OLED ist nicht gleich OLED: die wichtigsten OLED-TV-Technologien erklärt

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OLED ist nicht gleich OLED – das wird klar, sobald Du Dich etwas tiefer mit Fernsehtechnologien beschäftigst. Vielleicht hast Du beim Kauf eines neuen Fernsehers schon einmal von WOLED, QD-OLED oder seit 2025 sogar Tandem-OLED gehört. All diese Begriffe stehen für unterschiedliche technische Ansätze, wie OLED-Panels aufgebaut sind und wie sie Licht erzeugen.

Auch wenn das Bild bei allen OLED-TVs auf den ersten Blick ähnlich aussieht – mit kräftigen Farben, perfekten Schwarzwerten und hoher Blickwinkelstabilität – unterscheiden sich die inneren Werte deutlich. Je nach Bauweise und eingesetztem Material können Helligkeit, Farbraum, Lebensdauer und Energieeffizienz stark variieren. Das heißt: Nicht jeder OLED-TV bietet Dir automatisch die gleiche Qualität.

In diesem Artikel erfährst Du, welche OLED-Technologien es aktuell gibt, wie sie funktionieren und worin genau die Unterschiede liegen. So kannst Du besser einschätzen, welches OLED-Modell wirklich zu Deinen Ansprüchen passt.

Grundlagen: Was ist OLED überhaupt?

OLED steht für „Organic Light Emitting Diode“, also eine organische Leuchtdiode. Im Gegensatz zu klassischen LCD-Fernsehern, die eine Hintergrundbeleuchtung benötigen, leuchten bei OLED die Bildpunkte selbst – jedes einzelne Pixel ist seine eigene Lichtquelle. Das macht OLED zu einer selbstleuchtenden Technologie.

Der grundlegende Aufbau eines OLED-Pixels besteht aus mehreren organischen Schichten, die zwischen zwei Elektroden liegen. Wird eine Spannung angelegt, regen Elektronen die organischen Moleküle zum Leuchten an. Das Besondere dabei: Jeder Pixel kann unabhängig von den anderen ein- oder ausgeschaltet werden. Dadurch entstehen die typischen perfekten Schwarzwerte, da ein schwarzer Bildbereich wirklich kein Licht mehr aussendet.

Diese direkte Kontrolle über jedes einzelne Pixel bringt gleich mehrere Vorteile mit sich. Du bekommst ein extrem hohes Kontrastverhältnis, weil Schwarz komplett dunkel und Weiß sehr hell sein kann – direkt nebeneinander. Auch die Reaktionszeiten sind sehr schnell, was sich besonders beim Gaming oder bei Sportübertragungen positiv bemerkbar macht. Zudem erlaubt der Aufbau ein sehr flaches Panel und eine gleichmäßige Ausleuchtung ohne Clouding oder Backlight-Bleeding, wie man es von LCDs kennt.

Doch OLED ist nicht gleich OLED – denn die Art und Weise, wie die Farben entstehen, ist nicht bei allen Herstellern gleich. Einige setzen auf weiße OLEDs mit Farbfiltern, andere auf blaue OLEDs mit Quantum-Dot-Konversion. Auch die Anzahl der Emissionsschichten oder die Lichtlenkung können stark variieren. Diese Unterschiede wirken sich direkt auf Helligkeit, Farbdarstellung, Energieverbrauch und Lebensdauer aus.

Bevor wir auf die verschiedenen Varianten eingehen, ist wichtig zu verstehen: OLED ist kein einheitlicher Standard, sondern eine Display-Familie mit unterschiedlichen technischen Umsetzungen. Deshalb lohnt es sich, genau hinzuschauen, wenn ein Fernseher mit „OLED“ beworben wird – denn was drinsteckt, kann stark variieren.

WOLED: Der Standard bei LG, Panasonic, Sony und anderen

WOLED steht für White OLED, also weiße OLEDs, und ist die am weitesten verbreitete OLED-Technologie im TV-Bereich. Sie wird hauptsächlich von LG Display produziert und kommt in Fernsehern von LG selbst sowie bei Marken wie Panasonic, Philips, Sony (bei bestimmten Modellen), Loewe, Grundig und anderen zum Einsatz. Wenn Du also einen OLED-TV kaufst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ein WOLED-Panel verbaut ist – selbst wenn der Hersteller nicht explizit darauf hinweist.

Anders als man vielleicht erwarten würde, leuchten WOLED-Pixel nicht direkt in Rot, Grün und Blau. Stattdessen erzeugt ein sogenannter weißer Emitter ein neutrales Licht, das dann durch Farbfilter in die gewünschten Farben aufgeteilt wird. Technisch gesehen handelt es sich um eine Kombination aus blauem und gelbem OLED-Licht, das gemischt weiß erscheint. Jede Subpixel-Einheit besitzt dann eigene Farbfilter für Rot, Grün, Blau – und zusätzlich ein weißes Subpixel, das die Helligkeit unterstützt. Dieses sogenannte WRGB-System ist charakteristisch für WOLED.

Subpixel-Aufbau LG WOLED schematisch
Subpixel-Aufbau WOLED (schematisch)
LG OLED C3 Subpixel
Subpixel OLED Makro-Foto: es sind nie alle Subpixel gleichzeitig aktiv

Der große Vorteil dieser Technik ist die einfachere Herstellung. Die gesamte Emitter-Schicht kann großflächig produziert werden, was Skaleneffekte ermöglicht. Deshalb findest Du WOLED-Panels in vielen Größen von 42 bis 97 Zoll. Außerdem ist die Lebensdauer durch die Kombination aus Materialien sehr ausgewogen, was vor allem bei statischen Inhalten (z. B. Senderlogos) hilfreich ist.

Allerdings gibt es auch Nachteile. Da das weiße Licht durch Farbfilter gefiltert wird, geht ein Teil der Helligkeit und Farbsättigung verloren. Im Vergleich zu QD-OLED wirkt das Bild oft etwas wärmer und weniger brillant – besonders bei sehr leuchtenden Farben. Auch die Spitzenhelligkeit ist begrenzt, was sich bei HDR-Inhalten bemerkbar machen kann. LG hat jedoch mit Technologien wie MLA (Micro Lens Array) und ab 2025 mit Tandem-OLED bereits nachgelegt, um diese Schwächen auszugleichen.

WOLED ist also ein ausgereifter Standard, der Dir ein sehr gutes Gesamtpaket aus Bildqualität, Energieeffizienz und Panelgrößen bietet. Wenn Du Wert auf stabile Technik, gute Farben und tiefe Schwarztöne legst – und kein Hardcore-Gamer oder Spitzen-HDR-Enthusiast bist – ist WOLED nach wie vor eine sehr gute Wahl.

QD-OLED: Samsung setzt auf Quantum Dots

QD-OLED ist eine OLED-Technologie, die von Samsung Display entwickelt wurde und seit 2022 im Markt ist. Sie kombiniert selbstleuchtende Pixel mit der Farbkraft von Quantum Dots, also winzigen Nanopartikeln, die Licht in sehr reinen Farben umwandeln können. Im Gegensatz zu WOLED basiert QD-OLED nicht auf weißen OLEDs mit Farbfiltern, sondern auf einem ganz anderen Prinzip: Hier wird ausschließlich blaues OLED-Licht erzeugt – und dieses wird dann mithilfe von Quantum Dots in Rot und Grün umgewandelt. Das blaue Licht bleibt für den Blaukanal erhalten.

Der Vorteil dieses Aufbaus liegt auf der Hand: Weil keine Farbfilter verwendet werden, sondern das Licht direkt in die gewünschte Farbe konvertiert wird, ist das Bild heller, farbintensiver und kontrastreicher. Die Quantum Dots sorgen dafür, dass besonders kräftige Farben und ein sehr großer Farbraum erreicht werden – auch bei hohen Helligkeiten. QD-OLEDs sind daher besonders gut geeignet für HDR-Inhalte mit leuchtenden Highlights und gesättigten Farben.

Auch in Sachen Blickwinkelstabilität kann QD-OLED punkten. Die Farben und Helligkeit bleiben deutlich konstanter, wenn Du nicht direkt frontal auf den Bildschirm schaust. Das ist vor allem dann ein Vorteil, wenn mehrere Personen aus verschiedenen Winkeln fernsehen. Zudem gibt es kein Risiko für sogenannte „Farbsäume“, wie sie bei WOLEDs durch die Subpixel-Anordnung entstehen können – bei QD-OLEDs gibt es keine weißen Subpixel, sondern nur Rot, Grün und Blau.

Subpixel-Aufbau Samsung OLED TV S95B schematisch
Subpixel-Aufbau QD-OLED (schematisch)

Ein Nachteil von QD-OLED ist der derzeit höhere Preis, da die Produktionskosten noch deutlich über denen von WOLED liegen. Auch ist die Auswahl an Bildschirmgrößen begrenzt – meist 55, 65 oder 77 Zoll. Zudem ist die Technologie relativ jung und steckt noch in der Weiterentwicklung. Während WOLEDs bereits in mehreren Generationen optimiert wurden, ist QD-OLED erst bei der zweiten bis dritten Generation angekommen.

QD-OLED findest Du beispielsweise in Fernsehern von Samsung (z. B. S90D, S95D) und Sony (z. B. A95L). Wenn Du das Beste aus Farbintensität, HDR und Bildschärfe herausholen willst und bereit bist, etwas mehr zu investieren, ist QD-OLED eine äußerst spannende Alternative zu klassischen OLEDs.

RGB-OLED: Direkte RGB-Emission – selten, aber besonders

RGB-OLED steht für eine OLED-Technologie, bei der jedes Pixel aus separaten roten, grünen und blauen OLED-Emitter-Schichten besteht. Das bedeutet: Rot, Grün und Blau werden direkt von jeweils eigenen organischen Leuchtschichten erzeugt – ohne Farbfilter, ohne weißes Subpixel und ohne Quantum Dots. Jedes Subpixel ist somit eine eigene, farblich spezialisierte Lichtquelle. Das macht RGB-OLED zur technisch reinsten Form von OLED, wenn es um direkte Farberzeugung geht.

Diese Technik hat große Vorteile: Die Farbdarstellung ist besonders präzise und intensiv, weil das Licht nicht umgewandelt oder gefiltert wird. Außerdem wird keine Energie durch Farbfilter absorbiert, was die Helligkeit und Effizienz verbessert. Bei RGB-OLED leuchten die Farben so, wie sie vom Material erzeugt werden – das bedeutet in der Theorie maximale Kontrolle über Farbsättigung, Weißpunkt und Bildreinheit.

Trotzdem ist RGB-OLED bei Fernsehern kaum verbreitet. Der Grund liegt in der komplexen Herstellung: Es ist sehr schwer, drei verschiedenfarbige organische Leuchtschichten gleichmäßig und langlebig auf großen Flächen zu erzeugen. Während es bei kleinen Displays – zum Beispiel bei Smartphones – gut funktioniert, stößt die Technik bei großen Panels schnell an physikalische und wirtschaftliche Grenzen. Probleme bei der Lebensdauer, vor allem der blauen Subpixel, und Schwierigkeiten bei der Skalierung haben dazu geführt, dass sich andere Technologien wie WOLED oder QD-OLED bei TVs durchgesetzt haben.

Ein berühmtes Beispiel für RGB-OLED im TV-Bereich war der erste OLED-Fernseher von Sony – der XEL-1 aus dem Jahr 2008. Er war extrem dünn, sehr teuer – und technologisch seiner Zeit voraus, aber nicht marktreif.

RGB-OLED ist also eine besonders reine, aber schwer herzustellende OLED-Variante. Für Fernseher bleibt sie ein Spezialfall – faszinierend in der Theorie, aber in der Praxis von anderen Lösungen verdrängt. Trotzdem zeigt sie, welches Potenzial in der OLED-Technologie steckt, wenn die Fertigung einmal gelöst ist.

Tandem-OLED: Mehr Schichten für mehr Helligkeit

Tandem-OLED ist eine Weiterentwicklung der klassischen OLED-Technologie und verfolgt ein klares Ziel: mehr Helligkeit, längere Lebensdauer und bessere Energieeffizienz. Statt nur einer einzelnen Leuchtschicht – wie bei herkömmlichen OLED-Panels – werden bei Tandem-OLED mehrere organische Emissionsschichten übereinander geschichtet, die gemeinsam Licht erzeugen. Üblich sind derzeit zwei Schichten (2-Stack), doch ab 2025 sollen mit der sogenannten 4-Stack Tandem-OLED-Technologie sogar vier Schichten zum Einsatz kommen.

OLED Struktur 4 Stack
OLED Struktur 4 Stack

Das Grundprinzip ist einfach: Wenn mehrere OLED-Schichten nacheinander Licht emittieren, addiert sich die Helligkeit, ohne dass jede einzelne Schicht extrem stark belastet werden muss. Dadurch steigt nicht nur die maximale Leuchtdichte, sondern auch die Materialbeanspruchung pro Schicht nimmt ab – das erhöht die Lebensdauer des Panels. Gleichzeitig sinkt der Stromverbrauch bei gleicher Helligkeit, da die Last auf mehrere Layer verteilt wird.

Für Dich bedeutet das: Ein Tandem-OLED-Display kann deutlich heller leuchten, besonders bei HDR-Inhalten. Das Bild wirkt lebendiger, Spitzlichter stechen klarer hervor, und auch in hellen Umgebungen bleibt der Kontrast erhalten. Vor allem im Vergleich zu herkömmlichen WOLED-Panels ist der Unterschied bei der Spitzenhelligkeit sichtbar – während diese oft bei rund 800 bis 1000 Nits enden, erreichen Tandem-Panels deutlich höhere Werte.

Tandem-OLED ist allerdings nicht ganz neu. Professionelle Monitore und einige automotive Anwendungen nutzen bereits 2-Stack-Technologien. Im TV-Bereich wird die Einführung breiter verfügbarer Tandem-Panels aber erst mit der kommenden Generation – ab etwa 2025 – wirklich relevant. LG Display will mit der META 3.0-Technologie auf ein 4-Stack-System setzen und dabei auf die bisher verwendete Micro Lens Array-Technik verzichten. Das neue Design trägt den Namen Primary RGB Tandem.

Tandem-OLED steht also für den nächsten großen Schritt in der OLED-Entwicklung. Mehr Leuchtschichten bedeuten nicht nur bessere Helligkeit, sondern auch mehr Spielraum für Design, Effizienz und Bildqualität. Wenn diese Technik im Fernseher ankommt, bekommst Du das Beste aus zwei Welten: die Vorteile klassischer OLEDs – aber mit der Strahlkraft, die bisher nur Mini-LED liefern konnte.

Mehr Details kannst Du hier nachlesen: 4 Stack Tandem OLED Panel: neue OLED-Paneltechnologie 2025 (META 3.0, Primary RGB Tandem)

EL-QD (Electroluminescent Quantum Dots): selbstleuchtende Quantum Dots

EL-QD, also Electroluminescent Quantum Dots, ist eine vielversprechende Zukunftstechnologie, die OLED langfristig ergänzen oder sogar ersetzen könnte. Anders als bei heutigen QD-OLEDs, bei denen Quantum Dots durch Licht angeregt werden (meist von blauen OLEDs), emittieren Quantum Dots bei EL-QD ihr Licht direkt durch elektrische Ansteuerung. Sie funktionieren dann wie OLEDs – aber auf anorganischer Basis.

Das Besondere daran ist: Die Quantum Dots übernehmen hier komplett die Funktion der Lichtquelle. Für jeden Farbkanal – also Rot, Grün und Blau – kommen eigene elektrolumineszente Quantum Dots zum Einsatz. Dadurch entfällt die Notwendigkeit für OLED-Emitter oder LED-Hintergrundbeleuchtung. Das Ergebnis ist ein voll selbstleuchtendes Display, bei dem jedes Subpixel exakt die gewünschte Farbe ausstrahlt – ohne Umwege über Farbfilter oder Umwandlungsschichten.

Für Dich bedeutet das in der Theorie einige entscheidende Vorteile. Die Farben können noch reiner und gesättigter dargestellt werden als bei OLED oder QD-OLED. Die Materialien sind anorganisch, was eine höhere Lebensdauer und bessere thermische Stabilität ermöglicht. Auch in Sachen Energieeffizienz könnte EL-QD überzeugen, da keine Verluste durch Filterung oder Farbumwandlung auftreten. Zudem ist die Herstellung im Idealfall einfacher skalierbar, vor allem wenn die Materialien druckbar sind – Stichwort Inkjet-Printing.

Doch bislang existiert EL-QD nur in der Forschung und Prototypenentwicklung. Das größte technische Hindernis ist die Entwicklung stabiler, effizienter blauer Quantum Dots, die sich für die Massenproduktion eignen. Blau ist – wie auch bei OLED – der schwierigste Farbkanal, da er schnell an Leuchtkraft verliert und schwer in den gewünschten Spektralbereich zu bringen ist. Erst wenn dieses Problem gelöst ist (was immer wahrscheinlicher wird), kann EL-QD als Displaytechnologie wirklich durchstarten.

In der Theorie ist EL-QD der nächste logische Schritt nach OLED und QD-OLED – mit dem Potenzial für ultrahochauflösende, energieeffiziente und langlebige Displays, die sich auch für AR/VR, Tablets oder Fernseher eignen. Wann es soweit ist, lässt sich aktuell noch nicht genau sagen. Aber klar ist: Sollte EL-QD marktreif werden, wäre das ein echter Meilenstein in der Entwicklung selbstleuchtender Displays.

Flexible, transparente und rollbare OLEDs: Spezialformen im Überblick

Neben den bekannten flachen OLED-Fernsehern gibt es auch eine Reihe von Spezialformen, die zeigen, wie vielseitig OLED als Displaytechnologie tatsächlich ist. Dank des dünnen Aufbaus und der flexiblen Materialien lassen sich OLED-Panels nicht nur biegen, sondern auch rollen, falten oder durchsichtig machen. Diese Eigenschaften ermöglichen neue Designs und Anwendungen – auch wenn viele davon noch nicht im Massenmarkt angekommen sind.

Flexible OLEDs bestehen aus biegsamen Trägerschichten – meist Kunststoff statt Glas. Diese Technik kommt bereits in Smartphones, Smartwatches und einigen gebogenen Monitoren zum Einsatz. Auch bei Fernsehern wurden gebogene Panels zeitweise angeboten, sind aber im Heimkinomarkt wieder zurückgegangen. Dennoch zeigt flexible OLED-Technik, wie flach und formbar moderne Displays sein können.

Rollbare OLEDs gehen einen Schritt weiter: Hier lässt sich das gesamte Display wie ein Poster aufrollen und in einem Gehäuse verstauen. LG hat mit dem Signature OLED R bereits ein Seriengerät vorgestellt, bei dem der Bildschirm motorisch aus einem Sockel ausgefahren wird. Im Alltag ist das beeindruckend – technisch aber aufwendig und teuer. Die Lebensdauer bei wiederholtem Aufrollen und die Anfälligkeit mechanischer Komponenten bleiben Herausforderungen.

Transparente OLEDs wirken wie ein Glasfenster, durch das Du hindurchsehen kannst – bis Inhalte eingeblendet werden. Dabei leuchten die Pixel wie gewohnt, aber ohne Hintergrundschicht oder Reflektor. Solche Displays findest Du beispielsweise in digitaler Schaufensterwerbung, Museumsinstallationen oder Designstudien. Aber auch für den ambitionierten Consumer-Bereich hat LG das Modell LG OLED T vorgestellt: LG SIGNATURE OLED T 4K: das neue Konzept mit transparentem TV von LG, Nische oder Massenmarkt-tauglich?

LG SIGNATURE OLED T 4K Fernseher: den transparenten TV kann man auch gut vor dem Bett platzieren (© LG)
LG SIGNATURE OLED T 4K Fernseher: den transparenten TV kann man auch gut vor dem Bett platzieren (© LG)

Diese Spezialformen zeigen, was mit OLED alles möglich ist – und geben einen Ausblick auf künftige Anwendungen. Ob im Wohnzimmer, Auto, Büro oder in der Architektur: OLED kann weit mehr als nur flache Fernsehbilder anzeigen. Noch sind diese Varianten teuer und eher Nische, aber technologisch machbar – und ein spannender Teil der OLED-Entwicklung.

OLED-Technologien im Vergleich: Stärken und Schwächen

Auch wenn alle OLED-Technologien auf selbstleuchtenden Pixeln basieren, unterscheiden sie sich im Detail deutlich. Die Art, wie Farben erzeugt werden, wie viele Schichten das Licht erzeugen oder ob zusätzlich Quantum Dots zum Einsatz kommen, hat Einfluss auf Bildqualität, Energieeffizienz und Langlebigkeit. Je nach Technik variieren auch die Helligkeit, die Farbreinheit und die mögliche Displaygröße. Für Dich als Nutzer ist es daher hilfreich, die Stärken und Schwächen der jeweiligen OLED-Varianten zu kennen – je nachdem, was Dir bei einem Fernseher wichtig ist.

Technologie Helligkeit Farbdarstellung Effizienz Verfügbarkeit
WOLED (WRGB) mittel gut gut sehr hoch (viele Hersteller)
QD-OLED hoch sehr gut gut mittel (Samsung, Sony)
RGB-OLED hoch (theoretisch) exzellent gering (kurze Lebensdauer) sehr gering (nur kleine Displays)
EL-QD sehr hoch (theoretisch) exzellent sehr gut (geplant) Prototyp-Status

Erklärung zur Tabelle:

  • WOLED bietet ein gutes Gesamtpaket, aber geringere Spitzenhelligkeit und etwas geringere Farbsättigung im Vergleich zu QD-OLED.
  • QD-OLED punktet mit besonders kräftigen Farben und hoher Helligkeit – ideal für HDR-Inhalte.
  • RGB-OLED ist theoretisch sehr leistungsfähig, aber kaum skalierbar und nicht für große Panels geeignet.
  • Tandem-OLED verbessert vor allem Helligkeit und Lebensdauer durch mehrere Leuchtschichten.
  • EL-QD steht für das größte Zukunftspotenzial, ist aber noch nicht marktreif.

Wenn Du maximale Farbkraft suchst, ist QD-OLED aktuell vorne. Für ein rundes Gesamtbild mit viel Auswahl eignet sich WOLED. Tandem- und EL-QD-Displays könnten in Zukunft neue Maßstäbe setzen – wenn sie marktreif sind.

Fazit: Welche OLED-Technologie passt zu wem?

Welche OLED-Technologie am besten zu Dir passt, hängt stark davon ab, was Dir bei einem Fernseher am wichtigsten ist – ob maximale Bildqualität, lange Lebensdauer, hoher Helligkeitsbedarf oder ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

WOLED ist aktuell der am weitesten verbreitete Standard und bietet Dir ein ausgewogenes Gesamtpaket mit guter Bildqualität, tiefem Schwarz und stabiler Technik. Wenn Du viel Wert auf Verlässlichkeit, breite Auswahl an TV-Größen und ein gutes Preisniveau legst, ist WOLED eine sichere Wahl.

QD-OLED richtet sich an Dich, wenn Dir besonders kräftige Farben, sehr gute HDR-Wiedergabe und starke Blickwinkel wichtig sind. Hier bekommst Du das farbintensivste OLED-Bild – ideal für HDR-Filme oder Gaming in Topqualität. Allerdings zahlst Du dafür einen Aufpreis.

RGB-OLED ist derzeit kaum als Fernseher verfügbar. Die Technologie zeigt zwar, was theoretisch möglich ist, spielt in der Praxis aber keine Rolle mehr – außer bei kleinen Displays.

EL-QD ist bislang Zukunftsmusik, bietet aber viel Potenzial. Wenn Du Dich für Technologie begeisterst und wissen willst, wo die Reise hingeht, lohnt es sich, EL-QD im Blick zu behalten – für Fernseher wird es aber noch etwas dauern.

Am Ende gilt: OLED ist nicht gleich OLED. Je besser Du die Unterschiede kennst, desto gezielter kannst Du Dich für das Modell entscheiden, das zu Deinem Nutzungsverhalten passt.

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