Wie smarte Autos Daten sammeln und nutzen

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Von smarten Lichtsystemen über Saugrobotoren sind smarte Gegenstände im Haushalt vieler Deutsche zum Standard geworden. Nun zieht auch die Automobilindustrie nach. Immer mehr smarte Autos erscheinen auf dem Markt, die über nützliche Funktionen verfügen.

Praktische Add-ons wie der automatische Notruf bei einem Unfall oder die Tankstellen-Finder-Funktion können sehr hilfreich sein, wie aber sieht es hierbei mit dem Datenschutz aus? Welche Daten werden erhoben und wie dürfen diese verwendet werden?

Über welche Funktionen verfügen smarte Autos?

Die möglichen Funktionen, die in smarten Autos integriert sein können, sind sehr vielfältig. Unter anderem können Features integriert sein:

  • Wettererkennung: Die modernen Autos sind in der Lage, die aktuellen Wetterverhältnisse zu analysieren und den Fahrstil entsprechend anzupassen. Ebenso werden bei Nebel automatisch die Nebelschlussleuchten eingeschaltet.
  • Müdigkeitswarner: Mit Hilfe des Spurwechselassistenten und einer Analyse des Lenkverhaltens kann erkannt werden, ob der Fahrer möglicherweise müde ist.
  • WIFI-Schnittstelle: Selbstverständlich verfügen smarte Autos auch über eine Internetverbindung, die allen Mitreisenden wie WIFI zur Verfügung steht. Genau hier wird in einem Bericht von ExpressVPN gewarnt, dass intelligente Geräte, Daten über das Nutzungsverhalten sammeln. Diese werden dann verwendet, um personalisierte Anzeigen zu schalten, die das Verhalten des Nutzers beeinflussen sollten.

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Welche Daten werden von smarten Autos gesammelt?

Wie viele Daten bei der Nutzung des Internets gesammelt werden, ist den meisten Menschen gar nicht bewusst. Ein achtsamer Umgang ist hier genauso wichtig wie die Nutzung von Diensten wie VPNs, die die Privatsphäre und den Datenschutz deutlich erhöhen. Doch dies ist noch einmal ein ganz anderes Thema. Unabhängig vom Zugang zum Internet, sammeln smarte Autos eine Vielzahl an Informationen über den Fahrer und das Fahrverhalten.

Die praktischen Funktionen, über die smarte Autos verfügen, können nicht ohne Kameras, Sensoren, Ortungssysteme und weiteres bereitgestellt werden. Diese wiederum zeichnen eine Reihe von Informationen auf, darunter:

  • GPS-Daten: Jede Strecke und jeder Zielort, der zurückgelegt wird, wird genau aufgezeichnet und gespeichert.
  • Fahrverhalten: Ein abruptes Bremsverhalten? Die Übersteigung der Geschwindigkeitsbegrenzung? Ein häufiges Abkommen von der Fahrbahn? Solche Besonderheiten im Fahrverhalten werden von smarten Autos registriert.
  • Biometrische Daten: Moderne Autos können mehrere Sitzeinstellungen und andere Präferenzen speichern, die durch den Fingerabdruck ausgelöst werden können.
  • Kommunikationsdaten: Um bequem im Auto zu telefonieren, wird das Handy synchronisiert. Dadurch hat das Fahrzeug natürlich Zugriff auf sämtliche Kontakte, Anruf-Historien und Ähnliches.

Negativbeispiel: PKW Positionsdaten von VW geleakt

Im Dezember 2024 wurde bekannt, dass der Volkswagen-Konzern von einem erheblichen Datenleck betroffen war. Durch eine Sicherheitslücke bei der VW-Softwaretochter Cariad standen Bewegungsdaten von 800.000 Elektrofahrzeugen sowie Kontaktinformationen der Besitzer ungeschützt im Internet.

Aufgrund eines Softwarefehlers waren über Monate hinweg Daten von Fahrzeugen der Marken VW, Seat, Audi und Skoda in einem Amazon-Cloudspeicher öffentlich zugänglich. Besonders kritisch war, dass bei 460.000 Fahrzeugen präzise Standortdaten einsehbar waren, die detaillierte Rückschlüsse auf die Bewegungsmuster der Fahrer ermöglichten.

Der Vorfall wirft ernsthafte Fragen zum Datenschutz und zur Sicherheit der Fahrzeugbesitzer auf. Er unterstreicht die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen und Datenschutzrichtlinien für Automobilhersteller, um solche Datenlecks in Zukunft zu verhindern.

Der Chaos Computer Club (CCC) hat auf dem 38. Chaos Communication Congress (38C3) einen Vortrag mit dem Titel „Wir wissen, wo dein Auto steht – Volksdaten von Volkswagen“ präsentiert. In diesem Vortrag wurden die Details des Datenlecks bei Volkswagen erörtert, bei dem Bewegungsdaten von 800.000 E-Autos sowie Kontaktinformationen der Besitzer ungeschützt im Internet zugänglich waren. Der Vortrag beleuchtet die möglichen Konsequenzen einer solchen Datenpanne und diskutiert, welche Informationen über die Mobilität von Behörden, Unternehmen und Privatpersonen preisgegeben wurden. Das sehr interessante Video dazu findest Du hier:

Wie werden die von smarten Autos erhobenen Daten genutzt?

Um die smarten Funktionen zu ermöglichen, ist die Erfassung der genannten Daten erforderlich. Die Frage ist nun, was mit den Informationen noch gemacht wird – und genau das könnte einigen missfallen.

Die Daten sind für verschiedene Drittanbieter von hohem Interesse. Dazu gehören beispielsweise Versicherungsanbieter, um die Prämie anhand des Fahrverhaltens berechnen zu können. Auch Werbefirmen haben es auf die Daten, die smarte Autos erheben, abgesehen. Werden beispielsweise besonders oft Fastfood-Ketten angefahren, ist dies wohl eine wesentliche Information, um gezieltes Marketing zu betreiben.

In manchen Ländern können sogar die Regierungen auf die Daten zugreifen, mit der Begründung, dass dies zur Sicherheit der Nutzer diene.

Smarte Autos sammeln Daten
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Fazit: Das Kleingedruckte lesen

Welche Informationen wie weitergegeben werden, ist in den Datenschutzbedingungen festgelegt. Je nach Land und Anbieter kann dies allerdings sehr variieren und ist in manchen Fällen auch nur sehr vage formuliert. Man sollte sich also im Vorfeld gut darüber informieren und abwägen, ob es die zusätzlichen smart Funktionen Wert sind, Einbuße bei der Privatsphäre hinzunehmen.

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