Bei unserer Umfrage haben wir unsere Leser entscheiden lassen, welchen Vergleich wir durchführen sollen. Uns hat nicht gewundert, dass die Unterschiede zwischen dem LG C8 und dem Samsung Q9FN interessant sind.
Beide Modelle gehören zu den jeweiligen Premium-Lineups der großen Hersteller LG und Samsung aus 2018. Außerdem haben wir häufiger Fragen bekommen wie: „Was sind die Unterschiede zwischen dem LG C8 und Q9FN aus 2018?“, „Welcher ist der bessere Fernseher von den beiden?“ und „Lohnt die OLED-Technologie schon oder soll ich lieber noch warten?“
In unserem Artikel haben wir aufgeführt, was die Unterschiede zwischen den Fernsehern LG C8 und Samsung Q9FN sind. Die deutschen Modellbezeichnungen der jeweiligen Modelle lauten:
- OLED55C8, OLED65C8, OLED77C8
- GQ55Q9FN, GQ65Q9FN, GQ75Q9FN
Eine Erläuterung zu den Modellbezeichnungen findest Du ebenfalls bei uns:
- Modellbezeichnungen der LG TV Modelle entschlüsselt
- Modellbezeichnungen der Samsung TV Modelle entschlüsselt
Das neue Samsung TV-Lineup 2019 findest Du in unserem Artikel Samsung TV Serie QLED 2019: Unterschiede und Vergleich der QLED Fernseher 2019 (Q60R, Q70R, Q80R, Q85R, Q90R, Q950). Ebenfalls interessant ist das LG OLED TV-Lineup 2019. Für einen direkten Vergleich der beiden Nachfolger-TVs kannst Du Dir das Duell LG OLED C9 vs Samsung QLED Q90R durchlesen.
Zusammenfassung der Unterschiede zwischen dem LG C8 und Samsung Q9FN
Einen Überblick über die Unterschiede zwischen dem LG C8 und dem Samsung Q9FN findest Du direkt hier.
Eigenschaft | LG C8 | Samsung Q9FN | |
Design |
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Bild | OLED-Panel
10 Bit Kontrastverhältnis Unendlich:1 900 cd/m² Spitzenhelligkeit Bessere Blickwinkelunabhängigkeit |
QLED VA LCD
FALD 100 Hz 10 Bit Kontrastverhältnis 19:000:1 1700 cd/m² Spitzenhelligkeit
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Ton | 2.2-Kanal System
Ausgangsleistung 40 Watt |
4.2-Kanal System
Ausgangsleistung 60 Watt |
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HDR | HDR10, HLG, Dolby Vision | HDR10, HDR10+, HLG | |
Ausstattung | WebOS 4.0
2 x DVB-T2/C/S2 PVR Magic Remote |
Tizen 2018
2 x DVB-T2/C/S2 PVR Ambient Mode Smart Remote |
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Input Lag | 21 ms | 21 ms
VRR |
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Einschränkungen | Burn in bei OLED Panel bei sehr langen Standbildern möglich | keine DTS- und DivX-Unterstützung |
Der Samsung Q9FN gehört zur QLED-Serie 2018. Der LG C8 zur OLED-Serie 2018. Die Erläuterungen und Details kannst Du Dir in den folgenden Kapiteln durchlesen.
Was ist der genaue Unterschied zwischen OLED beim LG C8 und QLED beim Samsung Q9FN?
Der bedeutendste Unterschied zwischen den Fernsehern LG C8 und Samsung Q9FN ist die eingesetzte Paneltechnologie: der C8 kommt mit einem OLED-Panel und hat damit selbstleuchtende Pixel. Der Samsung Q9FN hat ein LCD-Panel mit Quantum-Dot verbesserter Hintergrundbeleuchtung und Full Array Local Dimming Technik.
Bei einem OLED-Panel von LG, wie bei dem C8, besteht jedes Pixel aus selbstleuchtenden Organic LEDs (OLEDs), die aus den Grundfarben Rot, Grün und Blau zusammengesetzt werden. Bei den Displays von LG gibt es außerdem für ein Mehr an Helligkeit noch ein weißes Subpixel. Daher werden die Panel auch WRGB oder RGBW OLEDs genannt.
Vorteil bei der OLED-Technologie ist die separate Ansteuerung jedes Pixels. Damit kann auch jedes einzelne Pixel abgeschaltet werden. Für OLEDs ergibt sich damit ein hervorragender Schwarzwert, da bei dunklen Szenen der Bereich einfach abgeschaltet wird. So erreicht ein OLED-Fernseher wie der C8 auch ein unendliches Kontrastverhältnis (unendlich:1), weil bei schwarzen Szenen kein Licht abgegeben wird. Für die Einrichtung eines Kinoraums oder dem Schauen im Dunkeln ist der LG C8 daher die beste Wahl. Ein weiterer Vorteil ist der sehr große Betrachtungswinkel: schaut man seitlich auf das Panel, so sieht man immer noch kräftige Farben, was bei einem LCD-Fernseher mit Vertical Alignment Technologie (eingesetzt beim Samsung Q9FN) nicht der Fall ist. So kann man auch mit einer großen Gruppe vor dem C8 sitzen und auch beim Blick von der Seite bleibt die Bildqualität sehr gut.
Nachteile der OLED-Technik liegen bei der Gefahr für Burnin, dem Banding und der relativ jungen Technologie im Consumer Markt. Beim Burnin spricht man von Bildinhalten, die bei langer Darstellung in den Bildschirm „einbrennen“. Ein Einbrennen passiert hier natürlich nicht, sondern es sind noch schattenhafte Umrisse erkennbar. Ein Verfahren, welches den Bildschirm von diesen Schatten befreit, läuft im Standby. Ebenso hat LG in den 2018er Modellen weitere Verbesserungen wie Pixel Shifting und ein Logo Dimming eingeführt. Einen Härtetest für den OLED Burnin kann man bei rtings.com nachlesen. Ein Risiko besteht also, bei normalen Sehgewohnheiten sehen wir dieses aber als relativ gering an. Ein weiteres Problem kann ein Banding des Panels sein. Hierbei sind bei gleichfarbigem Bild (z.B. Fußballfeld) Streifen auf dem Panel sichtbar. Das hängt jedoch stark vom gelieferten Fernseher ab. Manche sehen das Banding, andere sehen es nicht oder es stört sie nicht. OLED wird seit wenigen Jahren im Consumer Markt eingesetzt. Hier gibt es also keine Langzeiterfahrungen. Man spricht davon, dass OLEDs nach einigen Jahren an Leuchtkraft verlieren sollen. LG selber spricht von mehreren Zehntausend Stunden Betrieb, die problemlos möglich sind. Langzeiterfahrungen mit der Technologie werden die kommenden Jahre zeigen.
Das im Samsung Q9FN eingesetzte Panel ist ebenfalls wie OLED ein Premium-Panel. Basierend auf der LCD-Technik wurde die LED Hintergrundbeleuchtung verbessert und mit Quantum Dots erweitert. Quantum Dots sind mikroskopisch kleine Strukturen, die durch Lichteinfall (blaues Licht der LED-Hintergrundbeleuchtung) Licht in einer anderen Wellenlänge wiedergeben. Hier sind Quantum Dots für Rot und Grün im Einsatz. Das abgegebene Licht ist dabei sehr klar abgegrenzt, so dass man mit Quantum Dots sehr reine Farben erzeugen kann. Das zeigt sich in der prozentualen Farbraumabdeckung im DCI-P3 und dem deutlich weiter gefassten Rec.2020 des UHD Standards.
Die Quantum Dots bilden im Display-Aufbau des Samsung Q9FN eine Filterschicht vor einer Full Array Local Dimming (FALD) LED Hintergrundbeleuchtung. FALD bedeutet, dass die Hintergrundbeleuchtung vollflächig verteilt und dabei in einzelne dimmbare Zonen aufgeteilt wurde. Die einzelnen Zonen lassen sich dann bis zu „keine Helligkeit“ herunter regeln. Dadurch haben FALD-Panels mit VA-Technik i.d.R. besseres Schwarz und ein höheres Kontrastverhältnis als die LCDs ohne FALD. Jedoch kommen sie nicht an das Schwarz der OLED heran, da durch die Zonen, die nicht abgeschaltet wurden, immer eine kleine Resthelligkeit durchdringt. Vorteil der FALD-Panels gegenüber OLED ist auch die höhere Spitzenhelligkeit im Vergleich zur OLED-Technologie. Ein kleines Manko der OLEDs ist, dass sie ein sehr helles Bild nicht über längere Zeit darstellen können. Dann setzt der Automatic Brightness Limiter (ABL) ein, um einen Schaden an den OLEDs zu verhindern. Ergebnis ist eine reduzierte Spitzenhelligkeit. Ein Nachteil des Q9FN liegt technisch bedingt an der VA LCD-Technik: der Blickwinkel ist sehr eingeschränkt. Mittig hat man die volle Farbqualität und Helligkeit und Schwarz sind ungetrübt. Setzt man sich jedoch seitlich zum Fernseher hin, entsteht eine getrübte Farbdarstellung, die Farben bleiben aus.
QLED TVs mit FALD wie es der Q9FN einer ist, sind daher für helle Umgebungen gut geeignet. Sitzt man größtenteils mittig vor dem TV, hat man die volle Bildqualität.
Nach den allgemeinen Unterschieden zwischen der QLED- und der OLED-Technik gehen wir auf die tatsächlichen Unterschiede beim Bild zwischen dem LG OLED C8 und dem Samsung Q9FN ein.
Unterschiede beim Bild zwischen LG C8 und Samsung Q9FN
Die Tester von rtings.com haben ein standardisiertes Testverfahren eingeführt und können so die Vergleichbarkeit zwischen den TVs herstellen. Getestet wurde der LG C8 und der Samsung Q9FN.
Das Kontrastverhältnis des LG C8 ist besser als beim Samsung Q9FN. Schwarz ist beim C8 echtes Schwarz, beim Samsung Q9FN kann man (mit einer Messstellung) ein leichtes Leuchten feststellen. Das Kontrastverhältnis des C8 ist daher unendlich:1 und beim Samsung Q9FN mit local dimming bei 19.000:1. Für ein VA-LCD ist das ein hervorragender Wert. Kritisiert wird von rtings, dass die local dimming Funktion nicht voll abgestellt werden kann und der Dimming-Algorithmus teilweise zu aggressiv arbeitet und dadurch Details verloren gehen können. Bei dunklen Räumen ist daher der LG C8 die bessere Wahl.
Bei der Spitzenhelligkeit hat der Samsung Q9FN die Nase vorne: im SDR-Modus werden ca. 1650 cd/m² bei einem 10% Weißfenster erreicht. Im HDR-Modus sogar noch etwas mehr (ca. 1750 cd/m²). Das Modell LG C8 schafft im SDR-Modus 430 cd/m² und im HDR-Modus 900 cd/m². In dem sogenannten Real Scene Brightness Test von rtings erreicht der LG C8 ca. 650 cd/m² und der Samsung Q9FN 900 cd/m². Nimmt man die letzten Werte als Basis, kann man sagen, dass der Samsung Q9FN um bis zu 40% heller als der C8 ist. Kurzzeitig konnte der Q9FN sogar eine Spitzenhelligkeit von ca. 3000 cd/m² (für wenige Sekunden) erreichen.
Legt man also Wert auf ein helles Bild oder schaut in hellen Räumen, dann ist der Samsung Q9FN die bessere Wahl. Beide TVs sind für HDR-Content ideal geeignet, der C8 eher für Details in dunklen Szenen, der Samsung Q9FN für helleren Content.
Bei der Blickwinkelabhängigkeit ist der LG C8 deutlich besser: Farben ändern sich zwar wie beim Q9FN bereits ab ca. 25° Winkel ab der mittigen Position. Die Helligkeit und der Schwarzwert bleiben beim OLED aber bis zu einem Winkel von 65° bzw. 75° sehr gut. Ein idealer TV, wenn die Sitzposition nicht immer mittig ist.
Für die HDR-Darstellung und die natürliche Farbwiedergabe ist die Messung der Farbraumabdeckung interessant. Der C8 schafft im DCI-P3 Farbraum eine 97%ige Abdeckung, im Rec.2020 Farbraum 70%. Der Samsung Q9FN schafft 95% bzw. 72%. Beide TVs sind hier also fast gleichauf und können extrem viele Farben darstellen. Hier spielen jeweils beide Modelle die Vorteile der OLED- und QLED-Technik aus.
Bei der Farbgenauigkeit bei steigender Helligkeit ist der Samsung Q9FN hingegen der bessere Fernseher. Die Messung des Farbvolumens gibt hier deutlich höhere Werte wider (z.B. 92% im DCI-P3 Farbraum beim Q9FN, wohingegen der LG C8 „nur“ 80% schafft).
Die Unterschiede beim Bild zwischen dem LG C8 und Samsung Q9FN im Überblick:
Eigenschaft | LG C8 | Samsung Q9FN |
Kontrastverhältnis | Unendlich:1 | 19.000:1 |
Paneltyp | OLED | VA-LCD |
Hintergrundbeleuchtung | – | FALD |
Local Dimming | – | ja |
SDR Peak 10% | 430 cd/m² | 1650 cd/m² |
HDR Peak 10% | 900 cd/m² | 1760 cd/m² |
Veränderung der Farben ab | 28° | 25° |
Veränderung der Helligkeit ab | 64° | 33° |
Veränderung der Schwarzwerte ab | 75° | 13° |
Farbraumabdeckung DCI P3 | 97% | 95% |
Farbraumabdeckung Rec.2020 | 70% | 72% |
Farbvolumen DCI P3 | 80% | 92% |
Farbvolumen Rec.2020 | 61% | 72% |
Zusammenfassend: beim Bild können wir eine Empfehlung können wir für den LG C8, wenn man ein sehr gutes Gesamtbild haben möchte und insbesondere in dunklen Umgebungen schaut. Hat man hingegen einen lichtdurchfluteten Raum, dann kann der Samsung Q9FN die bessere Wahl sein. Auch wenn man noch Bedenken hat, ob die OLED-Technik über die nächsten Jahre ein konstant gutes Bild liefert, kann der Griff zum QLED-TV von Samsung das Gewissen beruhigen.
Ton
Plant man die Anschaffung eines der beiden Premium-TVs von LG oder Samsung, hat man i.d.R. auch ein passendes und hochwertiges Soundsetup zu Hause (z.B. hochwertige Soundbar oder ein gutes AV-Receiver Setup mit Surround-Sound). Belässt man hingegen den Sound über die internen Lautsprecher, dann kann man sich die Audioleistung anschauen.
Der LG C8 hat ein integriertes 2.2-Kanal-System mit insgesamt 40 Watt Ausgangsleistung. LG deutet damit an, dass zwei Subwoofer mit jeweils 10 Watt Ausgangsleistung eingebaut sind. Tatsächlich ist das Setup (u.a. auch durch die Abstrahlung über den Standfuß nach vorne) sehr gut. Die tiefste Frequenz, die der C8 wiedergeben kann, liegt bei ca. 65 Hz. Damit hat man auch ohne externen Subwoofer schon Ansätze eines Bass.
Der Samsung Q9FN hingegen hat laut Datenblatt die besseren Werte. Es ist ein 4.2-Kanal-System mit einer Ausgangsleistung von 60 Watt. Es gibt hier also vier integrierte Lautsprecher sowie zwei weitere Subwoofer, die für den Bass zuständig sind. Beim tiefsten Ton kommt der Samsung Q9FN jedoch nur bis ca. 110 Hz, so dass der LG C8 beim Tiefton deutlich besser ist.
Eine wichtige Kaufentscheidung für Film-Enthusiasten kann die Unterstützung der Audio-Codes sein. der LG C8 kann Dolby Digital, DTS und Dolby Atmos dekodieren, die Formate für hochwertige Tonspuren sind. Samsung hat hingegen die Unterstützung für DTS in 2018 aufgegeben und dekodiert auch keine Dolby Atmos Tonspuren. Wie man das Problem umgehen kann, erfährst Du in unserem Artikel Fehlende DTS-Unterstützung bei Fernsehern aus 2018 von Samsung: Was tun und wie umgehen?. Die Formatunterstützung ist beim LG C8 also deutlich besser.
Eigenschaft | LG C8 | Samsung Q9FN |
Kanäle | 2.2-Kanäle | 4.2-Kanäle |
Ausgangsleistung | 40 Watt | 60 Watt |
Bereich Tiefton | Bis 65 Hz | Bis 110 Hz |
Codecs | Dolby Digital, Dolby Atmos, DTS | Dolby Digital, kein DTS! |
Beim LG C8 erhält man beim Ton das bessere Gesamtpaket, insbesondere wenn der Sound über ein externes Setup ausgegeben wird. Erstaunlich ist aber immer wieder, wie gut die Wiedergabe der internen Lautsprecher trotz der flachen Bauweise der TVs ist. Hier haben die großen Hersteller über die letzten Jahre eine sehr gute Entwicklung hingelegt.
HDR-Unterstützung
Bei der HDR-Unterstützung prägt leider jeder Hersteller seine eigenen Vorlieben aus. Der LG C8 kann die HDR-Formate HDR10, HLG und Dolby Vision lesen. Der Samsung Q9FN hingegen kann HDR10, HLG und das dynamische Format HDR10+ verarbeiten. HDR10+ wurde als kostenfreie Konkurrenz zu Dolby Vision aufgesetzt und ist ebenso ein dynamisches Format.
Bei HDR muss man sich also entscheiden, welchem Format man mehr Zukunftschancen zugesteht. Als Alternative kann man in 2019 auf Panasonic warten, die zumindest für ihre Flaggschiff-Modelle eine Unterstützung für HDR10+ und Dolby Vision angekündigt haben.
Eigenschaft | LG C8 | Samsung Q9FN |
HDR10 | ja | ja |
HLG | ja | ja |
Dolby Vision | ja | nein |
HDR10+ | nein | ja |
Ausstattung
Gibt man viel Geld für einen Fernseher aus, erwartet man natürlich auch eine Ausstattung auf einem Top-Niveau. Das bringen die Fernseher LG C8 und Samsung Q9FN auch beide mit, jedoch mit unterschiedlicher Ausprägung. Beide Modelle sind Smart TVs mit guten Betriebssystemen als Basis.
Der LG C8 bringt das Web OS Smart TV System in der Version 4.0 mit. WebOS ist intuitiv bedienbar, hat eine schöne Oberfläche und i.d.R. sind die wichtigsten Funktionen mit wenigen Klicks erreichbar. In Kombination mit der Magic Remote Fernbedienung fällt die Bedienung des TVs sehr leicht. Über die Magic Remote kann man einen Mauszeiger recht einfach aus dem Handgelenk steuern. Die Genauigkeit ist dabei sehr gut, so dass man problemlos alle Bildschirminhalte schnell erreichen kann. Die Verbindung der Magic Remote zum Fernseher ist über Bluetooth, so dass man auch nicht zwingend eine Sichtverbindung braucht.
Der Samsung Q9FN hingegen bringt das Smart TV OS Tizen 2018 mit. Es ist ebenfalls einfach zu bedienen, jedoch muss man sich mittels Pfeiltasten auf dem Bildschirm zu den jeweiligen Einstellungen bewegen. Ein Konzept wie den dargestellten Mauszeiger gibt es bei Samsung nicht. Kritik an Tizen ist die Darstellung von Werbung und TV Plus, was in Teilen über das Servicemenü abstellbar ist (auf eigenen Gefahr). Samsung hat vor einigen Jahren das Konzept der Smart Remote mit einer rudimentären Auswahl an Tasten eingeführt. Hat man sich (nach anfänglichen Umstellungsschwierigkeiten) daran gewöhnt, dann gefällt die Smart Remote sehr gut. Insbesondere kann beispielsweise die Timeshift-Funktion mit einem Knopfdruck aktiviert werden, was bei LG über die Magic Remote leider nicht mehr der Fall ist. Die Smart Remote verbindet sich ebenfalls via Bluetooth.
Ein für uns wesentlicher Vorteil des Samsung Q9FN ist die One Connect Box mit Invisible Cable. Hier hat Samsung das Konzept der externen Box für die Anschlüsse über die letzten Jahre perfektioniert und führt nur noch ein einziges Kabel von der Box zum Panel, welches sowohl Strom als auch Daten führt. Es ist teilweise transparent, so dass Samsung hier wirklich von Invisible sprechen kann. Beim LG C8 sind hingegen alle Anschlüsse auf der Gehäuserückseite bzw. über die Seite zu finden. So hat man immer noch den Kabelsalat direkt am Fernseher selber und kann es nicht über eine externe Box in einen Schrank auslagern.
Ein weiterer Vorteil des Samsung Q9FN ist der Ambient Mode. Hierbei zeigt der Samsung TV im Standby einen Bildschirmhintergrund an, auf dem man auch Infos einblenden lassen kann. Schön ist, dass man nicht mehr auf einen schwarze Fläche schaut, wenn der TV „aus“ ist; jedoch bezahlt man dies natürlich mit höheren Stromkosten, weil der Fernseher damit häufiger eingeschaltet bleibt. Samsung hat einen Bewegungserkennung eingebaut, so dass sich der TV ausschaltet, wenn man nicht im Raum ist. Dennoch muss jeder für sich entscheiden, ob die Leistungsaufnahme und damit der Stromverbrauch im Standby dieses Feature wert ist. Der Ambient Mode lässt sich auch abschalten.
Ein weiterer Vorteil des Samsung Q9FN ist die No Gap Wallmount, die speziell für die höherwertigen TVs entwickelt wurde. Mit einer speziellen Wandhalterung (VESA-Bohrungen gibt es zwar auch, die No Gap Wallmount ist aber eine andere Halterung) wird der Fernseher direkt an die Wand gehängt, so dass kein Spalt zwischen Gehäuserückseite und Wand besteht. Daher auch „No Gap“. Die Wandhalterung ist zwar für die Funktion etwas teurer als die üblichen VESA-Wandhalterungen, bietet aber auch entsprechende Vorteile.
Eigenschaft | LG C8 | Samsung Q9FN |
Smart TV OS | WebOS 4.0 | Tizen 2018 |
Anschlüsse | am TV | In One Connect Box |
Fernbedienung | Magic Remote mit vielen Tasten | Smart Remote mit wenigen Tasten |
Wanhalterung | VESA | VESA und No Gap Wallmount |
Sonstiges | – | Ambient Mode |
Beide Modelle bringen gegenüber den einfacheren Modellen desselben Herstellers also einige bessere Ausstattungsmerkmale mit. Ob das eine oder andere schwerer wiegt, muss jeder für sich selber entscheiden. Weitere, gemeinsame Ausstattungsmerkmale findest Du weiter unten in dem Kapitel zu den Gemeinsamkeiten.
Gaming und Input Lag
Mit dem großen Bildschirm eigenen sich Fernsehern hervorragend für das Spielen. Der Anschluss von Spielekonsole oder PC klappt mittels HDMI Anschluss mittlerweile problemlos. Die Bildqualität ist, vorausgesetzt die Spielekonsole überträgt eine entsprechende Auflösung. Ein wichtiges Kriterium neben der Bildqualität ist der Input Lag. Der Input Lag gibt an, welche Zeit zwischen Signaleingang am TV und Darstellung des Bildes vergeht. Ist diese kurz, wirkt das Spiel sehr reaktionsfreudig. Ist diese zu lang, wird das Spiel schwer steuerbar.
Mittlerweile sind die Fernseher in sehr guten Bereichen für den Input Lag angelangt. Insbesondere LG und Samsung überzeugen durch geringen Input Lag im Gaming Mode. Der LG C8 und der Samsung Q9FN schaffen beide sowohl bei Full HD als auch bei UHD Auflösung einen Input Lag von ca. 21 ms. Einige Fernseher, z.B. die einfachere UK-Serie von LG und die NU-Serie von Samsung bis zu 14 ms. Aber 21 ms ist ebenfalls ein sehr guter Wert.
Unterstützt die passende Konsole Freesync bzw. den Variable Refresh Rate (VRR) Modus, dann kann der Samsung Q9FN den Input Lag noch weiter reduzieren (ca. 7-8 ms). Das ist dann tatsächlich im Bereich, den ein normaler Gamer nicht mehr bemerkt.
In der Übersicht zum Input Lag:
Eigenschaft | LG C8 | Samsung Q9FN |
Input Lag 1080p | 21 ms | 21 ms |
Input Lag UHD | 21 ms | 21 ms |
VRR | nein | Ja, Freesync |
Technische Unterschiede des LG C8 und Samsung Q9FN
Suchst Du eine tabellarische Übersicht der Unterschiede zwischen den Modellen LG C8 und Samsung Q9FN, so hilft Dir unser Vergleichsrechner weiter. Probier es nach einem Klick auf den Link in der Tabelle einfach aus.
OLED77C8 | GQ75Q9FNG | |
Bildschirmdiagonale | 77 Zoll | 75 Zoll |
Bildschirmauflösung | UHD (3840 x 2160 Pixel) | UHD (3840 x 2160 Pixel) |
Ausgangsleistung (RMS) | 2.2-Soundsystem/40 Watt (Subwoofer: 20 Watt) | 60 W |
Digitaler Audio-Ausgang | Ja (Rückseite) (optisch) | 1 (optisch) |
Unterschiede im Design
Das Design der beiden Fernsehern C8 und Q9FN ist sehr edel und hochwertig. Wenn man technische Geräte mag, stellen sie ein nettes Deko-Element im TV-Zimmer dar.
Der LG C8 hat einen dünnen schwarzen Gehäuserahmen, der mit ca. 9 mm Breite um das Panel verläuft. An der dünnsten Stelle ist das Panel von der Seite betrachtet nur wenige Millimeter dünn. Ein Vorteil der OLED-Technik. Weiter unten, wo sich die Elektronik beim LG C8 befindet, ist der Fernseher ca. 48 mm dick. Der Standfuß ist silbern und nach unten hin geschwungen. Der Standfuß des C8 dient neben dem Design auch gleichzeitig als „Ton-Umlenker“, so dass der Sound mittig bei Zuhörer ankommt. Die Gehäuserückseite ist in silber und schwarz. Die Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite und auf der Seite. Eine VESA-Wandhalterung kann angebracht werden und wird im unteren Teil des TVs montiert.
Der Samsung Q9FN hat ein schwarzes Gehäuse und Standfuß. Der Gehäuserand ist mit ca. 11 mm etwas dicker als der LG C8. Der Standfuß ist mittig angebracht und in einem Röhrendesign. Der Standfuß nimmt zugleich auch das Invisible Kabel auf und dient daher auch als Kabelführung. Eine saubere Lösung von Samsung. Von der Seite betrachtet sieht der Samsung Q9FN im Vergleich zum LG C8 etwas klobiger aus. Die gesamte Dicke beträgt jedoch nur 41 mm.
Die One Connect Box enthält alle Anschlüsse, so dass man sie unscheinbar in einen Schrank stellen kann. Die Box selber ist schwarz. Außerdem kann man einen anderen Standfuß anschaffen. Für die 55 und 65 Zoll Variante des Q9FN (GQ55Q9FN, GQ65Q9FN) kann man sich einen Tower- oder Staffelei-Standfuß anschaffen und so den Fernseher noch einmal ganz anders aussehen lassen.
Das Design beider TVs gefällt. Der Samsung Q9FN hat durch die One Connect Box und des flexiblen Invisible Cable einen leichten Vorteil. Von der Seite betrachtet sieht man an der geringen Tiefe den Vorteil der OLED Technik.
Gemeinsamkeiten des LG C8 und Samsung Q9FN
Die wesentlichen Ausstattungsmerkmale des LG C8 und des Samsung Q9FN finden sich in folgender Übersicht:
Ein für viele wichtiges Kriterium ist die Funktion Personal Video Recorder (PVR) und Timeshift. Beide TVs unterstützen diese problemlos. Wichtig ist dabei der Anschluss eines schnellen kompatiblen USB-Speichermediums (passende USB-Sticks und -Festplatten für Samsung, passende USB-Sticks und -Festplatten für LG). Der Fernseher führt nach Anschluss einen Leistungstest durch und kann die Festplatte für das Speichern von Aufnahmen nutzen.
Damit man eine Sendung schauen und eine weitere aufnehmen kann, braucht man einen Doppeltuner. Sowohl der C8 als auch der Q9FN haben einen Tuner mit 2 x DVB-T2/C/S2. Bei den Anschlüssen ist dabei der SAT-Anschluss doppelt vorhanden, für terrestrisches Fernsehen bzw. Kabel gibt es nur einen Anschluss. Die Aufteilung auf die zwei Tuner erfolgt dann automatisch intern.
Beim LG C8 muss man für das Feature des Doppel-Tuners auf die Modellbezeichnung achten: nur das Modell mit dem langen Namen LG OLEDxxC8LLA (das deutsche Modell) hat einen Doppel-Tuner. Das europäische Modell mit LG OLEDxxC8PLA hat nur einen Single-Tuner verbaut. Da auch die europäischen Modelle in Deutschland verkauft werden, muss man also hier genau auf die Modellbezeichnung achten!
Der interne Mediaplayer in beiden Modellen ist sehr gut und schnell zu bedienen. Die oben erwähnte Einschränkung beim Samsung Q9FN gilt natürlich auch hier: DTS Tonspuren werden nicht abgespielt. Gleiches gilt für den DivX Videocodec. Ansonsten spielt der interne Mediaplayer quasi alles, der LG C8 kann aber doch ein bisschen mehr.
Bei den Anschlüssen ist alles Relevante dabei, wie die unten dargestellte Tabelle anzeigt: 4 x HDMI (2.0b und 1 x ARC), 4 x USB, 1 digitaler optischer Audioausgang. Einige werden den analogen Kopfhöreranschluss vermissen, der durch die Bluetooth-Möglichkeit ersetzt wurde. Hat man einen Bluetooth-Kopfhörer, kann man diesen sehr leicht koppeln und benutzen.
Der LG C8 „glänzt“ durch einen analogen Videoeingang, der als Composite-Videoeingang vorhanden ist. So kann man am LG noch analoge Quellen betreiben, ohne einen Analog-zu-Digital-Konverter anzuschaffen.
Eigenschaft | LG C8 | Samsung Q9FN |
HDMI | 4 | 4 |
USB | 3 | 3 |
Optischer digitaler Audioausgang | 1 | 1 |
Kopfhöreranschluss | 0 | 0 |
Component | 0 | 0 |
Composite | 1 | 0 |
Ethernet | 1 | 1 |
WLAN | ja | ja |
Verfügbare Displaydiagonalen
Bei den Displaydiagonalen sind jeweils drei Modellvarianten beim C8 und Q9FN vorhanden:
- OLED55C8, OLED65C8, OLED77C8 mit 55, 65 und 77 Zoll
- GQ55Q9FN, GQ65Q9FN, GQ75Q9FN mit 55, 65 und 75 Zoll
Beide Modelle sind also in den „gängigen“ Displaydiagonalen mit großem Bildschirm verfügbar. Beim LG C8 gibt es zwei Zoll mehr, die bei der Gesamtgröße von insgesamt 77 Zoll jedoch kaum auffallen.
Angebote
Für einen Live-Preisvergleich des LG C8 oder Samsung Q9FN kannst Du in unsere Preisabfrage bei Amazon schauen.
Serie | Modelle |
---|---|
C8 | OLED55C8 OLED65C8 OLED77C8 |
Q9FN | GQ55Q9FNG GQ65Q9FNG GQ75Q9FNG |
Fazit
Der LG C8 und der Samsung Q9FN sind Premium-Modelle des TV-Lineups 2018. Das zeigt sich sowohl im Bild als auch in der gesamten Ausstattung, die die Fernseher mitbringen.
Unserer Meinung nach bringt der LG C8 bild-technisch das bessere Kinofeeling und ein etwas besseres Bild mit. Er ist ideal für dunkle Räume, kann aber auch in (nicht zu) heller Umgebung seine Vorteile ausspielen. Hat man mehrere Zuschauer oder schaut häufiger seitlich auf den Fernseher, dann ist der LG C8 gegenüber dem Samsung Q9FN die bessere Wahl.
Der Samsung Q9FN bringt ebenfalls ein sehr gutes Bild mit und hat ein etwas besseres Ausstattungspaket. Das Bild ist auch bei hellen Umgebungen durch die hohe Abdeckung des Farbvolumens sehr gut. Insbesondere die One Connect Box mit Invisible Cable macht ein Aufstellen des TVs an ungewöhnlichen Orten möglich. Das gefällt uns sehr gut, da es dem Käufer viel mehr Freiraum und Flexibilität gibt. Ein Manko ist die fehlende Unterstützung für DTS und DivX. Hier hat sich Samsung in 2018 bei dem sonst sehr guten TV-Lineup (unnötigerweise) Minuspunkte bei Interessierten und Käufern eingehandelt.
Eine ideale Kombination wäre das Design des Samsung Q9FN mit der One Connect Box, der Media-Unterstützung des LG C8 und dem OLED-Panel sein. Uns persönlich gefällt das WebOS 4.0 ein Ticken besser als Tizen 2018, was aber nur Nuancen (und unsere persönliche Meinung) sind. Die Smart Remote von Samsung finden wir ebenfalls gut, da sie die Tasten auf das Wesentliche reduziert. Bei der HDMI-Funktionalität gefällt der VRR-Modus des Q9FN, der für das Gaming wichtig ist.
Letztendlich kaufst Du, egal ob LG C8 oder Samsung Q9FN, einen hervorragenden Fernseher, mit dem Du über die nächsten Jahre viel Spaß haben wirst.