Samsung hat 2017 mit der neuen Produktlinie „The Frame“ einen neuartigen Fernseher auf den Markt gebracht. Mittlerweile gibt es mit den 2021er Modellen bereits die fünfte Generation der Mischung aus TV-Gerät und digitalem Bilderrahmen. 2022 kommt die sechste Generation in den Handel.
Mittlerweile ist auch ein anderer Hersteller auf die Idee der ultraflachen Bilderrahmen-Fernseher gekommen. Doch welche Alternativen gibt es genau zu Samsung The Frame? Dies schildern wir in diesem Artikel über alternative Fernseher zum Samsung The Frame, nachdem wir zunächst auf die Besonderheiten dieser besonderen Fernseher eingegangen sind.
Was macht Samsung The Frame so Besonders?
The Frame ist eines der Lifestyle-Modelle im TV-Portfolio von Samsung. Der Fernseher weist hierbei ein besonderes Design auf, das an einen klassischen Bilderrahmen erinnert. Dies ermöglichen das besondere und besonders dünne Design sowie die ultraflache Wandhalterung.
Passend zu der Idee, dass der Fernseher wie ein Fotorahmen an der Wand hängt, stattet Samsung The Frame mit dem Art Mode aus. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Funktion, die an den Ambient Mode erinnert. Mit dem Arte Mode können verschiedene Kunstwerke digital dargestellt werden, je nach Wunsch mit oder ohne Passepartout. So ergibt sich in „ausgeschaltetem“ bzw. nicht genutztem Zustand der Eindruck, dass dort tatsächlich kein Fernseher, sondern ein Kunstwerk an der Wand hängt.
Über den Art Store stellt Samsung ein stetig wachsendes Angebot von mittlerweile weit über 1.000 Kunstwerken weltberühmter Galerien zu einer digitalen Kunstsammlung zusammen, die Besitzer eines The Frame gegen Entgelt erwerben können. Um Energie zu sparen, werden die Bilder nur dargestellt, wenn der integrierte Bewegungssensor eine Person in Sichtweite bemerkt. Zudem kann die Darstellung individuell angepasst werden und ein Helligkeitssensor sorgt für eine automatische Anpassung an sich änderndes Umgebungslicht.
Der Ambient Mode+ für alternative Inhalte wie eigene Fotos oder die Uhrzeit, den man von vielen anderen Smart-TVs von Samsung kennt, wird von den neuen Generationen des The Frame ebenfalls unterstützt.
Eine weitere Besonderheit von The Frame, die aber mittlerweile auch andere hochwertige Fernseher von Samsung aufweisen, ist die One Connect Box. Hierbei handelt es sich um einen separaten Kasten, der die komplette Technik abseits des Displays beherbergt. Dies ermöglicht Samsung die flache Bauform des Fernsehers und damit die ultraflache und randlose Wandmontage. Die One Connect Box bietet aber noch weitere Vorteile. Denn dort befinden sich auch alle Anschlüsse, sodass Strom, Zuspieler und Co direkt an der Box angeschlossen werden. Diese kann dann in einem Schrank verschwinden, um das Kabelgewirr zu verstecken. Von der One Connect Box läuft dann nur ein sehr dünnes und transparentes Kabel zum Fernseher, was kaum sichtbar ist und damit der Optik eines Bilderrahmens ebenfalls zugutekommt.
Technisch handelte es sich bei den ersten The Frame Modellen um klassische LCD-Fernseher mit 4K-Auflösung und einer Edge-Hintergrundbeleuchtung, aber noch ohne Quantum Dots. Das bedeutet, dass die dem Panel das Licht gebenden LEDs ringsherum im Rahmen sitzen, um die geringe Gerätetiefe zu ermöglichen. Die späteren Generationen wurden dann QLED-Fernseher und haben neben weiteren Diagonalen 2020 auch Dual LED Backlight erhalten, was der Darstellung von Farben und Co deutlich zugutekommt. Für die 2022er Generation hat Samsung zudem ein mattes und entspiegeltes Display angekündigt, das nahezu keine Reflektionen mehr aufweisen und damit die Darstellung von Bildern noch realistischer aussehen lassen soll.
Leider noch nicht gemeistert hat The Frame den Sprung zur neuen Neo QLED Technologie mit Mini-LEDs. Diese winzigen LEDs könnten auch eine vollflächige Hintergrundbeleuchtung ermöglichen, ohne dass die Geräte ihre schlanke Bauform verlieren. Möglicherweise verhilft Samsung einer der nächsten Generationen von The Frame den Wechsel in die neue Mini-LED-Ära.
Bilderrahmen oder Fernseher an Wand: einfach beides!
Die nur rund 2,5 cm tiefen Fernseher der The Frame Serie hängen dank der speziellen Wandhalterung namens No Gap Wall-Mount komplett flach und nahezu lückenlos an der Wand – wie ein gut aufgehängtes Bild es eben auch tut. Es gibt also keine Lücke mehr zwischen Wand und Gerät, so wie es bei klassischen TV-Wandhalterungen der Fall ist. Dies würde die Illusion eines Bildes auch komplett zerstören.
Zudem umrandet das Display ein gut sichtbarer Rahmen, wie man es ebenfalls von Bilderrahmen kennt. Dieser lässt sich sogar austauschen und so in verschiedene Farben und Stile hüllen. Zur Verfügung stehen unter anderem weiße und braune Wechselrahmen. Standardmäßig wird ein schwarzer Rahmen mit The Frame geliefert, sodass eine Individualisierung weitere Kosten zur Folge hat.
Wer auf der Suche nach solch einem Bilderrahmen-Fernseher ist, aber nicht The Frame von Samsung kaufen möchte, hat derzeit nur eine sehr geringe Auswahl an Alternativen. Einzig LG verkauft mit der G-Serie einen Fernseher, der mit The Frame hinsichtlich der Optik vergleichbar ist. Allerdings weisen die LG TVs im sogenannten Gallery Design einige Unterschiede zu Samsungs „Original“ auf, auf die wir im nachfolgenden Abschnitt eingehen.
Alternative zum Samsung The Frame: LG G-Serie (LG G1, LG G2) im Gallery Design
2020 hat es LG dem Wettbewerber Samsung nachgemacht und auf dessen Erfolg mit den The Frame Modellen reagiert. Die damals neu eingeführte G-Serie im Gallery Design ist LGs eigener Bilderrahmen-Fernseher, den es mittlerweile in der dritten Generation gibt. Auf den LG OLED GX in 2020 folgte ein Jahr später der LG G1, 2022 ist der LG G2 auf den Markt gekommen.
Wie man es von OLED-Marktführer LG erwarten darf, setzt man von vornherein bei den Gallery Design Modellen der G-Serie auf OLED-Panels. Dies bietet den Vorteil, dass die Geräte von Hause aus besonders dünn sind. Schließlich benötigen OLEDs bekanntermaßen keine raumgreifende Hintergrundbeleuchtung, da die Bildschirme aus Millionen selbstleuchtenden Pixeln bestehen. So kann LG die G-Modelle noch dünner gestalten als Samsung seinen The Frame. Der LG OLED G1 misst z. B. in der Tiefe nicht einmal zwei Zentimeter (1,99 cm).
Damit wirkt der Fernseher noch schlanker bzw. dünner, hängt zudem ebenfalls mit der Slim Bracket Wandhalterung komplett flach an der Wand. Dies kommt der Optik zugute. Allerdings setzt LG weniger auf die Optik eines Bilderrahmens. So fällt der Rand um das Display mit unter einem Zentimeter besonders dünn aus und ist aus der Entfernung kaum noch zu sehen. Zudem bietet LG auch nicht die Möglichkeit von Wechselrahmen, sodass sich die Farbe des Geräterandes nicht an das Interieur anpassen lässt. Dennoch ist das Design gelungen. Wobei die Entscheidung für The Frame oder dessen Kontrahenten LG G-Serie natürlich auch immer eine sehr subjektive Sichtweise ist.
Ansonsten macht LG vieles ähnlich wie Samsung. Auch für die Modelle GX, G1 und G2 gibt es eine Gallerie-Funktion, mit denen die Fernseher bei Nichtnutzung verschiedene Kunstwerke und andere Bilder darstellen können. So verschwindet die schwarze Mattscheibe eines ausgeschalteten Fernsehers und verwandelt sich in ein Kunstwerk an der Wand. Allerdings ist diese Funktion bei LG mit etwas Vorsicht zu genießen, da OLEDs bei zu langer Darstellung des gleichen Bildes bekanntermaßen unter einem Burn-In-Risiko leiden. Das bedeutet, dass sich das Bild in das Panel einbrennen kann. Daher sind die Gallery Design TVs von LG nicht dafür gedacht, ein gleiches Kunstwerk über Stunden oder Tage am Stück anzuzeigen. Das bedeutet, dass die dargestellten Werke bei LG häufiger wechseln müssen.
Zudem verzichtet LG derzeit auch auf eine Vereinfachung der Verkabelung, so wie es Samsung mit seiner One Connect Box macht. Das bedeutet, je mehr Zuspieler man mit dem Fernseher verbinden möchte, desto mehr Kabel hängen auch am Gerät. Das zerstört bei klassischer Wandmontage natürlich die Optik eines an der Wand hängenden Bildes. Abhilfe kann hier eine verdeckte Verkabelung unterputz verschaffen. Das ist aber natürlich mit sehr viel Aufwand verbunden und sicherlich nicht in jedem Haushalt machbar bzw. gewünscht. Hier hat Samsung also klar die Nase vorne, da die Verkabelung dank der One Connect Box viel einfacher und sauberer möglich ist.
Dafür bietet LG aber mit der Soundbar G1 eine passende Soundlösung an, die sich ebenfalls flach an der Wand hängend an das Design des Gerätes anpasst und so eine besser klingende Alternative bietet als die verbauten TV-Lautsprecher. Vergleichbares ist bei Samsung nicht im Programm, auch wenn der Hersteller natürlich ebenfalls zahlreiche Soundbars offeriert.
Ein weiterer Kritikpunkt an LGs Gallery Design TVs GX sowie G1 und G2 sind die höheren Preise. Samsung verkauft seine The Frame Fernseher in vergleichbarer Diagonale zu geringeren Preisen. So kostet der 65 Zoll große LG OLED G1 laut UVP rund 3.500 Euro. Samsungs UVP für den gleich großen The Frame LS03 aus 2021 liegt mit unter 2.000 Euro deutlich darunter und kostet somit nur rund die Hälfte. Dies ist aber ein üblicher Preisunterschied, da OLED-TVs allgemein teurer sind als LCDs bzw. QLEDs. Außerdem liefern die QLEDs von Samsung ein helleres Bild, auch wenn LG hier mit seinem OLED Evo Panel im vergangenen Jahr ein Stück weit aufgeholt hat. Auf der anderen Seite sind die OLEDs für ihre brillantere Darstellung hinsichtlich Kontrast und Farben bekannt.
Mehr Details zum Vergleich der beiden Fernseher Samsung The Frame 2022 und LG OLED G2 findest Du hier:
Empfehlung
Für welchen Bilderrahmen-TV Du Dich am Ende entscheidest, ist natürlich Deine Entscheidung. Für beide Modelle sprechen unterschiedliche Vorteile. Die G-Serie von LG bietet dank OLED sicherlich das etwas bessere TV-Erlebnis. Auf der anderen Seite wirkt die eigentliche Idee sowie die Lösung von Samsung hinsichtlich Technik, Wechselrahmen und Art Store ausgereifter und umfangreicher. Allerdings hat der Hersteller auch einen zeitlichen Vorsprung gegenüber LG. Letztendlich ist also entscheidend, was für Dich wichtiger ist und was das eigene Budget hergibt.