Sony hat mit dem OLED Modell A8 und den jeweiligen Schwesternmodellen A85, A87 und A89 im Jahr 2020 einen guten OLED-TV auf den Markt gebracht. Die jeweiligen Modelle unterscheiden sich nur im Design und den Ausstattungsvarianten. Alle Modelle basieren aber auf dem gleichen OLED-Panel von LG Display. Das etwas bessere Modell war 2020 der Sony OLED A9, der allerdings nur in der Bildschirmdiagonale von 48 Zoll verfügbar war. Bei der A8 Serie könnte man von der „Budget“-OLED-Reihe von Sony sprechen, wenn man „Budget“ in Kombination mit OLED überhaupt in den Mund nehmen darf.
2021 hat Sony den OLED A90J vorgestellt, das Premium-Modelle aus dem OLED TV-Lineup. Dieses bringt einige Verbesserungen mit, insbesondere ein verbessertes OLED Panel von LG Display (bei 55 und 65 Zoll). Wie verbessert sich das Bild vom Sony OLED A8 hin zum Sony A90J. Lohnt sich der höhere Preis für dieses Upgrade?
Lies Dir den Vergleich des Sony OLED A8 (2020) mit dem Sony OLED A90J (2021) im Detail in unserem Artikel durch und entscheide selber, für welches Modelle Du Dich entscheiden würdest.
Einen Testbericht zum Sony A90J mit OLED-Panel findest Du ebenfalls bei uns.
Zusammenfassung der Unterschiede zwischen dem Sony A8 und Sony A90J
Hier findest Du für den schnellen Überblick eine Zusammenfassung aller wesentlichen Unterschiede zwischen den Modellen Sony A8 und Sony A90J.
Sony OELD A8 | Sony OLED A90J | ||
Design | |||
Bild | UHD Auflösung
OLED-Panel 10 Bit Panel X1 Ultimate Bildprozessor mit Dual Database Processing, Object-based Super Resolution Black Frame Insertion (BFI) mit max. 120 Hz |
UHD Auflösung
Verbessertes OLED-Panel (mit höherer Spitzenhelligkeit) 10 Bit Panel Cognitive Processor XR (Bildprozessor) mit Dual Database Processing Black Frame Insertion (BFI) mit max. 120 Hz |
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Ton | 2.0 Kanal Audiosystem
20 Watt Ausgangsleistung Acoustic Surface Audio (2 x 10 Watt Subwoofer, 2 x 5 Watt Aktuatoren) Dolby Atmos Dolby Digital, DTS eARC (enhanced ARC) |
2.0 Kanal Audiosystem
60 Watt Ausgangsleistung Acoustic Surface Audio+ (2 x 20 Watt Subwoofer, 2 x 10 Watt Aktuatoren) Dolby Atmos Dolby Digital, DTS eARC (enhanced ARC) |
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HDR | HDR10
(kein HDR10+) HLG Dolby Vision |
HDR10
(kein HDR10+) HLG Dolby Vision |
|
Ausstattung | Android TV 9.0
2 x DVB-T2/C/S2 HDMI 2.0b PVR Timeshift Erweiterte Fernbedienung |
Google TV
2 x DVB-T2/C/S2 HDMI 2.1 (HDMI 3+4) mit 4K@120p PVR Timeshift Premium-Fernbedienung mit beleuchteten Tasten 2-Wege-Standfuß mit Soundbar-Position (bei 55 und 65 Zoll), 3 Wege-Standfuß (bei 83 Zoll) |
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Input Lag | 19 ms Full HD- und 19 ms UHD-Auflösung
kein VRR, kein Freesync, kein G-SYNC kein Automatic Low Latency Mode (ALLM) |
18 ms Full HD- und 17 ms UHD-Auflösung
12 ms bei 4K mit 120 Hz VRR (nach Firmwareupdate), Freesync und G-SYNC unbekannt Automatic Low Latency Mode (ALLM, nach Firmwareupdate) |
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Einschränkungen | Kein VRR, kein ALLM, kein HDMI 2.1 | – | |
Aktuelle Preise | KD-55A8 KD-65A8 |
XR-55A90J XR-65A90J XR-83A90J |
Einordnung und Modellbezeichnungen
Der Sony A8 aus 2020 war im vergangenen Jahr das Einstiegsmodell von Sony in die OLED-Welt. Über ihm waren damals noch die Schwestermodelle A85, A87 und A89 angesiedelt. Den noch höher eingestuften A9 gab es ebenfalls, auch wenn er aufgrund seiner limitierten Diagonale und Auswahl keine wirkliche Konkurrenz war. Der Sony A8 gehört zur OLED A-Serie aus 2020.
Der Sony A90J ist hingegen das Top-Modell aus dem OLED-Portfolio von Sony 2021 (AJ-Serie). Darunter liegt der A80J zusammen mit seinen Schwestermodellen A83J und A84J, die sich in der Farbgebung des Designs sowie im leicht in der Ausstattungsvariante (z.B. der Fernbedienung) unterscheiden.
UVP im Vergleich
Die beiden OLED Modelle von Sony preislich zu vergleichen ist nicht richtig fair, denn das Modell A8 ist das „günstigste“ OLED-Modell von Sony aus 2020 und der A90J das Premium-Modell aus 2021. Dennoch gibt die Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers immer eine gute Indikation, wie Sony selber die Qualität und die Wertigkeit einstuft.
Bei gleicher Bildschirmdiagonale ist der Sony OLED A90J um 500€ (bei 55 Zoll) und 400€ (bei 65 Zoll) teurer. Als neue Bildschirmdiagonale wird es auch den A90J in gewaltigen 83 Zoll geben, was es beim A8 nicht gab. Hier hat Sony den Preis aber noch nicht kommuniziert. Er dürfte aber im Vergleich zu den kleineren Diagonalen erwartungsgemäß überdimensional steigen.
Diagonale | Modell | Preis (UVP) | Kosten pro Zoll | Modell | Preis (UVP) | Kosten pro Zoll |
55 | KD-55A8 | 2.099 € | 38 € | XR-55A90J | 2.599 € | 47 € |
65 | KD-65A8 | 3.099 € | 48 € | XR-65A90J | 3.499 € | 54 € |
83 | – | XR-83A90J | offen |
Wie verhält sich jetzt die Bildqualität vom A8 gegenüber dem A90J. Ist der neue Sony OLED mit OLED Evo Panel wirklich den Aufpreis wert?
Bild im Vergleich: A90J mit verbessertem OLED-Panel
Laut Herstellerangaben soll das von LG gelieferte Panel für das 2021er Modell A90J besser sein als das 2020er Panel aus dem A8. Ein Blick auf die Messwerte zeigt dies aber nur bedingt. Denn da gibt es wenig Unterschiede.
Kleinere Unterschiede lassen sich bei der Spitzenhelligkeit ausmachen. Allzu groß sind sie aber nicht. Der neue A90J bietet mit 480 cd/m² zu 430 cd/m² bei SDR sowie 840 cd/m² zu 690 cd/m² bei HDR das etwas hellere Bild bei Testcontent mit 10 Prozent Weißanteil. Bei Realcontent schrumpft der Vorsprung aber. Hier erreicht der 2021er OLED A90J zwar bei HDR mit 710 cd/m² zu 660 cd/m² den etwas besseren Helligkeitswert. Bei SDR bleibt er mit 280 cd/m² zu 310 cd/m² aber sogar hinter dem 2020er A8 zurück. Das bedeutet, dass er gerade beim „normalen“ TV-Programm ohne HDR das dunklere Bild aufweist.
Bei SDR-Content gibt es also eine Erhöhung der Spitzenhelligkeit um 10%, bei HDR-Content sind es immerhin schon etwa 20%. Das sind genau die Werte, die LG Display für seine OLED-Evo Panel Anfang 2020 kommuniziert hat. Du darfst also auch vom weiterentwickelten A90J keine blendende Sonne erwarten, wenn Du die passende HDR-Szene anschaust. Aber Du bekommst dafür das widerstandsfähigere OLED-Panel, welches dank der Verbesserungen mit weniger Strom bessere Helligkeiten erreicht. Das wirkt sich auch positiv auf die Lebensdauer der einzelnen OLEDs aus, womit der Sony A90J aus dieser Sicht die bessere Wahl ist (aber natürlich auch teurer). Wichtig: die 83 Zoll des Sony A90J hat unserer Recherche nach kein OLED Evo Panel, da LG Display das OLED Evo aktuell nur bei 55, 65 und 77 Zoll anbietet.
Beide 4K-TVs aktualisieren mit 120 Hz und sind zudem mit Black Frame Insertion (BFI) mit bis zu 120 Hz ausgestattet, um Bewegungen noch flüssiger darzustellen. Ebenfalls keinerlei Unterschiede gibt es logischerweise beim Kontrastverhältnis. Wie bei jedem anderen OLED TV liegt es hier aufgrund der einzeln ansteuerbaren Bildpunkte sowohl beim A90J als auch dem A8 bei unendlich:1.
Auch bei der Farbwiedergabe gibt es basierend auf den Messwerten keine signifikanten Vorteile. Hier hätten wir durch das OLED Evo Panel und die verbesserten Schichten bei der Farbwiedergabe eine höhere Farbraumabdeckung erwartet. Dem ist leider nicht so.
Den kleineren Farbraum DCI P3 deckt der A90J mit hohen 98% ab, liegt hier aber nur sehr knapp über den 97% des A8. Beim größeren Rec.2020-Farbraum hat er hingegen mit 71% zu 73% das Nachsehen. Noch deutlicher liegt der A90J beim Farbvolumen nach DCI-P3 zurück, kommt hier mit 79% nicht an den A8 mit 88% heran. Beim Rec.2020-Farbolumen hat er hingegen mit 67% zu 66% minimal die Nase vorne. Ein wirklicher Unterschied oder Gewinn lässt sich hier also nicht ausmachen.
Gleiches gilt auch für das Gesamtergebnis. Mit dem etwas helleren Bild kann der A90J aus 2021 zwar eines der Mankos von OLED TVs minimal verbessern. Einen wirklichen Vorsprung zum A8 aus 2020 kann er sich bei den Messwerten aber wahrlich nicht herausarbeiten. Allerdings hat er den neuen Bildprozessor Cognitive Processor XR mit Dual Database verbaut, während im A8 noch der ältere X1 Ultimate Bildprozessor mit Dual Database Processing und Object-based Super Resolution werkelt. Dieser neue Prozessor soll beispielsweise durch Funktionen wie der Erkennung des Hauptblickpunkts in einer Szene diesen Bereich noch besser hervorheben können. Ob Du wirklich sichtbare Unterschiede dadurch sehen wirst, bezweifeln wir allerdings. Insbesondere, weil Sony einfach schon mit dem alten Modell und dem X1 Ultimate Prozessor eine sehr gute Bewegtbilddarstellung hatte.
Ton: das Panel als Lautsprecher
Prinzipiell setzen sowohl der A8 als auch der A90J auf die neue Technologie von Sony, bei der Aktuatoren die Gerätefront bzw. das Panel zum Schwingen bringen. So kommt die Tonwiedergabe sprichwörtlich aus dem Bild.
Beim neuen A90J verbaut Sony hierbei die neue und verbesserte Version Acoustic Surface Audio+. Sie zeichnet sich unter anderem durch mit zweimal 10 Watt doppelt so leistungsfähigen Aktuatoren aus. Gepaart mit den zwei nun mit 20 Watt ebenfalls doppelt so starken Subwoofern ergibt sich am Ende eine deutlich höhere Ausgangsleistung von 60 Watt. Somit hat der neue A90J deutlich mehr „Wumms“ hinsichtlich der Maximallautstärke. Allerdings fehlt es ihm mit 95 Hz zu 63 Hz deutlich an Tiefgang und damit Basswiedergabe, was durchaus unverständlich ist. Hier hätten wir eigentlich erwartet, dass Sony bei einem preislich höher einsortiertem Modell wie dem A90J zumindest das Niveau des günstigeren A8 hält. Möglicherweise liegt dies aber an der geringeren Gehäusetiefe. Denn dies ist eines der elementaren Dinge bei der Tieftonwiedergabe.
Die restliche Soundausstattung ist gleich geblieben. Beide Vergleichsmodelle geben virtuellen und an die Umgebung angepassten Surround-Sound aus. Dazu beherrschen sie Dolby Atmos, Dolby Digital und DTS. Gerade letztgenanntes Tonformat ist heute durchaus seltener geworden, da sich Hersteller wie Samsung und LG die Lizenzgebühren hierfür sparen (vermutlich). Ebenfalls bei beiden gegeben ist der erweiterte Rückkanal via HDMI-Kabel, auch als eARC (enhanced Audio Return Channel) bekannt.
HDR-Unterstützung
Hier können wir uns kurz fassen. Sowohl der A8 als auch der A90J unterstützen HDR10, HLG sowie Dolby Vision, aber kein HDR10+. Das ist auch nicht verwunderlich, da Sony traditionell zum Dolby-Vision-Lager gehört. Kurzum: Unterschiede gibt es hier nicht.
Wenn Du einen Fernseher suchst, der alle Bildformate unterstützt, dann solltest Du zu Panasonic als TV-Hersteller schauen. Die Modell der Panasonic HZW-Serie (2020) oder JZW-Serie (2021) haben alle die volle Unterstützung für alle relevanten HDR-Formate sind damit Allrounder. Außerdem bringen Sie durch den HCX-Bildprozessor eine ähnlich gute Bildwiedergabe wie die Sony Premium-TVs mit.
Ausstattung: A90J mit HDMI 2.1 (endlich!)
Eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen dem A90J und dem A8 ist HDMI 2.1. Was dem OLED aus 2020 noch komplett fehlte, verbaut Sony 2021 zumindest bei zwei der vier HDMI-Anschlüsse. Somit unterstützen zumindest die Ports 3 und 4 den neuen und schnelleren HDMI-Standard mit seinen verschiedenen Features wie 4K@120Hz. Noch besser hätte es uns aber natürlich gefallen, wenn viermal HDMI 2.1 verbaut wäre.
Damit wird Sony mit seinen OLEDs nun auch für Gamer interessant. Wenn Du eine Next Gen Spielekonsole zu Hause stehen hast, z.B. eine Playstation 5 oder Xbox Series X, dann wirst Du bei Spielen, die High Frame Rate Content unterstützen, mit dem Sony A90J auskosten können. Der Sony A8 war hier bei maximal 60 Frames pro Sekunde bei 4K Auflösung „begrenzt“ (18 GBit/s via HDMI 2.0).
Ansonsten hat sich bei den Anschlüssen kaum etwas geändert. Der beim A8 noch integrierte Kopfhöreranschluss musste 2021 beim A90J weichen, dürfte dank überwiegend kabelloser Kopfhörer aber ohnehin für viele Kaufinteressenten nicht so entscheidend sein und wird auch bei der Konkurrenz kaum noch geboten. Ansonsten ist die Anschluss-Armada identisch. Neben den bereits thematisierten viermal HDMI gibt es noch dreimal USB, einen optisch digitalen Audioausgang, einmal Composite sowie Ethernet als kabelgebundene Alternative zum kabellosen WLAN.
Auch sonst unterscheidet sich die Ausstattung nur marginal. Beide kommen mit einem Betriebssystem von Google, wobei beim 2020er Modell noch Android TV 9 im Einsatz war und 2021 Google TV installiert wird. Die Oberfläche wurde erneuert und Google TV jetzt Streaming Inhalte in den Vordergrund, da alle relevanten Anbieter mit jeweils eigenen Vorschauen zu Filmen und Serien im Dashboard zu sehen sind. Mehr Unterschiede zu Google TV und Android TV findest Du bei euronics.de.
Einen Dual-Tuner für DVB-T2/C/S2 haben sie beide verbaut, beherrschen dazu gängige TV-Funktionen wie PVR, Timeshift und USB-Recording. Apps für verschiedene Dienste und Features wie Streaming-Anbieter und Co lassen sich auf beiden Geräten installieren. Dazu sind beide mit den Netflix Calibrated Mode für die führende Streaming-Plattform optimiert. Das Webbrowsing über einen vorinstallierten Browser ist selbstredend ebenfalls gegeben. Zu den weiteren Funktionen zählt unter anderem die Sprachsteuerung über den Google Assistant und Amazon Alexa. Auch sind sie beide mit Apples HomeKit sowie AirPlay vernetzbar und haben dazu Chromecast built-in integriert.
Eine Neuerung gibt es dann aber zumindest bei der mitgelieferten Fernbedienung. Diese ist beim 2021er A90J hintergrundbeleuchtet. Dies verbessert die Erkennbarkeit bei Dunkelheit. Die Beleuchtung für die Tasten schaltet sich automatisch über einen Bewegungssensor ein. Sony geht damit den Weg wie einige der großen Hersteller und verbessert die Fernbedienung. Sony hat sich aber nicht getraut, vollständig andere Wege auszuprobieren, wie es Samsung mit der Smart Remote und LG mit der Magic Remote gemacht hat. Aber dennoch eine kleine Verbesserung.
Außerdem ist für alle Modelle mit XR Bildprozessor der Premium-Klasse der BRAVIA CORE UHD-Streaming-Dienst verfügbar. Hierüber erhältst Du Zugriff auf Content mit 4K Auflösung mit hoher Bitrate und damit sehr hoher Qualität. Die Streams laufen mit bis zu 80 MBit/s über die Leitung und hängen damit die „normalen“ Streaming-Anbieter deutlich ab. Letztendlich ist Sony damit zu den Streaming-Anbietern gewechselt, die für eine bestimmte Premium-Sparte ihrer TVs einen extra Dienst anbieten. Einen kleinen Teaser siehst Du hier:
Gaming und Input Lag: Input Lag fast gleich, aber A90J mit 4K@120 Hz
Vergleichen wir die für das Gaming relevanten Input Lags, gibt es auf den ersten Blick erst mal keine signifikanten Unterschiede. Der A8 erzielt sowohl bei 1080p als auch 4K mit 60 Hz einen Wert von 19 ms. Der A90J liegt hier mit 18 ms respektive 17 ms nur minimal besser. Allerdings unterstützt das neue Modell dank HDMI 2.1 auch 4K bei 120 Hz, wo der Verzögerungswert mit 12 ms deutlich geringer ausfallen. Voraussetzung ist eine Next-Gen-Konsole (Sony PlayStation 5 oder Microsoft Xbox X|S), die entsprechenden Content in 4K-Auflösung und mit 120 Hz via HDMI 2.1 liefert.
Sony scheint mit dem neue AI-Bildprozessor hier immer noch mehr Nachberechnungen im Gaming Modus durchzuführen als es andere Hersteller machen. Samsung oder LG haben beispielsweise mit 4K@120 Hz Input Lags von 5-6 ms, also etwa die Hälfte. Aber: Sony liefert ein überzeugendes Bild, insbesondere bei schnellen Bewegungen. Da gehen wir ihnen auch etwas mehr Rechenzeit zu und freuen uns, dass Sony jetzt mit dem A90J 4K@120 Hz unterstützt.
Bei den sonstigen Gaming-Features gibt es derzeit noch keine Unterschiede. Beide Modelle haben weder ALLM und VRR noch AMD FreeSync und Nvidia G-SYNC. Allerdings hat Sony für den A90J angekündigt, dass die beiden HDMI-Features ALLM und VRR über ein Firmware-Update nachgereicht werden sollen. Wann dies soweit sein wird, ist uns aber noch nicht bekannt. Wie es Vincent Teoh von hdtvtest sagen würde: „Soon only not yet“ und kritisiert damit die träge Update-Politik von Sony.
Dafür hat der A90J eine Modus, der zumindest bei der Playstation 5 (natürlich auch aus dem Hause Sony) erkennt, ob ein Spielesignal anliegt und dann auf den Game Mode schaltet. Das klappt natürlich nicht mit der Xbox Series X von Microsoft. Das ist natürlich nur ein schwacher Trost für das angekündigte ALLM.
Der neue A90J ist in dem Punkt Gaming am Ende aber doch die bessere Wahl, obwohl auch er noch einige Feature vermissen lässt.
Unterschiede im Design
Beim Design fallen vor allem zwei Unterschiede auf. Der A90J ist deutlich dünner und der Fuß ist noch flexibler.
Beginnen wir bei der Gerätetiefe. OLEDs sind ja von vornherein recht dünn, allerdings meist nur in den äußeren Bereichen des Panels. Mittig sitzt die Technik. Da misst der A8 dann 55 mm. Der A90J kommt mit seinen 41 mm deutlich schlanker daher, bringt fast 1,5 cm weniger Tiefe auf den Zollstock. Das kommt Dir vor allem bei der Wandmontage zugute. Es sieht aber auch besser aus, wenn der Fernseher frei auf einem Möbelstück steht.
Dort wird er mit dem Premium 3-fach-Multipositionsfuß aufgestellt (bei der 83 Zoll Version). Dieser lässt sich in drei verschiedene Positionen einstellen, sodass das Gerät entweder flach auf einer Oberfläche aufliegt oder leicht darüber „schwebt“. In zweiter Variante können die Füße zudem einmal mittiger und einmal weit außen positioniert werden – je nach Geschmack und Größe der Abstellfläche. Dies ist zudem praktisch, wenn Du eine Soundbar vor dem Fernseher positionieren willst. Die kleineren Versionen mit 55 und 65 Zoll bringen nur einen zwei Wegestandfuß mit; die Soundbar-Position ist aber bei allen vorhanden, was wir sehr begrüßen.
Der A8 aus 2020 kann hingegen nur auf zwei verschiedene Weisen auf dem verstellbaren Standfuß aufgestellt werden. Diese unterscheiden sich aber nur hinsichtlich der Höhe der Displayunterkante, um den Fernseher im Zusammenspiel mit einer Soundbar „hochzubocken“. Mehr Platz von einem der beiden Füße zum anderen, um eine große Soundbar dazwischen zu platzieren, bringt die Verstellung nicht.
Abgesehen von Dicke und Fuß gibt es sonst keine gewichtigen Unterschiede. Der Rahmen beim A8 ist Silber und mit 8 mm minimal dünner als die schwarze und 9 mm dicke Bildschirmumrandung beim A90J. Das fällt aber quasi nicht auf und soll nur der Vollständigkeit halber erwähnt sein.
Bilddiagonale
Die Unterschiede bei den verfügbaren Bilddiagonalen sind schnell zusammengefasst. Den neuen A90J gibt es wie den A8 in 55 und 65 Zoll. Dazu verkauft Sony den 2021er OLED auch mit 83 Zoll, was es 2020 hingegen noch nicht gab.
Somit bietet Sony in diesem Jahr etwas mehr Auswahl, auch wenn diese weiterhin nicht sonderlich groß ausfällt. Gerade eine Zwischengröße zwischen 65 und 83 Zoll, sprich ein 77-Zoll-Modell, dürfte vermutlich einigen Kaufinteressenten fehlen und Sony damit Absatzchancen kosten.
Datenblätter des Sony A8 und Sony A90J im Vergleich
Mehr Details kannst Du über die Datenblätter der beiden Sony OLEDs erfahren.
KD-65A8 | XR-83A90J | |
Bildschirmdiagonale | 65 Zoll | 83 Zoll |
Bildwiederholrate | X-Motion Clarity, Automatikmodus | XR Motion Clarity, Auto-Modus |
Bildschirmauflösung | 3.840 x 2.160 | UHD (3840 x 2160 Pixel) |
Ausgangsleistung (RMS) | 10 W + 10 W + 5 W + 5 W | 20 W + 20 W + 10 W + 10 W |
Aktuelle Angebote
Die aktuellen Angebote zum Sony A8 und Sony A90J haben wir Dir in unserer Live-Preis-Abfrage zusammengestellt:
Serie | Modelle |
---|---|
A8 | KD-55A8 KD-65A8 |
A90J | XR-55A90J XR-65A90J XR-83A90J |
Fazit
Wie Du sicherlich bereits in den vorangegangenen Abschnitten gemerkt hast, sind die Unterschiede zwischen dem 2020er Sony A8 und dem 2021er Sony A90J relativ überschaubar. Als größten Unterschied müssen wir an dieser Stelle vor allem die zwei HDMI-2.1-Anschlüsse des A90J hervorheben, die ein echter Gewinn sind – vor allem für Gamer. Dies gilt erst recht, wenn Sony sein Versprechen wahrmacht und via Update ALLM und VRR nachliefert.
Das vermeintlich bessere Panel des A90J zeigt im Vergleich gar nicht so große Unterschiede. Es ist in der Spitze zwar etwas heller, aber der Helligkeitsgewinn ist überschaubar. Hier hätten wir nach den Ankündigungen von LG Display mehr erwartet. Aber die neue OLED-Generation bietet natürlich Vorteile, die aber eben nicht so extrem sichtbar sind, wie angenommen. Aber positiv auf die Lebensdauer der OLEDs wirkt es sich sicherlich aus. Bei der 83 Zoll Version sollte jedoch ein normales OLED-Panel ohne die Evo-Verbesserungen zum Einsatz kommen.
Zudem ist eine neue Generation des Bildprozessors im A90J verbaut. Ansonsten gibt es noch ein paar punktuelle Verbesserungen. Das Gerät ist deutlich dünner und bietet auf dem Papier die bessere Soundausgabe, der es aber leider an Bass mangelt.
Ob Dir die genannten Pluspunkte den Preisunterschied von 400 bis 500 Euro laut UVP wert sind, kannst letztendlich nur Du entscheiden. Zumal der A8 aufgrund seines Alters im Handel bereits deutlich günstiger zu haben ist und damit die Ersparnis größer ausfällt. Den einzigen wirklich richtig triftigen Faustpfand, den der Sony A90J für seinen Mehrpreis ins Feld führen kann, ist HDMI 2.1. Solltest Du keine Next-Gen-Konsole Sony PS5 oder Microsoft Xbox X|S besitzen bzw. deren Kauf innerhalb der für Dich typischen Lebenszeit eines TV-Gerätes planen, tut es für die meisten Nutzer wohl auch der ältere, aber eben auch günstigere Sony A8. Denn der war im vergangenen Jahr einer der besten OLED TVs auf dem Markt.
Hier kannst Du noch mehr Details zur Sony AJ-Serie aus 2021 nachlesen.