die seitlichen Standfüße haben Vor- und Nachteile. Zu den Vorteilen zählt, dass der Fernseher sicher steht und auch bei Berührung oder leichtem Rütteln nicht wackelt oder umkippt. Also ideal für Haushalte mit Kindern oder Haustieren. Auch kann so eine Soundbar mittig platziert werden, was bei einem mittig gesetzten Standfuß nicht klappt. Bei der 43 Zoll Version ist der Abstand zwischen den beiden Standfüßen ca. 85 cm. Breiter sollte die Soundbar also nicht sein.
Uns persönlich gefallen die seitlich angebrachten Standfüße nicht so gut; ein mittig platzierter Fuß sieht edler aus. Aber hier sind die Geschmäcker verschieden. Bei einer Wandmontage entfällt diese Diskussion ohnehin.
Die Rückseite ist aus schwarzem Kunstoff und der Rahmen ist zu den Kanten hin leicht abgerundet. So versucht der TV seine Dicke ein wenig auszugleichen.
Insgesamt wirkt der LG UM7500 durch die silbrig glänzenden Füße und das dunkle Gehäuse ganz gut. Bei näherem Blick fallen jedoch die eingesetzten Kunststoffe ins Auge. Spätestens beim Anfassen merkt man die verbaute Qualität. Unser Modelle hatte insgesamt eine gute Verarbeitung: es waren keine großen Spaltmaße oder ähnliches vorhanden.
Aufbau des LG UM7500
Der Fernseher wird zum Aufbau flach auf den Karton gelegt und die Standfüße werden montiert. Dafür benötigst Du einen Schraubendreher, da zwei Schrauben für den festen Sitz der Standfüße benötigt werden. Samsung hat das bei einem anderen Modell im Test besser gelöst: hier müssen die Standfüße nur eingesteckt werden bis sie arretieren. Es ist kein Schraubendreher notwendig.
Der TV kommt gut verpackt an und sitzt sicher im Karton. Das Panel ist noch einmal separat durch eine Tüte geschützt. Das Zubehör liegt in einer separaten Tüte bei und enthält die unter dem Kapitel Zubehör aufgeführten Dinge. Der Gehäuserahmen ist durch eine spezielle Folie geschützt, die man nach dem Aufbau abnehmen kann.
Der Aufbau gelingt, insbesondere bei den kleineren Modellen, recht einfach. Laut Aufbauanleitung empfiehlt LG auch beim 43 Zoll Modell den Aufbau mit zwei Personen, das würde aber auch problemlos mit einer Person klappen. Ab 55 Zoll sollte man über einen Helfer nachdenken. Die 65 Zoll Version sollte in jedem Fall zu zweit aufgebaut werden.
Nachdem der TV an der Steckdose hängt und die Batterien in die Magic Remote eingelegt sind, startet der LG mit der Ersteinrichtung. Über einen Assistenten hängt man den TV in das heimische Netzwerk, liest sich die Datenschutzbestimmungen durch, richtet weitere Geräte ein und führt den Sendersuchlauf durch.
LG macht das alles linear, man wartet also längere Zeit, bis der Sendersuchlauf durchgeführt wurde. Samsung hat dies beispielsweise etwas besser gelöst, indem im Hintergrund der Sendersuchlauf durchgeführt wird und die weitere Schritte der Einrichtung im Vordergrund ablaufen.
Nach ein paar Minuten (oder auch etwas länger, je nachdem, wie viele Einstellungen man vornehmen möchte), ist die Ersteinrichtung abgeschlossen und der Fernseher startbereit.
Panel und Bildqualität
Das Panel des LG UM7500 ist ein IPS-Panel mit Direct LED Hintergrundbeleuchtung. IPS steht für Inplane Switching und gehört zur Familie der Liquid Crystal Displays (LCDs). Bei der Flüssigkristallanzeige beeinflussen Flüssigkristalle die Polarisationsrichtung von Licht, indem eine Spannung angelegt wird.
Eine Besonderheit gibt es bei der 50 Zoll Version 50UM7500, denn diese hat ein Vertical Alignment LCD Panel (VA LCD). LG setzt vermutlich im 50 Zoll Bereich einen anderen Displayhersteller ein, so dass hier ein VA LCD zum Einsatz kommt. Unser Testbericht bezieht sich lediglich auf die IPS Varianten des UM7500 und UM7510, welche für die 43, 55 und 65 Zoll Version gelten. Die Direct LED Hintergrundbeleuchtung findet sich hingegen in allen Modellen wieder.
IPS-Panels haben den Vorteil, dass sie einen sehr breiten Blickwinkel bieten. So auch der LG UM7500, bei dem man noch von der Seite die volle Farbdarstellung hat. Bei den VA LCDs können beim Blick von der Seite die Farben ausgewaschen aussehen. Das wird stärker, je weiter man sich seitlich bewegt. IPS-Displays haben jedoch den Nachteil, dass sie technik-bedingt nur einen schwachen Kontrast haben. Das Kontrastverhältnis wird berechnet aus der gemessenen Leuchtdichte der dunkelsten und der hellsten Stelle in einem Bild. Hierfür wird in der Regel das ANSI Schachbrett eingesetzt, bei dem schwarze und weiße Kästen gleichzeitig dargestellt werden.
Der LG UM7500 hat einen recht typisches Kontrastverhältnis von 1100:1. IPS Panels liegen in der Regel zwischen 900:1 und 1500:1. Zum Vergleich: ein VA LCD hat in der Regel ein Kontrastverhältnis von 5000:1. Was bedeutet das für den LG UM7500 und die Bilddarstellung?
Schwarz ist leider eher ein grau, da die Hintergrundbeleuchtung auch bei dunklen Szenen durch die IPS-Kristalle “durchscheint”. Schaust Du gerne in einem dunklen Raum oder bei Kino-Licht-Verhältnissen, dann wirst Du hier wenig Freude haben. Dafür ist das IPS-Panel leider zu Kontrast-schwach. Außerdem bringt die HDR-Unterstützung durch die geringe Spitzenhelligkeit von ca. 300 cd/m² leider keine guten HDR-Effekte.
Schaust Du hingegen bei normalen Tageslicht oder Abendbeleuchtung, dann reicht Dir die Helligkeit und der angezeigte Kontrast mit hoher Wahrscheinlichkeit aus. Seinen Vorteil spielt der UM7500 aus, wenn Du häufig aus unterschiedlichen Sitzpositionen schaust. Beispielsweise hören wir aus Rückmeldungen häufiger, dass unsere Leser nicht nur mittig sitzen, sondern den Fernseher auch mal leicht drehen und von einer anderen Sitzposition schauen. Hierfür ist der UM7500 durch die vollen Farben beim Blick von der Seite gut geeignet.
Ein wichtiger Aspekt ist die Hintergrundbeleuchtung. Beim UM7500 ist eine Direct LED Hintergrundbeleuchtung verbaut. Die Direct LED Hintergrundbeleuchtung sorgt für eine homogene Ausleuchtung, weil die LEDs auf der Rückseite hinter dem LCD verteilt sind. Dadurch kann sich das Licht besser als bei Edge LED auf die gesamte Fläche verteilen und Clouding ist seltener. Der UM7500 unterstützt jedoch kein Local Dimming, was ihn zu einem FALD-TV gemacht hätte. Diese spielen in einer anderen Preisliga.
Die Bildhomogenität ist beim LG UM7500 sehr gut. Es ist bei unserem Modell im Review kein Clouding der Hintergrundbeleuchtung sichtbar. Ebenso entfällt durch die Direct LED Beleuchtung die Gefahr für Edge Bleeding. Edge Bleeding steht für Lichtauswürfe an den Kanten des Panels. Edge LED TVs sind hierfür besonders anfällig.
Der getestete LG UM7500 bringt eine Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln mit und ist damit ein Ultra High Definition Display. Die Subpixel sind als RGB ausgeprägt und bringen damit die volle Farbauflösung mit. LG hatte eine Zeit lang bei seinen Einsteiger- und Mittelklasse-TVs ein RGBW-Panel eingesetzt, welches abwechseln ein Subpixel durch ein weißes Pixel ersetzt hat. Die Anzahl der angesteuerten Pixel bleibt hierbei gleich, jedoch sinken die darstellbaren Farben, weil eben ein Subpixel weiß strahlt, was auch die Helligkeit eines RGBW-Panels erhöht. Der UM7500 hat durch die RGB-Subpixel auch gute Eigenschaften als Computer Monitor. Schriften werden beispielsweise sehr scharf dargestellt und fransen nicht aus. Auch schaltet der Fernseher automatisch auf den PC Modus um, so dass es keine abgeschnittenen Ränder (Overscan) gibt.
Beim Anschluss eines Computers ist uns bei unserem Modell leider noch ein Nachteil der IPS-Panels deutlich geworden. Bei unserem Modell haben wir die volle Helligkeit eingestellt und ein helles Fenster längere Zeit dargestellt. Dieses Fenster ist, nachdem wir es geschlossen haben, noch einige Minuten als Schatten sichtbar. Das nennt sich Image Retention. Das Display nimmt dadurch keinen Schaden, es kann eben in diesen extremen Situationen auftreten und verschwindet dann aber wieder von selber.
Für die Bilddarstellung und das Upscaling von Content mit kleinerer Auflösung als UHD bringt der UM7500 einen Quad Core Bildprozessor mit. Dieser ist der einfachste des gesamten LG TV Lineups. Besser wäre der Alpha 7 Gen 2, der allerdings erst in den TVs der SM-Serie von LG zu finden ist. Der günstigste LG OLED hat ebenso den Alpha 7 verbaut. Durch den einfach Quad Core Prozessor bleiben dem Anwender Optionen wie AI Picture und AI Sound verschlossen. Diese sorgen durch Algorithmen für ein besseres Bild und besseren Ton. Ob Du diese Optionen benötigt und dafür deutlich mehr Geld ausgeben möchte, muss Du für Dich entscheiden.
Die native Bildwiederholrate beträgt beim UM7500 (leider nur) 50 Hz. Dadurch kann es bei schnellen Bewegungen zu Unschärfen kommen, die man bei einem 100 Hz Panel nicht sehen würde. Möchte man einen TV mit 100 Hz Panel haben, dann sollte man sich die SM-Serie anschauen. Diese ist etwas höher eingestuft und birgt neben dem besseren Nano Cell Panel auch in der Regel ein 100 Hz Display mit.
Bei den Farben spielt das IPS Panel durchaus seine stärken aus und präsentiert farbenfrohe Bilder. Den Bildmodus sollte man für die natürliche Farbwiedergabe auf Kino oder einen ähnlichen Modus stellen, sonst werden die Farben teilweise sehr “poppig” und damit verfälscht dargestellt.
Insgesamt siedelt sich der UM7500 im Einsteigersegment ein. Wenn Du nicht in Kino-ähnlichen Verhältnissen Fernsehen oder Deine Filme schauen möchtest, dann reicht der Kontrast des TVs aus. Die Farben stellt der LG UM7500 gut dar. Besser würde es nur ein Nano Cell Display der SM-Serie oder ein deutlich teurerer OLED-TV machen. Der Fernseher spielt durch sein IPS-Panel seine Stärke in der geringen Blickwinkelabhängigkeit aus, die verschiedene Sitzpositionen erlaubt.
Bildeinstellungen beim LG UM7500
Bei den verschiedenen Bildmodi hat LG nicht geknausert, dazu gehören Lebendig, Standard, Sparmodus, Kino, Sport, Spiel, ISF Experte Heller Raum und ISF Experte Dunkeler Raum. Einige der Modi haben wir ausprobiert und Fotos dazu gemacht. Bei Lebendig sind die Farben in der Tat sehr lebendig und “poppig”. Der Blauanteil in den Farben ist viel zu hoch und das Bild sieht sehr leuchtend aus. Besser ist der Kino-Modus, der die Farben natürlich darstellt und die Farbtemperatur von Weiß auf ca. 6500 Kelvin einstellt. So kann man in diesem Modus Filme schauen, wie sie der Regisseur vorgesehen hat.
Du musst jedoch den Kino-Modus einige Zeit lang eingestellt lassen, insbesondere wenn Du länger im Bildmodus Lebendig geschaut hast. Im ersten Moment wirst Du das Bild für etwas fad halten, Du wirst Dich jedoch nach kurzer Zeit daran gewöhnen und kannst Dich an einer Bildwiedergabe erfreuen, die in jedem Fall sehr viel natürlich ist als bei Lebendig.
Der Fernseher kann je nach Eingangsquelle und Bildmaterial die Auswahl der Bildmodi einschränken. Der Kinomodus ist aber beispielsweise immer vorhanden.
Input Lag und Gaming
Ein wesentlicher Parameter für die Gaming-Eigenschaft ist – natürlich neben dem Bildeindruck – der Input Lag. Der Input Lag ist der Wert für die Verzögerung, die der Fernseher für die Berechnung und Darstellung des Bildes ab dem Signaleingang beim Fernseher benötigt.
Ist der Input Lag zu hoch, dann fühlt sich das Spiel nicht reaktionsfreudig an und die Steuerung ist erschwert. Werte unter 20-30 ms sind gut, noch tiefere Werte wird der normaler Gamer nicht bemerken.
Der LG UM7500 bringt im Spielemodus einen Input Lag von nur 11 ms mit. Damit ist er sehr gut fürs schnelle Gaming geeignet. Im Kinomodus schnellt der Input Lag auf ca. 110 ms hoch, so dass man beim Spielen in jedem Fall den Spiele-Modus einstellen sollte.
Das HDMI 2.1 Feature Variable Refresh Rate (VRR) unterstützt der LG UM7500 leider nicht. VRR sorgt dafür, dass sich die Bildgebende Einheit, z.B. eine Spielekonsole, mit dem Fernseher über die übertragene Bildwiederholrate verständigt. Wenn beide Seiten VRR unterstützen, entstehen keine zerrissenen Bilder während des Spiels, wenn die Bildwiederholrate wechselt.
Dafür unterstützt der LG UM7500 das HDMI 2.1 Feature Automatic Low Latency Mode (ALLM). Der Fernseher schaltet dabei automatisch auf den Spielemodus um, wenn er erkennt, dass eine Spielkonsole angeschlossen ist und der Nutzer ein Spiel spielen möchte. So ersparst Du Dir den Weg über das Bildeinstellungsmenü und den Spielemodus. Wieder ein paar Klicks weniger.
Der LG UM7500 ist als Gaming TV gut geeignet. Der niedrige Input Lag passt hervorragend zu schnellen Spielen. Abstriche musst Du leider beim dargestellten Kontrast machen, wie beim Filmeschauen auch. Durch den ALLM Modus bringt der LG TV auch einen gewissen Komfort mit, was eine schöne Entwicklung ist.
Ton
Der UM7500 bringt ein 2.0 Soundsystem mit, wie LG es nennt. Einfacher ausgedrückt könnte man auch Stereo-Lautsprecher sagen. Insgesamt leistete das Audiosystem 20 Watt Ausgangsleistung. Die Lautsprecher sind unten angebracht und entsprechend nach unten ausgerichtet.
Von der Audioqualität darf man keine Wunder erwarten, was die Klarheit der Sprache oder die Lautstärke angeht. Auch vermissen wir natürlich die Bässe, die ein solches System nicht leisten kann. Wenn man mit realistischen Erwartungen an den UM7500 herangeht, kann man mit dem Ton gut leben. Möchte man natürlich etwas mehr rauskitzeln, dann sollte man über die Anschaffung einer Soundbar nachdenken.
Eine Unterstützung für Dolby Atmos, dem neuen objektbasierten Audioformat, bringt der UM7500 nicht mit. Beim Abspielen einer solchen Atmos-Audiospur gibt der Fernseher (leider) nur die Fehlermeldung “Dieses Video unterstützt kein Audio” aus. Das drückt LG etwas unpräzise aus und Atmos bleibt den höherwertigen TVs vorbehalten. Dafür ist ein DTS-Dekoder integriert (den es beispielsweise bei Samsung seit der vorletzten Modellgeneration überhaupt nicht mehr gibt). Insofern kann man auch den hochwertigen DTS-Audio-Codec mit dem LG UM7500 nutzen.
Anschlüsse
Bei den Anschlüssen bringt der LG UM7500 die Standardausstattung mit:
- 4 x HDMI 2.0b mit ARC auf HDMI-2
- 2 x USB
- 1 x LAN
- Analoger Composite- und Component-Eingang
- Optischer digitaler Audioausgang
- WLAN mit 802.11ac
- Bluetooth
- CI+ Slot (Version 1.4)
HDMI 1 und HDMI 2 (mit ARC) sind seitlich erreichbar. Ebenso findet sich eine USB-Schnittstelle und der CI+-Slot seitlich. Alle weiteren Anschlüsse sind über die Rückseite zu erreichen.
Einige werden einen analogen Kopfhörerausgang vermissen, dieser wird tatsächlich noch häufiger für die Audioausgabe zu älteren Systemen genutzt. Analoge Videoeingänge hat der UM7500, so dass man problemlos auch altes Video-Equipment anschließen kann.
Die drahtlose Konnektivität ins heimische WLAN und per Bluetooth ist gegeben. So kann man seine Bluetooth-Kopfhörer bei Bedarf bequem verbinden, falls man so einen Einsatzzweck hat.
Ausstattungsmerkmale
Der LG UM7500 ist ein Smart TV mit WebOS 4.5 und bringt alle wichtigen Apps direkt von Haus aus mit. Dazu gehören die Streaming Apps wie Neflix, Amazon Prime, Youtube und weitere. Außerdem kann man über den LG App Store weitere Apps nachladen. Das macht natürlich alles nur mit Internetzugriff Sinn. So laufen auch Updates über das Internet im Hintergrund oder bei App-Start. Beim ersten Öffnen der Netflix Streaming App lädt der LG beispielsweise automatisch die Aktualisierung. So bleibt der Fernseher immer auf dem aktuellen Stand.
Sinnvoll finden wir auch die jeweilige Vorschau vor Ausführung einer App, die in der Home-Leiste dargestellt wird. So kannst Du Dir einen ersten schnelle Überblick verschaffen, was Dich interessieren könnte, ohne auf den App-Start zu warten. Die Inhalte werden dabei dynamisch angezogen.
Das Smart TV System wird dabei durch die LG Magic Remote bedient, in dem Fall mit der Modellbezeichnung MR19, was vermutlich für Magic Remote Modelljahr 2019 steht. Mit der Fernbedienung kannst Du eine Art Mauszeiger über die Bewegungen Deiner Hand auf dem Bildschirm steuern. LG hat diese Art der Steuerung bereits seit einigen Jahren im Einsatz, was sehr gut funktioniert.
Möchte man den Mauszeiger nicht nutzen, kann man auch über das Steuerkreuz das Menü verwenden. Hat man sich erst einmal mit der Vielzahl der Knöpfe vertraut gemacht, dann klappt die Steuerung schnell und auch fast intuitiv.
Als weitere Smart Funktionen sind die Kompatibilität zu Google Home, Amazon Echo sowie Apple Airplay 2 wichtig. Hat man eines der Dienste im Einsatz, kann man den TV darüber koppeln und die Funktionen der jeweiligen Dienste nutzen.
Bei den HDR-Formaten spielt der LG UM7500 in der Einstiegs- bzw. Mittelklasse. Er hat die Unterstützung für HDR10 und HLG an Bord. Dolby Vision wirst Du bei diesem Modell nicht finden, weil es den höherwertigen TVs der SM- und OLED-Serie vorbehalten bleibt. Durch die einfache Spitzenhelligkeit des Bildschirms würde Dolby Vision ohnehin nicht die Stärken bei diesem TV ausspielen. LG nennt die Kombination aus HDR10 und HLG 4K Active HDR. Im kompletten LG TV Lineup 2019 findet man auch keinerlei Unterstützung für das HDR10+ Metaformat. Das ist das Konkurrenzformat zu Dolby Vision mit dynamischen HDR-Daten und findet sich bei Samsung und Panasonic TVs.
Eine Besonderheit ist die Unterstützung für High Frame Rate Content (HFR). Das klappt über den internen Mediaplayer sowie per HDMI Zuspielung, allerdings dann mit Begrenzung auf die Full HD Auflösung und maximal 50 Frames per Second (FPS).
Der interne Mediaplayer von LG ist sehr gut. Er dekodiert eine Vielzahl von Videos und bringt (im Gegensatz zu den TVs von Samsung) auch die DTS-Audio-Codec Unterstützung mit. Auch reagiert der Mediaplayer auf die Steuerbefehle sehr schnell. Vor- und Zurückspulen klappt ebenfalls gut.
Schaut man noch Old School TV, dann hat der UM7500 einen DVB-T2/C/S2 Tuner integriert. Schön wäre ein Doppeltuner gewesen, um beispielsweise ein Programm anschauen zu können und parallel ein anderes Aufzunehmen. Das ist leider bei den höherwertigen TVs von LG vorbehalten. Der UM7500 unterstützt also kein Watch & Record.
Der integrierte Videorekorder (PVR) läuft beim Einsatz einer kompatiblen Festplatte zuverlässig. Timeshift funktioniert sehr gut und kann bei den laufenden Sendungen nebenher das TV Programm aufnehmen. So kann man die aktuelle Sendung pausieren. Bei den älteren LG TV Modellen und der Magic Remote haben wir eine Pause-Taste auf der Fernbedienung vermisst. Dies ist bei der MR19 Fernbedienung mittlerweile zu finden. Die Funktion der Aufnahme-Programmierung ist über verschiedene Menüeinträge möglich. Wenn man eine Aufnahme programmiert hat, kann man sich jedoch kein anderes TV Programm anschauen.
Die HDMI-Ports unterstützen HDMI 2.0b, haben jedoch das ALLM Feature integriert. VRR vermisst man leider. Ebenso kann der LG TV UM7500 kein enhanced ARC. Hier musst Du also einige Abstriche machen, was den Leistungsumfang an dieser Schnittstelle angeht. Hast Du noch ältere Geräte und planst keine Neuanschaffung, reicht Dir HDMI 2.0b für die Bildqualität und der Ausstattung in jedem Fall aus (man muss natürlich auch den aufgerufenen Preis des UM7500 beachten).
TVs kann man notfalls auch direkt am Gerät selber bedienen, was allerdings sehr unkomfortabel ist. Dafür hat der LG ein Steuerkreuz auf der Unterseite des TVs direkt beim LG Logo.
Der LG UM7500 reiht sich bei der Ausstattung im oberen Einsteigersegment ein. Wenn Du einen TV mit den beschriebenen Funktionen suchst, wirst Du hier fündig. Erwähnenswert ist das sehr gute Smart TV System, welches durch die Magic Remote richtig schnell zu benutzen ist. Du könntest einen Doppeltuner vermissen, wenn Du regen Gebrauch von der Aufnahmefunktion machst. Dennoch muss man LG zu Gute halten, dass auch in den Einsteiger-TVs die PVR-Funktion vorhanden ist. Bei Samsung findet man diese leider erst in den etwas besseren Fernsehern.
Zubehör
Als Zubehör liefert LG das Wesentliche mit. Die beiden Standfüße aus Kunststoff in Schwarz mit den Schrauben zur Befestigung. Samsung hat es bei einigen Modellen mit seitlichen Standfüßen so konzipiert, dass man diese nur noch einstecken muss, ohne Schraubendreher. Beim LG braucht man den allerdings noch.
Das obligatorische Stromkabel, die Magic Remote mit Batterien sowie eine Schnellaufbauanleitung und weitere Dokumente sind dabei. Die Kabel kann man über den Kabelbinder zusammenfassen. Kabel für den Anschluss von weiteren Geräten ist nicht im Lieferumfang vorhanden. Das macht aber mittlerweile keiner der großen Hersteller mehr.
Leistungsaufnahme
Der LG UM7500 liegt in der 43 Zoll Version in der Energieeffizienzklasse A. Die Leistungsaufnahme im Betrieb ist mit 71 Watt angegeben, im Standardverbrauch kommt der TV auf 98 kWh pro Jahr. In unserem Test hatte der TV eine Leistungsaufnahme von 60 bis 80 Watt, je nach Bildinhalt und Helligkeit. Wenn man die Helligkeit noch weiter herunter dreht, kann man kleinere Werte erreichen. Das trübt jedoch den Bildeindruck. Im Standby nimmt sich der Fernseher nur 0,5 Watt.
Angebote
Zum LG UM7500 und UM7510 findest Du in der folgenden Übersicht die aktuellen Preise:
Serie | Modelle |
---|---|
UM7500 | 43UM7500 50UM7500 |
UM7510 | 55UM7510 65UM7510 |
Fazit und Empfehlung
Der LG UM7500 und LG UM7510 spielt seine Stärken mit dem IPS Panel im Bereich der Farbwiedergabe und der optimalen Darstellung auch bei seitlichem Blick auf den TV aus. Weniger gut geeignet ist er im Bereich der Kontrastdarstellung, bei der Spitzenhelligkeit und daraus resultierend bei HDR Content. Ein Film-Enthusiast würde ohnehin nicht in der Einsteigerklasse bei LG schauen, sondern direkt bei den Premium-Fernsehern. So stellt der LG UM7500 und UM7510 seinem Preis angemessen das Bild dar. Beachten musst Du allerdings, dass die 50 Zoll Version ein VA LCD Panel mitbringt und für dieses genau der umgekehrte Fall gilt: schlechter Farbdarstellung beim seitlichen Blick, aber ein deutlich besseres Kontrastverhältnis.
Sehr gut geeignet ist der LG TV für Gamer: der niedrige Input Lag und der ALLM-Modus sorgen dafür, dass sich schnelle Spiele sehr reaktionsfreudig anfühlen und der Fernseher automatisch auf den schnellen Spielemodus umschaltet.
Punkten kann der Fernseher beim Smart TV System und der im Lieferumfang enthaltenen Magic Remote. Unserer Meinung nach ist WebOS eines der besten Smart TV Systeme auf dem Markt und durch die Magic Remote spielend leicht zu bedienen. Durch die RGB-Subpixel-Struktur kann der UM7500 außerdem gut als Monitor eingesetzt werden. Das Thema der Image Retention kann etwas störend sein, verschwindet aber nach einiger Zeit wieder.
Wer also einen einfachen und günstigen TV sucht und dabei nicht sein absolut dunklen Kino-Raum ausstatten will, findet hier ein gutes Gerät. Wenn Du allerdings großen Wert auf tiefes Schwarz legst und HDR-Effekte mit blendenden Spitzen sehen willst, solltest Du nach einem anderen TV schauen.
Alternative zum LG UM7500 und UM7510
Welche Fernseher können wir als Alternativen zum UM7500 und UM7510 empfehlen?
Wenn Du keinen Wert auf die Magic Remote legst, kannst Du Dir auch die etwas günstigeren Modelle der UM-Serie, wie z.B. den LG UM7100 anschauen. Etwas besser werden die TVs in der SM-Serie, in der die Fernseher ein Nano Cell Display für eine bessere Farbdarstellung sowie häufig ein 100 Hz Panel mitbringen.
Beim Konkurrenten Samsung kannst Du Dir als Alternative den Samsung RU7179 anschauen. Dieser bringt ein VA LCD Panel und eine Edge LED Hintergrundbeleuchtung mit und das ebenso gute Betriebssystem Tizen OS. Was wir beim RU7179 allerdings vermissen ist die integrierte Videorekorder-Funktion, die Samsung leider eingespart hat.
Von Sony wäre eine Alternative das TV-Modell XG8096, der in vielen verschiedenen Display-Diagonalen verfügbar ist und ebenfalls ein 50 Hz Panel mitbringt. Sony hat im Gegensatz zu LG voll auf Android gesetzt und setzt dieses für die Smart TV Funktionalität ein.
Pixelfehler bei unserem Modell des LG UM7500
Wir konnten schon einige Fernseher austesten und haben uns diese bis dato immer liefern lassen. Es gab noch keine Ausfälle, Displaybrüche oder Pixelfehler. Bei unserem LG UM7500 ist uns beim ersten Einschalten leider im oberen Bildbereich ein schwarzer gebogener Strich auf dem Display aufgefallen. Es sieht aus wie ein etwas dickeres Haar.
Interessant ist der Blick mit einer Makroaufnahme auf die defekten Pixel. Diese leuchten noch in Teilen und sind nicht völlig defekt. Ob es ein Fehler bei der Qualitätskontrolle im Werk war oder während des Transports beim Versandunternehmen passiert ist, können wir leider nicht nachvollziehen. Dieses Panel würde der Hersteller LG natürlich tauschen, da die Ausbreitung sehr groß ist. Die Pixelfehler haben unsere Messergebnis und das Review nicht verfälscht.