Samsung hat auf der CES2017 die neuen Fernseher Modelle mit der Bezeichnung QLED und MU präsentiert. Unbestätigt ist noch die M-Serie, die voraussichtlich aber noch im 1. Quartal 2017 präsentiert wird. Was die TVs an Neuerungen mitbringen und wie sie sich von den Vorjahresmodellen von Samsung unterscheiden, findest Du in allen Details in diesem Artikel zum TV Lineup 2017 von Samsung.
Wer mehr zu den 2017er Alternativen von LG erfahren möchte, kann sich den Artikel LG OLED Serie 2017 – Vergleich und Unterschiede der 7er OLED Serie aus 2017 mit allen Details zur OLED-Serie von LG durchlesen. Mehr Details zur Premium QLED-Serie finden sich in unserem Vergleichsartikel zu den Modellen der QLED-Serie: Samsung TV Serie QLED – Unterschiede und Vergleich der QLED Fernseher 2017 (Q-Serie). Vergleiche mit Modellen der Vorjahres-Serie findest Du auch unter: Vergleich der beiden Premium TVs Samsung Q7F vs Samsung KS7090 – Welcher ist der bessere Quantum Dot TV? und Samsung KS8090 vs Samsung Q7F – Vergleich der Samsung Premium TV Modelle mit Quantum Dot Technologie aus 2016 und 2017.
Update: Samsung hat zur IFA 2017 im September den Q8F auf den Markt gebracht. Der Q8F ist in 55 und 65 Zoll verfügbar und laut Samsung eine Antwort auf die hohe Nachfrage nach flachen Fernsehern auf dem europäischen Markt. Samsung bestätigt damit unseren Eindruck, dass curved Modell nicht mehr im Trend liegen.
Die Nachfolger zu diesem 2017er Samsung TV-Lineup findest Du in unserem Artikel Samsung TV Lineup 2018 – Übersicht über Samsung Fernseher der N-Serie, NU-Serie und QLED-Serie der 2. Generation (QLED-NG).
Überblick über das Samsung TV Lineup 2017
Neuerungen mit dem TV Lineup 2017 von Samsung
Die Consumer Electronics Show läutet jedes Jahr im Januar in Las Vegas den Auftakt zur Präsentation von neuen Fernseher-Modellen ein. Samsung ist neben anderen Herstellern groß vertreten und zeigt dort die neuesten Trends. Die Fernseher kommen dann in der Regel ab März oder April auf den Markt und die Modellpalette wird über das Jahr immer erweitert. Für die Vorjahres-Modelle von Samsung kannst Du Dir den Artikel Alle Unterschiede zum Samsung TV Lineup 2016 – Übersicht über Fernseher der K-Serie, KU-Serie und KS-Serie durchlesen.
Samsung hat auf der CES2017 den Buchstaben „Q“ für sich entdeckt. Was es damit auf sich hat, erfährst Du im nächsten Kapitel.
Was sind Quantum Dots bei LCD-Fernsehern von Samsung?
Quantum Dots (deutsch: Quantenpunkte) sind nanoskopische Strukturen, die u.a. durch Bestrahlung einer Leuchtquelle monochromatisches Licht mit einem stark abgegrenzten Wellenlängenspektrum abgeben können. In der Praxis bedeutet das bei Samsung TVs, dass das blaue Licht der LED-Hintergrundbeleuchtung durch Quantum Dots zusätzlich in blaues, grünes und rotes Licht mit stark abgegrenzter Wellenlänge und damit sehr reinem Licht umgewandelt wird. Bei infotip.de gibt es einen sehr guten Grundlagen-Artikel zu Quantenpunkt-Displays.
Durch Farbaddition wird aus den Grundfarben rot, grün und blau in Kombination weißes Licht bzw. mischt sich zu weiteren Farben bei der Kombination von zwei Teilen. Sind die Grundfarben, aus denen die restlichen Farben zusammengemischt werden, sehr rein, erreicht man eine sehr gute Farbgüte bei der Wiedergabe über das Display. Quantum Dots verändern also die Hintergrundbeleuchtung in reines Licht der Grundfarben und ermöglichen so die Darstellung klarer Farben. Weiterer Vorteil ist, dass weniger Licht durch Filterfolien weggefiltert werden muss und so die Helligkeit des Displays gesteigert wird. Hierzu gibt es einen weitere guten Artikel zur Backlight-Technologie von Hintergrund-Displays bei infotip.de.
Samsung setzt die Quantum Dot Technologie bereits seit 2015 ein: das erste Display in der JS-Serie wurde Nano Crystal genannt (deutsch: Nano-Kristalle), was eine andere Bezeichnung für Quantum Dots ist. Mit der KS-Serie in 2016 wurde die Quantum Dots Technologie weiter verfeinert und findet jetzt eine weitere Neuerung in der Q-Serie in 2017.
Die Samsung Q-Serie wurde auf der CES 2017 präsentiert und hat als Quantum Dots Metall-Kerne mit einer ZnSeS- sowie einer neuartigen Metall-Hülle. ZnSeS steht hierbei für die chemischen Elemente Zink (Zn), Selen (Se) und Schwefel (S). Durch die Metall-Hülle sollen außerdem die Probleme von VA-LC-Displays (Vertical Alignment) mit der Blickwinkelabhängigkeit verbessert werden: schaut man seitlich auf ein VA-Display, erhalten die Farben eine Grauschleier und sehen ausgewaschen aus. Mit der Q-Serie ist der Blickwinkel mit voller Farbdarstellung laut Vorstellung auf der CES 2017 deutlich breiter. Leider gibt Samsung keine weiteren Details zur Metall-Hülle der Quantum Dots an. Wer sich etwas mehr in die Thematik der Quantum Dots mit Metall-Hülle (overcoted) einlesen möchte, kann dies mit dem sehr wissenschaftlichen Paper zu den Eigenschaften von „alloyed ZnSeS quantum dots“ auf Englisch tun. Eine etwas populär-wissenschaftlichere Erläuterung probiert es Samsung auf einer FAQ-Seite zu Quantum Dots.
Wie Samsung bei QLED-Serie die Blickwinkelunabhängigkeit verbessert, erläutert hdtvtest.co.uk mit seinem Blick auf die Subpixel der Q-Serie: jedes Pixel ist in zwei Farb-Anordnungen aufgeteilt, die unterschiedlich von einander gesteuert werden können. Samsung nennt diese Technik Dual Pixel Structure. Der Name findet sich auch bei Kameras, dort natürlich im bildaufnehmenden Sensor.
Zusätzlich wurde mit der Q-Serie gegenüber der KS-Serie aus 2016 die Spitzenhelligkeit noch einmal erhöht. Mit bis zu 2000 cd/m² erreicht der QLED-Fernseher jetzt die doppelte Spitzenhelligkeit gegenüber der Vorjahres-Serie. Samsung verschweigt jedoch, unter welcher Konstellation die Spitzenhelligkeit erreicht wird. In 2016 konnten diverse Testmagazine mit einem 10% Weißfenster die Spitzenhelligkeit für eine gewisse Zeit bestätigen. Erste neue Tests mit der QLED-Serie werden zeigen, unter welchen Bedingungen die Spitzenhelligkeit erreicht wird. Was aber genau bedeutet das erwähnte QLED?
Was genau bedeutet QLED bei Samsung Fernsehern?
Bei infotip.de findet sich in dem Artikel zu Quantum Dot Displays die Erläuterung, dass es zwei Möglichkeiten für den Einsatz von Quantum Dots in Displays gibt: die erste Möglichkeit ist die Nutzung als Filterschicht bei der LED-Hintergrundbeleuchtung. Die zweite Möglichkeit ist die Nutzung mit echten Quantum Dot LEDs (QLED, QDLED), die jeweils ein Subpixel auf den Display mit eigener Farbe darstellen. Diese QLEDs befindet sich (nach ursprünglicher Definition) jedoch noch in der Entwicklung.
Samsung setzt also bei der QLED-Serie mit der Bezeichnung QLED auch weiterhin eine Hintergrundbeleuchtung via Edge LED ein und keine selbst-leuchtenden QLEDs, die jeweils in den Grundfarben strahlen. Ob Samsung den Begriff bewusst gewählt hat, um Kunden eine besondere Neuerung zu präsentieren oder in die Irre zu führen, bleibt offen. Eventuell wurde der Begriff QLED aber auch gewählt, weil er sehr nah an dem Begriff OLED liegt und die neue Q-Serie die Konkurrenz zu OLED-TVs sein soll. Aber was genau ist der Unterschied zwischen Samsungs QLED-TVs und OLED?
Was ist der Unterschied zwischen Samsungs QLED und OLED-TVs?
OLED-Displays bestehen aus vielen selbst-leuchtenden Sub-Pixeln, die jeweils einzeln angesteuert werden können. OLED steht für organische Leuchtdiode. Jedes Pixel leuchtet also selber und das Panel benötigt keine Hintergrundbeleuchtung. Durch die Ansteuerbarkeit der einzelnen LEDs bei OLED-Displays können dunkle Bereiche des Bildes auch völlig abgestellt werden. Damit erreicht man mit OLED-Displays sehr gute Schwarzwerte: was nicht leuchtet bzw. abgeschaltet ist, ist auch tatsächlich schwarz.
Bei den QLED-Displays von Samsung ist auch weiterhin eine Hintergrundbeleuchtung aktiv, die jedoch – wie oben beschrieben – durch eine Quantum Dot Schicht aufgewertet wird. Die QLED-Serie verfügt also nicht über selbst-leuchtende LEDs, sondern über Edge-LED Hintergrundbeleuchtung mit einem klassischen VA-Liquid-Crystal-Display (VA-LCD). Bei Samsungs QLED kann man also nicht einzelne Pixel separat abschalten, was zu einem schlechteren Schwarzwert gegenüber OLED-Displays führt. Durch Local Dimming Funktionen und der Möglichkeit, die Hintergrundbeleuchtung gezielt abzuschalten, werden jedoch trotzdem satte schwarze (aber eben nicht tief-schwarze) Bilder erzeugt. Weiterer Vorteil der Samsung QLED TVs sind die gesteigerten Spitzenhelligkeiten mit bis zu 2000 cd/m². OLED-TVs erreichen diese Spitzenhelligkeit Bauart-bedingt nicht.
OLED ist im TV-Einsatz noch eine relativ neue Technologie, für dies es bei großen Displays noch keine Langzeit-Erfahrung gibt: bei OLED-TVs wird nachgesagt, dass sie über die Betriebszeit an Leuchtkraft verlieren können. Außerdem kann es zu Einbrenn-Effekten kommen, wenn ein Bild lange auf dem Bildschirm angezeigt wird. LG hat für die Kompensation des Einbrenneffekts einen Algorithmus verbaut, der den Fernseher im Standby von den eingebrannten Bildern befreien kann.
Samsungs QLED-TVs aus 2017 als auch OLED-Fernseher haben also jeweils ihre Vor- und Nachteile, die abhängig von den Sehgewohnheiten leichter oder schwerer gewichtet werden können.
Was bedeutet Q Color, Q Contrast und Q Viewing Angle und „Q Whatever“ bei Samsung TVs?
Samsung setzt in der Marketing-Kampagne 2017 vor TV-relevante Begriffe einfach das Q aus der Q-Serie. Daraus entstehen dann Begriffe wie „Q Color“, „Q Contrast“, „Q Viewing Angle“,„Q Style“, „Q Picture“ und „Q Smart“ (Quelle für die einzelnen Begriffe bei Samsung).
Q Color oder Q Picture steht für den erweiterten Farbraum, den die Q-Serie mitbringt. Bereits in 2015 wurde mit der JS-Serie das Nano Crystal Display (ebenfalls die Quantum Dot Technologie mit anderem Namen) eingeführt und hat die Farben auf dem Farbdreieck (CIE-Normvalenzsystem) deutlich erweitert. Seit der Einführung des UHD-Standards mit der ITU Rec.2020 ist gegenüber dem im deutlich älteren Rec.709 Farbraum eine viel größere mögliche Farbwiedergabe definiert. Mit der Q-Serie wird Samsung einen guten Teil der in Rec.2020 definierten Farbwiedergabe zu erreichen. Samsung selber sagt: „Get perfect color with more than a billion shades and 100% color volume with exclusive new Quantum Dots.”
Die nachfolgenden Bilder zeigen das CIE Normvalenzsystem für den Farbraum. Der alte Standard Rec.709 zeigt den kleinen Ausschnitt, der in diesem Standard definiert ist. Die Samsung QLED-Serie soll laut ersten Informationen von Samsung auf der CES 2017 bereits 100% oder mehr des DCI P3 Farbraums anzeigen können. Mit dem Rec.2020 Standard ist noch einmal ein deutlich größerer Farbraum definiert, der jedoch noch von keinem Consumer-Fernseher in der Farbwiedergabe erreicht wird.
Ein wichtiger neuer Begriff ist in 2017 color volume, welcher durch Samsung eingeführt wurde. Bei color volume betrachtet Samsung nicht die zwei-dimensionale Darstellung des Farbdreiecks, sondern nimmt als dritte Dimension die Helligkeit hinzu. In der Vergangenheit war es so, dass die Farben bei steigender Hellligkeit verblassen. Mit der neuen Q-Serie werden die Farben trotz der hohen Spitzenhelligkeit von bis zu 2000 cd/m² noch mit derselben Farbintensität dargestellt. Daher der Begriff „Volumen“, der das zweidimensionale Farbdreieck über die Helligkeit in die dritte Dimension hebt.
Q Viewing Angle steht bei den QLED-TVs für den gegenüber den Vorjahren deutlich erweiterten Betrachtungswinkel. Selbst bei seitlichen Sitzen vor dem Fernseher sollen die dargestellten Farben noch genau so intensiv wahrgenommen werden, wie bei frontalem Sitzen. Samsung hätte damit eines der größeren Probleme von VA-LCDs mit der neuen QLED-Technik aus dem Weg geräumt.
Q Black und Q Contrast weisen auf die verbesserten Schwarzwerte durch die neue QLED-Display-Technologie hin. Samsung nennt die verbesserte Schwarzwert-Technologie Real Black. Mit Q Contrast wird die Kombination aus minimaler Leuchtdichte bei schwarzem Bildschirm und der Spitzenhelligkeit definiert. Durch die niedrigen Werte bei dunklem Bild und die hohen Werte bei der Spitzenhelligkeit ist der Kontrast der QLED-Displays sehr hoch, was wiederum sehr positiv für den HDR-Effekt ist.
Q Style steht für eine Neuerung von Samsung in 2017, bei der das Verbindungskabel zwischen Fernseher und One Connect Box (der Anschlussbox für alle relevanten Schnittstellen) sehr dünn ist und daher unscheinbar zum Fernseher geführt werden kann: Samsung nennt die Technik Invisible Connection. Dabei wird ein Lichtleiterkabel (Standardmäßig 5 m lang, aber auch optional auf 15 m erweiterbar) von der One Connect Box zum Fernseher geführt. Der Fernseher braucht dann nur noch Strom und alle weiteren Gerätschaften können wo anders gebunkert werden (nämlich in der Nähe der One Connect Box. Gizmodo beschreibt dies auch in seinem Artikel „These are the only cables coming out of Samsungs new tvs“. Außerdem ist die Rückseite des Fernsehers wie bei den hochwertigen Modellen der KS-Serie wieder vollständig in einer Farbe gehalten. Einer Aufstellung im Raum steht durch die „gecleante“ Rückseite nichts im Wege. Weiterer stylischer Aspekt ist die Kabelführung im Standfuß. Das Kabel hängt also nicht aus dem Gerät raus, sondern wird über die Standfüße unscheinbar nach unten geführt. Zudem hat Samsung die Wall Mount Technik so verbessert, dass Fernseher der QLED-Serie mittels einer „No Gap Wall Mount“ völlig ohne Lücke bzw. Abstand zur Wand aufgehängt werden können.
Q Smart steht für die verbesserte Version des Smart Hubs mit Tizen. Welche Features hier neu sind oder ob einfach nur ein neuer Name gewählt wurde, werden erste Tests nach dem Erscheinen der Modelle zeigen. Unter Q Smart fasst Samsung auch die neue Smart Remote, neuerdings OneRemote genannt. Wie der Name andeutet, soll mit der OneRemote nicht nur der QLED-Fernseher, sondern auch weitere Geräte ohne umständliche Programmierung geschaltet werden können. Das Design der OneRemote hat sich gegenüber der Smart Remote in 2016 ebenfalls etwas geändert.
Samsung selber hat eine kleine Artikelseite zum Unterschied OLED vs. SUHD eingerichtet und beschreibt dort: „Farben brauchen Licht, TV braucht Farbe“. Samsung zielt also darauf ab, dass man bei Tageslicht beim Fernseher besser zum SUHD-Gerät greift, weil OLED seine Stärke, nämlich die guten Schwarzwerte in Kinoähnlichen Umgebungen (also in dunklen Räumen) ausspielt. Im normalen Wohnzimmer ist daher die Samsung-Alternative mit SUHD bzw. in 2017 mit QLED besser.
Was bedeutet Dynamic HDR bei den QLED TVs von Samsung und was ist HDR10+?
High Dynamic Range (HDR oder auch Hochkontrast-Bilder) war das Trend-Thema in 2016. Jeder bessere Fernseher konnte HDR-Signale verarbeiten und damit die Informationen zum Kontrast auswerten und auf dem Bildschirm optimieren. Die KS-Serie von Samsung hat die HDR-Bilder mit der hohen Spitzenhelligkeit besonders gut darstellen können.
Um HDR-Bilder an den TV übertragen zu können, muss der Fernseher eine neue HDMI-Version (HDMI 2.0a) unterstützen und die HDR-Metadaten, die zum Bild übertragen werden, auswerten. Leider gibt es – wie so oft in der Fernseh- und Content-Industrie nicht DEN HDR-Standard. Die großen Player versuchen, ihr eigenes Format auf den Markt zu bringen.
Aktuell konkurrieren HDR10 (ein offenes bzw. frei verwendbares Format) und Dolby Vision, welches durch TV-Hersteller lizensiert werden muss. HDR10 hat statische HDR-Informationen, wohingegen bei Dolby Vision jede Szene (wenn gewollt auch jeder Frame) mit eigenen HDR-Infos hinterlegt werden kann. So kann beim Mastering für jede Szene die besten Kontrast-Infos hinterlegt werden. Dolby Vision wird mittlerweile von LG, Sony und Philips unterstützt, wie die Hersteller auf der CES2017 bekannt gegeben haben.
Laut avforums.com setzt Samsung zum Gegenschlag an und kommt mit den Fernsehern in 2017 mit Dynamic HDR. Dynamic HDR (auch dynamic metadata oder HDR10+) wird durch Samsung unterstützt und erweitert den HDR10 Standard um die dynamische Komponente. Manko ist, dass Samsung noch weitere Unterstützer für das Format braucht und HDMI 2.1 benötigt wird, welche jedoch laut ersten Infos mittels Firmware von HDMI 2.0a hochgepatcht werden können.
Welche Hintergrundbeleuchtung setzt Samsung bei den QLED Fernseher ein?
Laut der nüchternen Einschätzung von flatpanelshd.com zur neuen Q-Serie macht Samsung einen Rückschritt was das Thema Hintergrundbeleuchtung angeht: nach den ersten Informationen sind alle TV-Modelle mit QLED-Technik Edge-LED-beleuchtet. Das bedeutet, dass die Hintergrundbeleuchtung an den Kanten des Displays verläuft und mittels einer speziellen Schicht auf das gesamte Display übertragen wird. Dies gilt nach den Informationen auch für die Q9-Serie, also das Flaggschiff von Samsung in 2017. In den vergangenen Jahren waren die hochwertigen JS95xx/KS95xx mit der Full Direct LED Hintergrundbeleuchtung ausgestattet. Full Direct LED (auch FALD genannt) hat den Vorteil, dass die LEDs über den gesamten Bildschirm verteilt sitzen und so die Ausleuchtung des Displays sehr viel besser klappt. Außerdem können gezielt bestimmte Bildbereiche abgedunkelt werden. Das ist mit der Edge LED Technik natürlich nicht so genau möglich. Die ersten Tests werden zeigen, ob sich für die Flaggschiff-Serie Q9 vs. KS95xx die Edge-LED-Technik bemerkbar macht (mehr Details zu FALD).
Weitere Infos zur QLED-Serie
Bei stadt-bremerhaven.de sind zwei Artikel online, die Einblicke von einem Samsung Vertreter für die neue Q-Serie geben: Gespräch mit Samsungs European Head of Visual Display und Samsungs Ingenieure plaudern beim Technical Briefing.
Modellbezeichnung der Samsung TVs 2017 entschlüsselt
Samsung bricht mit seinem Trend der letzten zwei Jahre einer einheitlichen Modellbezeichnung für die verschiedenen Klassen von Fernsehern. In 2015 was die J-Serie die Einsteigerserie mit Full HD Auflösung, die JU-Serie die Mittelklasse mit UHD-Auflösung und die JS-Serie die Oberklasse mit UHD-Auflösung und Nano Crystal Displays. Selbiges hat sich in 2016 mit der K-, KU- und KS-Serie wiederholt.
Nach aktuellem Stand gibt es die QLED-Serie / Q-Serie, welche die Oberklasse in 2017 ist, da sie mit dem verbessertem Quantum Dot Display ausgestattet ist. Die Mittelklasse wird als MU-Serie bezeichnet, die sich jedoch in zwei weitere Klassen unterteilt. Die Modelle MU7xxx, MU8xxx und MU9xxx entsprechen von den technischen Details der KS-Serie aus 2016, also mit alter Quantum Dot Technik. Die Modelle MU6xxx hingegen entsprechen der Serie KU aus 2016 ohne Quantum Dot Technologie, aber weiterhin mit UHD-Auflösung. Erste technische Daten finden sich auf abfotografierten zusammengefassten Datenblättern. Da die FullHD-Fernseher voraussichtlich nicht aus dem Programm genommen wurden, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eine M-Serie geben. Hierzu gibt es jedoch noch keine Informationen.
Mit dem TV Lineup 2017 macht Samsung es also leider wieder etwas komplizierter. Zusammengefasst:
Q-Serie/QLED-Serie: neue Quantum Dot Technologie mit höherer Spitzenhelligkeit und weiterem Betrachtungswinkel
MU-Serie: ab MU7 mit alter Quantum Dot Technologie vergleichbar zur KS-Serie aus 2016; MU6 vergleichbar mit KU-Serie aus 2016
M-Serie (unbestätigt): vergleichbar zur K-Serie
QLED-TV: Q7, Q8, Q9 als QLED-Fernseher
Die Q-Serie ist die Premium-Klasse des TV-Lineups in 2017. Die ersten Details, die noch durch Marketing-Begriffe geprägt sind, können durch die oben genannten Definitionen erläutert werden.
Q7 | Q8 | Q9 |
Curved: Q7C in 49“, 55“ und 65“
Flat: Q7F in 49“, 55“, 65“ und 75“ |
Curved: Q8C in 55“, 65“ und 75“
Flat: Q8F in 55“ und 65“ |
Flat: Q9F in 65“ und 88“ |
HDR 1500
Q Contrast Supreme Motion Invisible Connection No Gap Wall-Mount Boundless 360 Design Clean Cable Solution PQI 3200 für curved /3100 für flat Premium One Remote |
HDR1500
Q Contrast Supreme Motion Invisible Connection No Gap Wall-Mount Boundless 360 Design Clean Cable Solution PQI 3200 Premium One Remote |
HDR1500/2000
Q Contrast Ultimate Supreme Motion Invisible Connection No Gap Wall-Mount Boundless 360 Design Clean Cable Solution PQI 3300 / 3400 Premium One Remote |
Curved und Flat | Curved und Flat | Flat |
Das Flaggschiff Q9 ist interessanterweise mit flachem Panel (flat) ausgestattet. Die Geräte der Vorjahre waren immer als curved ausgeprägt. Eventuell deutet das einen Trend an, bei dem die curved Geräte wieder den Rückmarsch antreten.
Die Q8-Serie ist nur als curved Modell vorhanden, wohingegen die Q7-Serie mit gebogenem als auch mit flachen Display erhältlich ist.
MU-Serie: MU7, MU8, MU9 als Premium UHD TVs
Die Fernseher der MU-Serie mit der Modellbezeichnung MU7xxx, MU8xxx und MU9xxx entsprechen den Fernsehern der KU-Serie (nicht KS-Serie) aus 2016. Die Modelle MU7xxx, MU8xxx und MU9xxx bringen Dynamic Crystal Color als Verbesserung zur KU-Serie mit. Weitere technische Details finden sich in der unten dargestellten Tabelle.
MU7009 | MU8009 | MU9009 |
in 49“, 55“, 65“, 75“ und 82“ | in 49“, 55“, 65“, und 75“ | in 49“, 55“ und 65“ |
HDR 1000
Dynamic Crystal Color 10 Bit Panel UHD Dimming Precision Black Clean Cable Solution PQI 2300 One Remote Certified UHD |
HDR 1000
Dynamic Crystal Color 10 Bit Panel Supreme UHD Dimming Ultra Black Clean Cable Solution PQI 2600 One Remote Certified UHD |
HDR 1000
Dynamic Crystal Color 10 Bit Panel Supreme UHD Dimming Ultra Black Clean Cable Solution PQI 2700 One Remote Certified UHD |
Flat | Flat | Curved |
Gegenüber der QLED Serie hat die MU7, MU8 und MU9 Serie ein Quantum Dot Dynamic Crystal Color Display mit verbesserter Active Crystal Color Technologie aus dem Vorjahr und nicht die neue Quantum Dot Technik. Alle anderen Features aus dem Vorjahr bleiben jedoch erhalten: das 10 Bit Panel, die Smart Remote, die jetzt One Remote heißt, die Fähigkeit für HDR10-Verarbeitung sowie die Spitzenhelligkeit von mindestens 1000 cd/m² (zumindest laut HDR 1000 Angabe). Interessanter neuer Begriff ist hier das Certified UHD: dieser wurde durch Samsung in 2017 neu eingeführt und könnte so interpretiert werden, dass Samsung seine Fernsehern nicht mehr mit dem Ultra HD Premium Zertifikat ausstatten möchte. Mit Certified UHD führen sie womöglich ihr eigenes Zertifikat ein.
Weiteres interessantes Indiz für die Hintergrundbeleuchtung bei den Modellen MU8 und MU9: der MU8 hat einen PQI von 2600. PQI steht für Picture Quality Index und ist eine Samsung-eigene Metrik, um die Bildqualität auszudrücken. In den Vorjahren war der PQI bei curved Fernsehern immer mit 100 Punkten mehr bewertet. Da zwischen dem flachen MU8-Modell und dem gebogenen MU9-Modell genau 100 Punkte Abstand liegen, deutet alles darauf hin, dass beim MU8 und MU9 dieselbe Hintergrundbeleuchtungs-Technik eingesetzt wird. Ob es die Edge-LED-Beleuchtung (wie bei der QLED-Serie) ist oder ob die Modelle MU8 und MU9 mit einer FALD-Hintergrundbeleuchtung ausgestattet sind, werden erste Tests zeigen müssen. Weitere Details zu den Premium UHD Modellen der MU-Serie findest Du in unserem Artikel Samsung TV Serie MU: Unterschiede und Vergleich der UHD und Premium UHD Fernseher 2017 der MU-Serie.
MU-Serie: MU6 als UHD TVs
Die MU6-Serie entspricht von den technischen Details der KU-Serie aus dem Jahr 2017 und wird von Samsung selber als die UHD TV Serie bezeichnet.
MU6100 (flat)
MU6200 (curved) |
MU6400 (flat)
MU6500 (curved) |
MU6100 in 40“, 43“, 49“ 50“,55“, 65“ und 75“
MU6200 in 49“, 55“ und 65“ |
MU6400 in 40“, 43“, 49“, 55“ und 65“
MU6500 in 49“, 55“ und 65“ |
HDR
PurColor UHD Dimming PQI 1300 für flat, PQI 1400 für curved One Remote Certified UHD |
HDR
Active Crystal Color UHD Dimming PQI 1500 für flat, PQI 1600 für curved One Remote Certified UHD |
Flat und curved | Flat und curved |
Bei den Modellen MU6100 und MU6200 fällt die Standard-Display Technologie mit PurColor auf: hier wurde auch mit der 2016er KU-Serie (KU61xx und KU60xx) die selbe Technik eingesetzt. Bei der MU6400 und MU6500 Serie findet sich hingegen die Active Crystal Color Technik, die die Farben verbessern soll und damit auch den höheren PQI begründet. Mehr Details zur MU-Serie findest Du in unserem Artikel Samsung TV Serie MU: Unterschiede und Vergleich der UHD und Premium UHD Fernseher 2017 der MU-Serie.
M-Serie: Full HD-Fernseher
Die Serie M von Samsung ist die Serie mit Full HD Auflösung. Samsung folgt dem Trend und läßt die Full HD Fernseher langsam aussterben. Dafür finden sich immer mehr Modelle mit UHD-Auflösung. Wer einen gut ausgestatteten Full HD Fernseher sucht, der wird hier fündig: Samsung TV Serie M: Unterschiede und Vergleich der Full HD Fernseher 2017 der Samsung M-Serie.
Fazit
Mit der QLED-Serie oder auch Q-Serie genannt hat Samsung mit der verbesserten Quantum Dot Filterschicht einen Sprung bei der Spitzenhelligkeit, den Farben und dem Blickwinkel erreicht. Anders als der Name QLED suggeriert, ist die Q-Serie auch weiterhin mit einer LED-Hintergrundbeleuchtung ausgestattet und nicht mit selbst-leuchtenden Pixeln wie bei OLED.
Mit der MU-Serie werden Fernseher mit denselben Eigenschaften wie im Jahr zuvor bei der KU- und KS-Serie zusammengefasst. Die MU-Serie stellt damit ein sehr breites Modellspektrum dar, bei dem sich der Käufer durch den Bezeichnungsdschungel durchwühlen muss. Ob es eine M-Serie mit FullHD-Auflösung geben wird, ist aktuell noch nicht bekannt; die Wahrscheinlichkeit für eine solche Serie ist aber sehr hoch, da Samsung in 2017 nicht die FullHD-Auflösung aussterben lassen wird.
Im März 2017 finden weitere Roadshow-Termine von Samsung statt, bei denen sicherlich noch mehr Details zur QLED-, MU- und voraussichtlich auch zur M-Serie präsentiert werden. Mehr Infos zur Vorjahres-Serie findest Du in dem Artikel Alle Unterschiede zum Samsung TV Lineup 2016 – Übersicht über Fernseher der K-Serie, KU-Serie und KS-Serie. Wer mehr zu den 2017er TV-Alternativen von LG erfahren möchte, kann sich den Artikel LG OLED Serie 2017 – Vergleich und Unterschiede der 7er OLED Serie aus 2017 mit allen Details zur OLED-Serie von LG durchlesen. Die UHD-Alternative von Sony mit dem TV-Lineup 2017 findest sich in dem Artikel Sony Fernseher Serie XE mit UHD Auflösung – Unterschiede und Vergleich der Sony XE-Serie TVs aus 2017.