Die LG OLED TVs sind seit vielen Jahren auf dem Markt. Im Jahr 2016 kam das LG C6 Modell auf den Markt, welches für den Consumer-Bereich in erschwinglichen Preisregionen verfügbar war. Danach setzte LG die Modellserien fort und erweiterte sie. Sowohl was den Ausstattungsumfang angeht als auch die verfügbaren Bildschirmdiagonalen mit der OLED-Technologie. Einen kleinen Abriss über die Meilensteine der LG OLED Technik habt LG Electronics zusammengestellt.
Wir haben uns für Dich angeschaut, wie sich die Preise bei den LG OLED-TVs seit 2018 entwickelt haben. Hier kam die sehr erfolgreiche Serie 8 der OLEDs heraus. Gab es über die Zeit und den technologischen Fortschritt extreme Preisreduktionen? Oder hat sich nur die Technologie entwickelt, aber die Preise sind gleichgeblieben?
Preisentwicklung der LG OLED C-Serie: ab C7 aus 2017 bis C3 aus 2023
Die LG OLED C-Serie fasste in jedem Modelljahr diejenigen Fernseher zusammen, die im OLED-Segment die gute Mittelklasse abbildeten. Neben dem B6, E6 und G6 reihte sich der C6 (genauer gesagt C6D) dem Alphabet nach über dem B6 ein. Damals war der C6 ein gebogenes Modell, welches dann aber mit dem Nachfolgemodell C7 (bzw. C7D) wieder ein flaches Display mitführte. Das OLED-Modell der C-Serie, welches also über die Jahre von der Bauform gleich geblieben ist, ist das Modell C7 / C7D.
Und es gab natürlich auch OLED-TVs von LG vor dem Jahr 2016, wie beispielsweise den EG9xxx oder den EC930V. Das waren die Anfänge, richtig vergleichbar wurde es aber erst am dem OLED C7.
Die Unverbindliche Preisempfehlung, die von LG immer mit der Modellserie im ersten Quartal eines Jahres herausgegeben wird, haben wir als Vergleichspunkte herangezogen. So lässt sich die Preisentwicklung der verschiedenen OLED-TVs gut vergleichen, wie das Diagramm veranschaulicht.
Die Display-Diagonalen findest Du auf der X-Achse und den jeweiligen Preis auf der Y-Achse. Die einzelnen Modelle sind als Kurve aufgetragen. Du kannst beispielsweise erkennen, dass es zwischen dem Modell LG C7 und C8 bei gleicher Displaydiagonale einen deutlichen Sprung nach unten gegeben hat.
Und natürlich erkennst Du auch, dass es anfangs nur die Diagonalen mit 55 und 65 zu kaufen gab. Denn das sind natürlich diejenigen TVs, die der Standard-Consumer kaufen würde. LG Display hat sich anfangs auf diese Diagonalen fokussiert und das Sortiment dann über die Jahre hin zu größeren und kleineren Display-Diagonalen erweitert.
Außerdem erkennst Du an dem Diagramm, dass sich die Kurve nicht weiter nach unten entwickelt, sondern 2022 wieder bei den Standarddiagonalen einen Sprung nach oben macht. Das liegt unter anderem an den Lieferkettenproblemen während und nach der Corona-Pandemie sowie der galoppierenden Inflation in diesen Jahren.
Schauen wir uns einmal die Display-Diagonale mit 65 Zoll der C-Serie im Detail an.
Preisentwicklung bei 65 Zoll: deutliche Preisreduktion zwischen 2017 und 2018
Im Jahr 2018 war die OLED-Technik, insbesondere in der großen Displaydiagonale von 65 Zoll noch sehr kostspielig. Das Modell C7 mit 65 Zoll kostete anfangs noch 5.000 Euro. Nur zum Vergleich: dafür gibt es im Jahr 2023 fast ein 77 Zoll Modell.
Zwischen 2017 und 2018 gab es eine deutliche Preisreduktion in diesem Segment. Das 2018er Modell C8 startet mit einer UVP von 3.500 Euro, was nur 70% des Vorjahrespreises entspricht. Die niedrigste UVP sieht man dann mit dem Modelljahr 2021 und dem C1, welches mit 65 Zoll „nur“ noch 2.800 Euro kostete. Danach ging es aber wieder sprunghaft rauf, denn es kamen die Lieferkettenprobleme und die Inflation.
Natürlich kann man den Sprung nach oben auch mit einer besseren Ausstattung und der Verbesserung der Technologie, insbesondere der Haltbarkeit der OLEDs, begründen. Dennoch steht dem gegenüber, dass LG Display natürlich auch die Fertigungsprozesse verbessert, damit weniger Ausschuss produziert und bei gleichem Input eine höhere Marge einfahren kann. Wir sehen also seit 2022 keine Preisreduktionen mehr, sondern die Preiserhöhungen.
Preisentwicklung bei 55 Zoll: ähnlich wie bei 65 Zoll
Die Preisentwicklung der 55 Zoll Version des C-Modells verlief ähnlich zu der des 65 Zoll großen Gerätes. Die Sprünge nach unten sind allerdings nicht so ausgeprägt, weil die absoluten Preisen natürlich auch etwas niedriger sind.
Von 2017 auf 2018 sieht man einen großen Sprung von 800 Euro bei der UVP, was gut 25% weniger gegenüber dem Vorjahr ist. Auch im Jahr 2021 ist der günstigste Preis bei der UVP erreicht und liegt bei 2.000 Euro (ca. 60% des 2017er Preises). Danach geht es wieder hoch, wie es auch beim 65 Zoll Modell zu sehen ist.
Aber wie sieht es bei 77 Zoll aus, die erst im Jahr 2018 auf den Consumer-Markt kam?
Preisentwicklung bei 77 Zoll: kontinuierliche Preisreduktion von 2018 bis 2021
Das 77 Zoll große Modell der C-Serie kam erst mit dem C8 im Jahr 2018 auf den Markt und war so für den Endverbraucher käuflich. Das aber eher für die gutbetuchten, denn die UVP lag mit dem ersten 77 Zoll C8 bei 10.000 Euro. Das stellt sich nicht jeder zu diesem Preis ins Wohnzimmer.
Erfreulicherweise sieht man über die Folgejahre einen deutlichen Trend nach unten. Das Modell CX (2020) kostete beispielsweise nur noch 7.000 Euro. Und 2021 war das 77 Zoll große Modell mit 5.300 Euro nochmal deutlich erschwinglicher. Wie bei der Größe 65 Zoll setzt dann aber wieder ein leichter Preisanstieg ein. Dennoch: gegenüber dem ersten Modell sind die Preise auf fast 50% gesunken und damit für deutlich mehr Käufer erschwinglich. Eine schöne Entwicklung der Technologie.
Update mit TV-Lineup 2024: Erfreulicherweise sinkt der Preis für die 77 Zoll OLED-Version kontinuierlich weiter: Besonders bemerkenswert ist der deutliche Preisrückgang um etwa 15% bei den 77-Zoll OLED-Modellen, wie den C4 und G4, was für potenzielle Käufer sehr attraktiv sein dürfte. Für die häufig verkauften Größen von 65 und 55 Zoll sowie die kleineren „Monitor-Größen“ von 42 und 48 Zoll bleiben die Preise jedoch gleich, was bei Konsumenten, die auf Preisreduktionen gehofft hatten, möglicherweise Enttäuschung auslöst.
Was genau ist eigentlich die Unverbindliche Preisempfehlung bei einem TV?
Die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) ist ein wichtiger Aspekt beim Kauf eines Fernsehers, der oft als Orientierungshilfe für Endkunden dient. Festgelegt vom Hersteller, spiegelt die UVP den Preis wider, zu dem das Unternehmen erwartet, dass Händler das Produkt unter normalen Marktbedingungen verkaufen. Wichtig ist, dass die UVP keine feste Vorgabe ist, sondern vielmehr eine Empfehlung, die sich im Laufe der Zeit ändern kann.
In der Regel ist die UVP zu Beginn der Markteinführung eines neuen Fernsehmodells am höchsten. Dies spiegelt den Neuwert und die Innovationskosten wider, die mit der neuesten Technologie verbunden sind. Early Adoptor zahlen oft einen Premium-Preis, um als Erste Zugang zu den neuesten Features und Verbesserungen zu haben.
Im Laufe der Zeit und mit zunehmendem Wettbewerb tendiert die UVP dazu, zu sinken. Dies kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, darunter technologische Fortschritte, die das vorherige Modell veralten lassen, oder einfach das Bestreben des Herstellers, den Absatz zu steigern und das Produkt für eine breitere Käuferschicht attraktiver zu machen. Preisnachlässe können auch durch saisonale Verkaufsaktionen, wie Black Friday oder Cyber Monday, sowie durch das Erscheinen neuerer Modelle beeinflusst werden.
Für Konsumenten bedeutet dies, dass die UVP eine flexible Richtlinie ist. Beim Fernseherkauf lohnt es sich oft, Preise und Modelle zu vergleichen und Bewertungen zu lesen, um festzustellen, ob und wann ein Modell typischerweise im Preis sinkt. Durch dieses Wissen können Käufer oft erhebliche Einsparungen erzielen, besonders wenn sie bereit sind, auf das neueste Modell zu verzichten und stattdessen ein etwas älteres, aber immer noch leistungsfähiges Gerät zu wählen.
Fazit: die OLED-TV Preise sanken über die Jahre, hat er jetzt die Talsohle erreicht?
Die oben dargestellten Diagramme zeigen, wie der Preisverlauf bei der Einführung einer neueren Technik in den Consumer-Markt abläuft. Anfangs sind die Preise noch hoch, fallen dann in den ersten Jahren recht deutlich, um sich dann auf ein bestimmtes Niveau einzustellen. Besonderheit in den letzten zwei Jahren (2022 und 2023) war der Preisanstieg, obwohl es keine Revolution gab (wie z.B. beim LG G3 mit Micro Lens Array).
An den neueren und größeren Display-Diagonalen kannst Du ebenso erkennen, dass diese anfangs teurer sind und ebenfalls schnell im Preis fallen. Aber natürlich aufgrund der Fertigungskosten und der geringeren Abnehmerzahl auf einem höheren Niveau verbleiben. Nicht jeder kann und möchte sich einen 77 oder 83 Zoll großen Bildschirm in den Wohnraum stellen. Der Trend für den Preisverfall wird sich in den kommenden Jahren noch bei 77 und 83 Zoll großen OLEDs zeigen.
Ist denn die Talsohle erreicht? Unser Blick in die Glaskugel sagt, dass die OLED-TV Preise vermutlich nicht mehr kontinuierlich sinken werden, sondern jetzt ein stabiles Maß erreicht haben. Es wird immer einen Sockel geben, denn neben den Materialkosten braucht ein TV-Hersteller wie LG Electronics natürlich noch weiterlaufende Forschung und Entwicklung und muss auch die steigenden Preise für Teile und Mitarbeiter tragen. Das kann man natürlich durch Fortschritte bei der Produktion auffangen, was aber natürlich nicht ohne Limit funktioniert.
Generell kann man gegenüber der unverbindlichen Preisempfehlung Kosten einsparen, wenn man einfach etwas wartet, bis die neuen OLED-Serien einige Monate auf dem Markt sind. Wann ein guter Kaufzeitpunkt für einen TV ist, kannst Du hier nachlesen. Ebenso bietet LG Electronics auch regelmäßig ein Bonus- bzw. Cashback-Programm an, welches auch zum Start der neuen Modelle oder in den Monaten danach für einen ordentlichen Rabatt sorgt. Halte also die Augen auf und mache keine Spontankäufe beim neuen OLED-TV! Warten lohnt sich meistens.