LG Zero Connect Box: Revolution für kabellose Fernseher oder nur ein Gimmick?

Header LG Zero Connect Box (© LG)

Die LG Zero Connect Box verspricht eine kabellose Zukunft für Fernseher. Statt HDMI- und Audiokabel direkt mit dem TV zu verbinden, werden alle Anschlüsse in eine separate Box ausgelagert, die das Signal drahtlos in 4K mit 144 Hz überträgt. Das sorgt für eine saubere Optik und bietet mehr Flexibilität bei der Platzierung von Zuspielgeräten. Besonders bei Wandmontagen oder minimalistischen Wohnkonzepten kann diese Lösung ein echter Vorteil sein.

Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Technik, die unterstützten Modelle und die Frage, ob die Zero Connect Box die Zukunft des Fernsehens oder doch nur ein teures Nischenprodukt bleibt.

Abbildung OLED83M49LA.AEU OLED TV

Zusammenfassung: das Wichtigste auf einen Blick

Die LG Zero Connect Box ist eine relativ neue Lösung zur kabellosen Übertragung von Bild und Ton in 4K mit 120 Hz, die für ein aufgeräumtes Heimkino-Setup sorgt. Statt direkter Kabelverbindungen laufen alle Anschlüsse über eine separate Box, die sich flexibel im Raum platzieren lässt. Besonders bei Wandmontagen bietet das Konzept große Vorteile.

Allerdings gibt es auch Einschränkungen: Die Technik kommt aktuell nur bei bestimmten LG-Modellen wie der OLED M3-, M4- und M5-Serie sowie dem QNED9M im Einsatz. Zudem ist die Reichweite auf etwa 10 Meter begrenzt, und mögliche Signalstörungen durch andere 60-GHz-Funkquellen sind nicht ausgeschlossen.

Die Zero Connect Box richtet sich vor allem an Design-Liebhaber, Heimkino-Enthusiasten und Nutzer, die Wert auf eine kabelfreie Optik legen. Der höhere Preis und die eingeschränkte Kompatibilität machen sie jedoch eher zu einem Premium-Feature als zu einem neuen Standard. Langfristig könnte die Technologie weiterentwickelt und breiter verfügbar werden – aktuell bleibt sie aber eine interessante Lösung für High-End-TVs.

Würdest Du Dir einen LG TV wegen der Zero Connect Box kaufen?

Was steckt hinter der LG Zero Connect Box?

Die LG Zero Connect Box ist eine kabellose Übertragungseinheit, die LG speziell für den LG Signature OLED M entwickelt hat. Das Modell wurde erstmals auf der CES 2023 vorgestellt und bietet eine komplett drahtlose Verbindung zwischen dem TV-Panel und externen Geräten.

Das Konzept dahinter ist einfach: Statt HDMI-Kabel direkt an den Fernseher anzuschließen, erfolgt die Verbindung über eine separate Box, die alle Anschlüsse enthält. Bild und Ton werden kabellos in 4K mit bis zu 120 Hz (bzw. 144 Hz bei neueren Modellen) zum Fernseher übertragen. Damit will LG eine Lösung für eine aufgeräumte Optik bieten, insbesondere für Nutzer, die ihren Fernseher an der Wand montieren oder Kabelsalat vermeiden möchten.

 

LG OLED TV M3 mit Zero Connect
LG OLED TV M3 mit Zero Connect: die schwarze Box überträgt über mehrere Meter drahtlos ein Videosignal an das Panel (© LG)

Die Zero Connect Box nutzt eine proprietäre Funktechnologie, die eine stabile Übertragung ermöglichen soll, mehr dazu im nächsten Kapitel.

Damit unterscheidet sie sich von bisherigen kabellosen HDMI-Lösungen, die oft mit Latenzen oder Signalverlusten zu kämpfen haben. Wie gut das in der Praxis funktioniert, hängt von mehreren Faktoren ab – darunter die Entfernung zwischen Box und TV sowie mögliche Störquellen im Raum.

Mit diesem Konzept will LG die Zukunft der Fernsehtechnik mitgestalten. Ob sich diese Technologie durchsetzt, hängt davon ab, wie stabil die kabellose Verbindung im Alltag funktioniert und ob sie sich gegen klassische Kabelverbindungen behaupten kann.

Kabellos, aber wie? Die Technik hinter der Zero Connect Box

LG nutzt für die kabellose Signalübertragung eine proprietäre 60-GHz-Funktechnologie. Diese wurde speziell entwickelt, um eine verlustfreie 4K-Übertragung mit bis zu 120 Hz zu ermöglichen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Wireless-HDMI-Lösungen arbeitet das System mit einem Algorithmus, der die Signalqualität ständig optimiert. Dadurch soll eine stabile Verbindung gewährleistet werden, selbst wenn sich Personen im Raum bewegen.

Die maximale Reichweite der Zero Connect Box beträgt laut LG bis zu 10 Meter. Damit kann die Box flexibel platziert werden, etwa in einem Regal oder in einem TV-Schrank. Wichtig ist jedoch, dass sich zwischen der Box und dem Fernseher keine massiven Hindernisse wie Wände oder große Möbel befinden, da diese die Signalqualität beeinträchtigen könnten.

Ein weiteres potenzielles Problem ist die Interferenz mit anderen drahtlosen Geräten. Andere Funksignale im 60-GHz-Bereich könnten die Übertragung beeinflussen (z.B. Wireless Gigabit, Teile von 5G). LG gibt an, dass die Box mit einer dynamischen Antennenausrichtung ausgestattet ist, die aktiv den besten Signalweg sucht, um Störungen zu minimieren.

LG M4 Lifestyle 02
LG M4 Signature TV mit der Zero Connect Box neben der Couch (© LG)

Etwas mehr Technik gefällig?

Wenn Du die technischen Details und Protokolle nicht wissen willst, überspringe dieses Kapitel einfach. Wenn Du mehr Details wissen willst, lies auf jeden Fall weiter J

In eine Usermanual von LG zu den Sende- und Empfangskomponenten finden sich die technischen Details.

Die LG Wireless AV Transfer Solution (LGSRFT1 + LGSRFR1) ermöglicht eine kabellose Übertragung von Audio- und Videodaten zwischen dem Hauptprozessor (SoC) und dem T-Con oder FRC und ersetzt dabei die herkömmliche V-by-One-Kabelverbindung (Vx1). Die Lösung besteht aus den Modulen LG2831 und LG2851, die in Kombination eine stabile drahtlose Kommunikation sicherstellen.

Das LG2831-Modul empfängt die Audio- und Videodaten vom SoC, komprimiert sie je nach Bedarf mit einem Verlustfrei-Verfahren bei einer Rate zwischen 4:1 und 6:1 und überträgt sie anschließend über einen 10-GHz-Analogkanal zum LG2851-Modul. Dort wird das Signal in einen 60-GHz-Funkkanal umgewandelt und zum Fernseher gesendet. Das Display empfängt die Signale, konvertiert sie zurück und stellt das Bild ohne sichtbaren Qualitätsverlust dar.

Die Technologie unterstützt 4K bei 60 Hz und 120 Hz mit variabler Bildrate über die Vx1-Schnittstelle. Bis zu 32 Vx1-Lanes stehen zur Verfügung, wobei 16 Lanes für 4K, 16 bis 24 Lanes für 8K genutzt werden. Zusätzlich können On-Screen-Display (OSD)-Elemente in 4K@60 Hz oder 2K@60 Hz sowie Picture-in-Picture (PIP) mit 2K@60 Hz dargestellt werden. Für den Ton unterstützt das System 7.1-Kanal-Audio mit einer Abtastrate von bis zu 96 kHz.

Die kabellose 60-GHz-Übertragung wird durch ein intelligentes Modemprotokoll stabil gehalten, das automatisch die Signalqualität misst und die Modulation (MCS) pro Paket anpasst. Falls erforderlich, wird die Kompressionsrate dynamisch angepasst, wobei bis zu einer 6:1-Kompression ein visuell verlustfreies Bild erreicht wird. Die digitale Signalverarbeitung erfolgt über einen 10-GHz-Analogkanal, der eine störungsfreie Kommunikation zwischen LG2831 und LG2851 sicherstellt.

Diese Lösung bietet eine hochwertige, zuverlässige kabellose Verbindung für moderne 4K- und 8K-Fernseher und passt sich flexibel an die jeweiligen Funkbedingungen an, um eine stabile Bild- und Tonübertragung zu gewährleisten.

Anschlüsse und Kompatibilität: was bietet die Box?

Die LG Zero Connect Box dient als zentrale Anschlussstation für den Fernseher und ermöglicht eine kabellose Verbindung zwischen Zuspielgeräten und dem TV. Statt HDMI- und andere Kabel direkt zum Fernseher zu führen, werden sie in die Box gesteckt, die das Signal dann drahtlos an das Display überträgt.

Die Box ist mit mehreren Schnittstellen ausgestattet, um verschiedene Geräte anzuschließen. Dazu gehören drei HDMI 2.1-Anschlüsse, die 4K mit 120 (M3) bzw. 144 Hz (M4 und höher), Variable Refresh Rate (VRR) und eARC für verlustfreien Ton unterstützen. Zudem gibt es mehrere USB-Ports für externe Festplatten oder USB-Sticks, einen RF-Anschluss für den TV-Empfang, einen LAN-Port für kabelgebundenes Internet und einen optischen Audioausgang für den Anschluss externer Soundanlagen. Zusätzlich sind WLAN und Bluetooth integriert, um kabellose Verbindungen zu Lautsprechern oder anderen Smart-Geräten herzustellen.

 

2025 LG OLED evo M5 PR Image
LG OLED evo M5 mit drahtloser Bildübertragung (© LG)

Die Zero Connect Box wurde erstmals im LG Signature OLED M3 eingesetzt. Dieses Modell wurde auf der CES 2023 vorgestellt und ist der erste Fernseher von LG, der vollständig auf eine kabellose Bild- und Tonübertragung setzt.

An die Box lassen sich alle modernen Zuspielgeräte anschließen, darunter Spielkonsolen wie PlayStation 5 und Xbox Series X mit 4K@120 Hz, Blu-ray-Player für hochauflösendes HDR-Material, Streaming-Geräte wie Apple TV oder Fire TV Stick sowie AV-Receiver oder Soundbars über eARC für verlustfreien Ton wie Dolby Atmos.

Die Zero Connect Box bietet damit alle wesentlichen Anschlüsse, die für eine moderne Heimkino- oder Gaming-Umgebung erforderlich sind. Allerdings gibt es eine Einschränkung: Die kabellose Übertragung ist auf 4K mit maximal 120/144 Hz begrenzt, sodass keine Unterstützung für 8K-Inhalte besteht. Wer also einen 8K-Fernseher mit nativen Inhalten betreiben möchte, muss weiterhin auf klassische HDMI-Verbindungen setzen.

Vorteile der Zero Connect Box

Die LG Zero Connect Box bringt mehrere Vorteile, die sich vor allem auf Design, Komfort und eine flexiblere Nutzung auswirken. Der größte Vorteil ist die kabellose Verbindung zwischen Fernseher und Zuspielgeräten, die für eine aufgeräumte Optik sorgt. Da keine HDMI- oder Audiokabel direkt zum TV geführt werden müssen, bleibt das Wohnzimmer frei von sichtbaren Kabeln – besonders praktisch bei einer Wandmontage.

Ein weiterer Pluspunkt ist die flexible Platzierung der Box. Sie kann bis zu 10 Meter entfernt vom Fernseher aufgestellt werden, sodass Du sie bequem in einem TV-Schrank oder Regal verstauen kannst. Dadurch hast Du mehr Freiheit bei der Raumgestaltung, ohne Kompromisse bei der Anschlussvielfalt eingehen zu müssen.

Ein dritter Vorteil ist die zentrale Anschlusstechnik. Alle HDMI-, USB- und Audioanschlüsse befinden sich an einem einzigen Ort, was den Zugang erleichtert. Statt umständlich hinter den Fernseher greifen zu müssen, kannst Du neue Geräte direkt an der Zero Connect Box anschließen.

Neben der optischen und funktionalen Verbesserung setzt LG auf eine verlustfreie kabellose Übertragung mit 4K bei 120/144 Hz. Die Bildqualität soll dabei mit einer herkömmlichen Kabelverbindung vergleichbar sein, während der Algorithmus für eine stabile Signalübertragung sorgt. Damit vereint die Zero Connect Box ein modernes Design mit praktischer Funktionalität, das sich insbesondere für Nutzer eignet, die Wert auf ein minimalistisches, kabelfreies Wohnzimmer legen.

Wo liegen die Nachteile?

Trotz der Vorteile bringt die LG Zero Connect Box auch einige Einschränkungen mit sich. Eine der größten ist die fehlende Unterstützung für 8K. Während herkömmliche HDMI 2.1-Kabel eine Übertragung von 8K-Inhalten ermöglichen, ist die kabellose Verbindung der Zero Connect Box aktuell auf 4K mit maximal 144 Hz begrenzt. Für die meisten Nutzer dürfte das ausreichend sein, doch wer bereits einen 8K-Fernseher nutzt oder auf zukunftssichere Technologie setzt, muss weiterhin auf eine klassische Kabelverbindung zurückgreifen. Da die Grundentscheidung zur Auflösung aber schon am Anfang gefällt wird, entscheidest Du Dich bei der Zero Connect Variante für die 4K-Auflösung.

Ein weiteres potenzielles Problem ist die maximale Reichweite der kabellosen Übertragung. LG gibt an, dass die Box bis zu 10 Meter entfernt platziert werden kann. Diese Distanz ist für viele Wohnzimmer ausreichend, kann jedoch in größeren Räumen oder bei ungewöhnlichen Aufstellpositionen eine Einschränkung darstellen. Zudem könnten massive Hindernisse wie Wände oder große Möbelstücke die Signalqualität beeinflussen, was zu Verbindungsabbrüchen oder Latenzen führen könnte.

Da die Zero Connect Box mit einer proprietären 60-GHz-Funktechnologie arbeitet, besteht zudem die Möglichkeit von Interferenzen mit anderen drahtlosen Geräten. Techniken wie WiGig (802.11ad), die ebenfalls auf 60 GHz senden, könnten die Signalstabilität beeinflussen. Zwar setzt LG auf eine dynamische Antennenausrichtung, die automatisch den besten Übertragungsweg sucht, doch in einer Umgebung mit vielen drahtlosen Verbindungen könnte es dennoch zu Qualitätsschwankungen kommen.

Zusätzlich stellt sich die Frage, ob die kabellose Technik langfristig so stabil funktioniert wie eine klassische HDMI-Verbindung. Während eine direkte Kabelverbindung zuverlässig arbeitet, könnten sich externe Störungen oder zukünftige Software-Updates auf die Performance der Zero Connect Box auswirken. Wer also auf absolute Stabilität angewiesen ist – etwa für kompetitives Gaming oder professionelle Medienbearbeitung – könnte mit einer kabelgebundenen Lösung langfristig besser fahren.

Und das Panel bzw. die bildgebende Einheit ist natürlich nicht komplett ohne Kabel, denn das Display braucht natürlich Strom, so dass Du auch hier immer ein Kabel (wenn auch nur ein einziges) am TV angeschlossen hast.

Welche TVs haben die Zero Connect Box (Stand 2025)?

LG erweitert kontinuierlich sein Sortiment an Fernsehern mit der Zero Connect Box, die eine kabellose Übertragung von Audio- und Videosignalen ermöglicht. Neben den bereits bekannten Modellen wurden kürzlich weitere Geräte mit dieser Technologie ausgestattet.

Die LG OLED M3-Serie war das erste TV-Lineup, das mit der Zero Connect Box ausgestattet wurde. Vorgestellt auf der CES 2023, setzt der M3 auf eine komplett kabellose Bild- und Tonübertragung und war zunächst nur in 97 Zoll erhältlich. Später wurden auch 77- und 83-Zoll-Modelle angekündigt. Als erstes Modell dieser Art diente der M3 als Technologieträger, um die drahtlose Übertragung von 4K mit 120 Hz in der Praxis zu testen und die Grundlage für die nachfolgenden M4- und M5-Serien zu schaffen.

Die LG OLED M4-Serie bietet Fernseher in den Größen 65, 77, 83 und 97 Zoll. Die Zero Connect Box ermöglicht hier eine verlustfreie 4K-Bild- und Tonübertragung ohne direkte Kabelverbindung zum TV, was eine flexible Platzierung im Raum erlaubt.

Die LG OLED M5-Serie gehört zum 2025er OLED-TV-Lineup und setzt ebenfalls auf die Zero Connect Box für eine kabellose Verbindung. Die Modelle werden in 65 bis 97 Zoll erhältlich sein.

Neben den OLED-Modellen wird die Zero Connect Box nun auch in der LG QNED im Modell QNED9M eingesetzt. Diese Mini-LED-TVs unterstützen eine kabellose 4K-Übertragung mit bis zu 144 Hz, wodurch sichtbare Kabel – abgesehen vom Stromkabel – überflüssig werden.

Diese Erweiterungen unterstreichen LGs Engagement, innovative Lösungen für ein aufgeräumtes und flexibles Heimkinoerlebnis anzubieten.

LG TVs mit Zero Connect Box:

  • LG SIGNATURE OLED M3 (OLED97M3, 97 Zoll; 2023)
  • LG OLED M4 (65, 77, 83, 97 Zoll; 2024)
  • LG OLED M5 (65, 77, 83, 97 Zoll; 2025)
  • LG QNED9M (2025)

Und hier findest Du die aktuellen Preise für diese TVs:

SerieModelle
M3OLED77M39LA (2997,00 EUR)
M4OLED65M49LA (2099,00 EUR)
OLED77M49LA (3700,00 EUR)
OLED83M49LA (8000,00 EUR)

Für wen ist die Zero Connect Box sinnvoll?

Die LG Zero Connect Box richtet sich vor allem an Nutzer, die eine kabellose und aufgeräumte TV-Installation bevorzugen. Besonders für Wandmontagen bietet die Technologie einen großen Vorteil, da nur noch das Stromkabel zum Fernseher geführt werden muss. Wer also einen minimalistischen Look ohne sichtbare Kabel sucht, profitiert besonders von dieser Lösung.

Auch für Heimkino-Fans kann die Zero Connect Box interessant sein. Durch die kabellose Übertragung bleibt mehr Gestaltungsfreiheit, etwa für eine versteckte Platzierung von Zuspielgeräten wie Spielkonsolen, Blu-ray-Playern oder AV-Receivern. Die Möglichkeit, die Box bis zu 10 Meter entfernt aufzustellen, erlaubt es, die gesamte Technik in einem separaten Bereich unterzubringen, ohne dass lange HDMI-Kabel verlegt werden müssen.

Nicht zuletzt ist die Zero Connect Box eine sinnvolle Lösung für Technik-Enthusiasten, die auf die neuesten Innovationen setzen. Da LG die kabellose Technologie immer weiterentwickelt und bereits die M3-, M4- und M5-Serien mit der Zero Connect Box ausstattet, könnte dies ein erster Schritt in Richtung einer neuen Generation von Fernsehern sein.

Die LG Zero Connect Box richtet sich außerdem an Nutzer, die eine kabellose TV-Installation wünschen und bereit sind, für diese Technologie etwas mehr Budget einzuplanen. Fernseher mit dieser Technik gehören aktuell zu den Premium-Modellen von LG und sind preislich höher angesiedelt als vergleichbare kabelgebundene Varianten: Ein Beispiel ist der LG OLED M4 (77 Zoll), der mit einer UVP von 6.999 € auf den Markt kommt. Zum Vergleich: Ein ähnliches Modell ohne Zero Connect Box, wie der LG OLED G4 (77 Zoll), liegt bei rund 5.499 €. Die kabellose Lösung kostet also einen spürbaren Aufpreis, den Käufer für eine aufgeräumte Optik und flexible Platzierung in Kauf nehmen müssen.

Welche Hersteller haben ähnliche Konzepte?

Nicht wireless, aber ähnlich aufgeräumt: Samsung bietet mit der One Connect Box eine elegante Lösung, um den Kabelsalat hinter dem Fernseher zu reduzieren und eine aufgeräumte Optik zu gewährleisten. Diese externe Anschlussbox ermöglicht es, alle Peripheriegeräte wie Spielkonsolen, Blu-ray-Player oder Satellitenreceiver zentral anzuschließen, wobei nur ein einziges, nahezu unsichtbares Kabel zum Fernseher führt. Diese hat allerding ein (wenn auch dünnes) Kabel zum Display.

Samsung S95D One Connect Box mit Stand
Samsung S95D One Connect Box mit Stand

Das Konzept wird besonders bei hochwertigen Samsung-Modellen eingesetzt. Dazu gehört die neue The Frame Pro-Serie, die auf Neo QLED-Technologie mit Mini-LEDs setzt. Im Vergleich zu früheren The Frame-Modellen bietet die Pro-Version verbesserte Kontraste, höhere Helligkeit und tiefere Schwarztöne. Die One Connect Box erlaubt eine nahezu kabellose Verbindung zum TV, was besonders für eine elegante Wandmontage praktisch ist. Zudem wurde die Bildwiederholrate auf 144 Hz erhöht, was Gamer anspricht.

Auch bei den Neo QLED 8K-Modellen wie dem QN900D setzt Samsung auf die One Connect Box. Mit 8K-Auflösung und der Quantum-Matrix-Technologie, die Mini-LEDs präzise ansteuert, bieten diese Fernseher ein besonders detailreiches Bild. Die externe Box sorgt hier für eine bequeme Anschlussverwaltung und eine aufgeräumte Optik, insbesondere wenn der Fernseher an der Wand montiert wird.

Samsung The Frame One Connect Kabel Führung
Samsung The Frame One Connect Kabel Führung
Samsung The Frame Rückseite und Seite
Samsung The Frame One Connect Box von hinten

Andere große Hersteller mit ähnlichen Konzepten gibt es Stand 2025 nicht.

Fazit: Zukunft des Fernsehens oder Nischenprodukt?

Die LG Zero Connect Box ist ein innovativer Ansatz, der das Kabelmanagement revolutionieren könnte. Die Möglichkeit, Bild- und Tonsignale kabellos in 4K mit aktuell 120 bis zu 144 Hz zu übertragen, sorgt für eine aufgeräumte Optik und bietet eine enorme Flexibilität bei der Aufstellung des Fernsehers. Besonders für Nutzer, die eine Wandmontage bevorzugen oder alle Zuspielgeräte an einem zentralen Ort bündeln möchten, ist das Konzept eine echte Verbesserung gegenüber klassischen Verkabelungen.

Trotz der Vorteile gibt es jedoch einige Einschränkungen. Die begrenzte Reichweite von etwa 10 Metern könnte in größeren Wohnräumen zum Problem werden, ebenso wie mögliche Interferenzen mit anderen 60-GHz-Funkquellen. Zudem ist die Zero Connect Box aktuell nur mit wenigen LG-Modellen kompatibel, und der Aufpreis gegenüber herkömmlichen Fernsehern mit fest integrierten Anschlüssen ist erheblich.

Ob sich die Zero Connect Box langfristig als neuer Standard etabliert oder ein Nischenprodukt bleibt, hängt davon ab, ob LG die Technik weiter optimiert und auf breitere TV-Serien ausweitet. Wenn sich die kabellose Übertragung als stabil und latenzfrei erweist, könnte sie in den kommenden Jahren zur bevorzugten Lösung für High-End-Fernseher werden. Sollte es jedoch weiterhin Einschränkungen bei Reichweite, Signalstabilität oder Kompatibilität geben, bleibt die Technologie wohl eher ein Premium-Feature für spezialisierte Nutzergruppen.

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